Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
Vom Netzwerk:
Klinge um Klinge genügend Waffen versteckt werden sollten, um jeden Magier zweimal zu erstechen. Solches Gerede machte mich nervös. Ich hatte Angst, daß nicht einmal halbwegs vernünftig bewaffnete Sklaven Wächter und Magier gleichermaßen würden überwältigen können. Ich mußte auch an die Vorahnung eines großen Verlustes denken, die ich an dem Tag gehabt hatte, an dem ich mich der Pyramide das erste Mal genähert hatte, und ich beobachtete Yaqob und machte mir meine Gedanken.
    Yaqob. Yaqob und ich mußten uns einfach ineinander verlieben! Es war eine Werbung, die größtenteils unter den wohlwollenden Augen der ganzen Werkstatt stattfand, darum aber nur um so bedeutungsschwerer und schöner war. Wir mußten vorsichtig sein, denn obwohl Beziehungen – und sogar Eheschließungen – unter den Sklaven nicht von den Magiern verboten waren, wurden sie auch nicht gefördert. Alles, was einen Sklaven von seinen Pflichten der Pyramide gegenüber ablenken konnte, wurde mißbilligt, und es war sicherer, unsere Liebe vor den Magiern zu verbergen, als sie zur Schau zu stellen.
    Keiner von uns wollte den Magiern – oder der Pyramide – etwas in die Hand geben, mit dem sie uns schaden konnten.
    Und so mußten wir sehr umsichtig sein, aber in dieser Umsichtigkeit genossen wir unsere Liebe, so gut das eben möglich war. Doch in einer Welt, in der Zeit für zwei Liebende der größte Luxus war, war das trotzdem schwierig. Und außerdem teilten wir jeder unser Quartier mit vier oder fünf anderen, und keiner von uns fand den Mut, sie zu bitten, draußen zu warten, damit wir uns unserer Liebe hingeben konnten.
    Es gab zwar Dächer, die schwer einzusehen waren und nur selten von Wachen kontrolliert wurden, aber der Schatten der Pyramide war immer gegenwärtig, selbst nachts, und wir sahen uns genötigt, uns genauso davor zu verbergen wie vor den Magiern.
    Und so stöberten Yaqob und ich als Liebende in Gesholme jede mit Segeltuch abgedeckte Nische auf, jeden dunklen Lagerraum und jede dunkle Ecke zwischen oder unter oder über Schränken und Regalen.
    Und wenn wir dann endlich einen Ort gefunden hatten, wie eng oder unbehaglich er auch sein mochte, blieben uns nur höchstens wenige Augenblicke während der Arbeit oder bevor wir woanders sein mußten oder bevor ein Magier oder eine Patrouille vorbeikam oder jemand auf der Suche nach Material in einem Lagerraum oder Regal herumstöberte. Wir hatten nie die Zeit, mehr als das drängendste und ungezügeltste Verlangen zu stillen – eine flüchtige Vereinigung, eine plötzliche, unzureichende Erfüllung, dann gingen wir unsere getrennten Wege, ordneten verstohlen unsere Kleider und gaben uns das Versprechen, beim nächsten Mal… beim nächsten Mal…
    Und wir waren verkrampft, weil Yaqob jedesmal, wenn er mich besaß, Angst hatte, ein Kind zu zeugen, und das war etwas, das er nicht wollte, bis wir frei waren, bis wir selbst über unser Leben entscheiden konnten.
     
     
    Er näherte sich dem Höhepunkt, und ich verbarg das Gesicht an seiner Schulter und murmelte: »Es ist in Ordnung, Yaqob, es ist in Ordnung.«
    Er holte tief Luft, erbebte, dann ließ die Anspannung nach und er zog sich aus mir zurück, strich mit den Händen über meinen Körper.
    »Bist du sicher?« Er zog mein Gewand herunter, dann richtete er seinen Lendenschurz.
    »Ich habe nicht vor, das durchzumachen, was Raguel durchmachen mußte.« Omarni hatte mir erzählt, welche Kräuter sie mir gegeben hatte, als ich in Hadones Sklavenpferch gewesen war, und die meisten gab es auch hier. Isphet hatte Beziehungen zu den Wasserträgern, und sie pflückten am Flußufer die Blätter für mich. Bis jetzt hatten sie anscheinend gewirkt, und wenn nicht… nun, es gab andere Methoden, meinen Körper schnell von jedem Kind zu befreien, denn ich war genauso fest wie Yaqob entschlossen, keine Sklaven für die Magier in die Welt zu setzen.
    Er küßte mich schnell auf die Wange. »Vielleicht morgen…«
    »Vielleicht.« Aber ich war nicht übermäßig begeistert. Ich genoß die Augenblicke mit Yaqob allein wegen der gefühlsmäßigen Nähe, die sie mit sich brachten. Körperlich war der kurze, hektische Liebesakt grundsätzlich unbehaglich und ließ meinen Körper schmerzen und meine Nerven vor Enttäuschung zittern. Ich beneidete Yaqob, daß er es schaffte, bei unseren Zusammenkünften einen gewissen Grad an körperlicher Erfüllung zu finden.
    »Pst!« Er drückte einen Finger auf meine Lippen und lauschte angestrengt. In

Weitere Kostenlose Bücher