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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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möglicherweise heute wieder tun würde.
    »Ich weiß wirklich nicht, warum er immer wieder mich holt. Manchmal glaube ich, er wünscht sich einfach bloß Gesellschaft.«
    »Spricht er mit dir?«
    »Selten. Ich komme rein, er befiehlt mir, mich auf einen Hocker vor dem Bett zu setzen, als wüßte er nicht, was er mit mir anstellen soll, dann geht er ziellos auf und ab und stellt sich ans Fenster und starrt die Pyramide an. Doch bevor er das tut, löscht er immer zuerst die Lampen.«
    Mich fröstelte. Wenn Ta’uz sich vor der Pyramide fürchtete… »Aber er…«
    »Schläft mit mir?« Raguel lachte. »Nur gelegentlich. Ich danke den Soulenai, daß es nur gelegentlich passiert.«
    Ich wußte nicht genau, wie ich die nächste Frage formulieren wollte. »Bereitet es kein… Vergnügen?«
    Raguel zog eine Grimasse. »Die Magier sind schnell und es tut weh und ist demütigend, Tirzah. Frag Isphet. Sie ist fast fünf Jahre lang auf diese Weise benutzt worden.« Ihre Stimmung hatte sich gebessert, und sie kniff mich spielerisch in den Arm. »Ich wünschte, ich hätte deinen Yaqob.«
    Ich grinste zögernd. »Warum wolltest du dann ein Kind, Raguel?« Ich hatte noch nie zuvor gewagt, das zu fragen, aber sie war auch noch nie so offen gewesen.
    »Weil ich jung und dumm war«, erwiderte sie schroff, »und weil…«
    Aber was auch immer sie sagen wollte, wurde von einem Ruf am Fluß unterbrochen, dem durchdringende Fanfarenstöße folgte.
    Wir blieben stehen, und Isphet schloß zu uns auf.
    »Es gibt Ärger«, murmelte sie. »Wo ist Yaqob?«
    »Er ist noch immer in der Werkstatt«, sagte ich, »er schneidet Glas für die Platten, die morgen gebraucht werden. Isphet? Was ist los?«
    »Ich bin mir nicht sicher…« begann sie, dann erschollen die Fanfaren erneut, diesmal nur noch lauter.
    »Schnell«, sagte sie und packte mich und Raguel beim Ellbogen. »Zurück in eure Unterkunft. Schnell!«
    Sie gab uns keine Gelegenheit für weitere Fragen, drängte uns die Straße hinunter in die Gasse, die zu unserem Haus führte. Dort angekommen, drückte sie Raguel und mir einen leeren Kornkrug in die Hand und schnappte sich selbst einen. Kiath und Saboa schickte sie aufs Dach, damit sie von dort aus alles beobachten konnten.
    »Kommt schon«, sagte sie. »Wir haben kein Korn mehr. Ein Besuch beim Getreidehändler ist fällig.«
    »Aber wir haben doch noch genug…«, fing Raguel an und verstummte, als sie den Ausdruck in Isphets Augen las.
    »Schnell!« zischte Isphet.
    Wir verließen das Haus und gingen so schnell, daß es fast schon ein Laufen war. Sobald wir in die Straße einbogen, die zum Getreidehändler führte, wurde mir klar, warum sie uns ausgerechnet hierher geführt hatte. Der Laden lag in der Nähe der Magiersiedlung, und die Straße, auf der wir gekommen waren, kreuzte sich mit der Hauptstraße, die nahe am Eingangstor vorbeiführte. Von dort aus würden wir sehen können, wer eingetroffen war.
    Und da Fanfaren erklungen waren, war es mit Sicherheit kein neuer Sklaventransport. Ebensowenig Magier. Seit ich in Gesholme war, waren Magier gekommen und gegangen, aber es war nie ein solcher Aufwand betrieben worden.
    Als wir uns der Kreuzung näherten, zwangen uns Wächter auf die Knie; ihre Blicke waren unruhig, ihre Hände zupackend.
    »Wo wollt ihr hin?«
    Mit der Stirn im Straßenstaub konnten wir nichts sehen, aber wir konnten den Tritt näher kommender Schritte fühlen. Rhythmisch, im Marschtempo, furchteinflößend.
    »Wir holen Korn, Herr!« murmelte Isphet.
    »Es ist die falsche Tageszeit, um…«
    Wieder erschollen Fanfaren, so nah, daß sie die Stimme des Wächters übertönten, und er fuhr auf dem Absatz herum.
    Ich hörte, wie sich auch die anderen Wächter umdrehten, und ich wagte es, den Kopf ein winziges Stück zu heben.
    Ein Trupp Wächter in Rüstungen war auf der Straße aufmarschiert und hatte dann auf beiden Seiten Aufstellung genommen. Ihr Anblick erstaunte mich. Sie trugen Lendenschurze aus schimmerndem Gold, und Brust und Rücken wurden von Bronze gepanzert, die spiegelblank poliert worden war. Nietenbeschlagenes Leder umgab Arme und Beine, scharlachrote und smaragdgrüne Federbüsche schmückten Bronzehelme und hingen in Quasten an ihren Speeren.
    Obwohl sich diese Ehrenwache in dichten Reihen aufgestellt hatte, konnte ich zwischen den Beinen der beiden direkt vor meiner Nase hindurchblicken. Das Tor zur Magiersiedlung war weit geöffnet, und jetzt trat Ta’uz heraus, das Gewand genauso wohlgeordnet wie

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