Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
Vom Netzwerk:
sein. Und sag ihr, sie soll sich vorher säubern.«
    »Wie Ihr wünscht, Exzellenz.«
    Er grunzte und wandte sich Yaqob zu, um ihm zu befehlen, sich mit seinen Messungen zu beeilen.
     
     
    Der Zwischenfall hatte die Stimmung auf der ganzen Baustelle gedämpft. Zu viele Menschen waren Zeugen von dem Tod des Sklaven gewesen, als daß jemand die Geschichte seiner Hinrichtung durch den Willen der Pyramide als Erfindung oder Einbildung hätte abtun können.
    Niemand aus unserer Werkstatt hatte den Sklaven gekannt, aber wir erfuhren bald, daß er ein einfacher Arbeiter namens Gaio gewesen war – und ein Elementist. Es gab keinen Grund, warum die Pyramide ausgerechnet ihn hätte töten sollen. Es war Zufall gewesen. Es hätte jeder von uns sein können.
    Der Tote war schnell fortgeschafft worden, aber irgendwie hielt sich der Flecken von Gaios Blut noch wochenlang auf den Steinen um den Eingang zur Pyramide, trotz der angestrengten Bemühungen, ihn zu entfernen. Allein die darüber hinwegschreitenden Füße ließen ihn verblassen, jedoch nur allmählich, denn die meisten gaben sich große Mühe, einen Bogen um ihn zu machen.
    Falls die Magier beunruhigt waren, verbargen sie es gut. Sie stolzierten hochmütig wie immer durch alle drei Lager, die Gesichter maskenhaft starr, in den Augen das Funkeln der Macht, und sie verrieten nichts von ihren innersten Gedanken oder Sorgen – falls sie sich überhaupt welche machten.
    Nur Ta’uz war verstört. Es gab Augenblicke, in denen ihm seine Besorgtheit anzusehen war. Nach ein paar Wochen kamen Isphet und Yaqob auf die Idee, Raguel über ihn auszufragen, und sie berichtete, daß er abwesend war, manchmal sogar so abwesend, daß er sie wieder fortschickte, ohne sie bei ihren Treffen zu besitzen.
    »In der Nacht von Gaios Tod befahl er mir, mich auf das Bett zu legen, und ich gehorchte. Aber dann ging er auf und ab, starrte aus dem Fenster zur Pyramide. Er murmelte etwas, aber ich konnte es nicht verstehen. Nach einiger Zeit drehte er sich um und zuckte zusammen, als sei er überrascht mich zu sehen. Trotzdem besaß er mich, allerdings glaube ich, daß er in dieser Nacht keine Vereinigung mit der Eins erreichte. Seitdem hat er mich fünfmal gerufen, aber nur einmal genommen.«
    Das schien sie beträchtlich zu erleichtern, und ich konnte es ihr nicht verdenken. Seit wir ihre Tochter in die Zuflucht verabschiedet hatten, hatte Raguel wieder etwas von ihrer Lebhaftigkeit zurückgewonnen, und ich hatte entdeckt, daß sie eine amüsante Gefährtin sein konnte. Ich fragte mich, ob Ta’uz sie wirklich nur ständig zu sich befahl, um sich mit der Eins zu vereinigen.
    »Wird er reden, wenn du ihn dazu verleitest?« fragte Yaqob.
    Raguel sah ängstlich aus. »Du weißt, wie das mit den Magiern ist, Yaqob. Du richtest nie das Wort an sie, es sei denn, sie haben dich selbst angesprochen und dir eine direkte Frage gestellt. Ich will mir lieber nicht vorstellen, was er tut, wenn ich versuche, eine Unterhaltung anzufangen.«
    »Trotzdem«, drängte Yaqob, und ich sah ihn irritiert an. Sicherlich konnte ihm doch nicht verborgen bleiben, wie sehr es Raguel widerstrebte? Und wie gefährlich es für sie sein würde?
    »Trotzdem, wenn du ihn zu einer Unterhaltung darüber verleiten könntest, was ihm an der Pyramide Sorgen bereitet, dann könnten wir herausfinden, was mit ihr nicht stimmt. Und Ta’uz ist der Herr der Baustelle. Die Informationen, die du von ihm bekommen könntest, könnten unbezahlbar sein…«
    »Yaqob!« sagte ich. »Denk an Raguels Sicherheit…«
    Er beugte sich über den Tisch, packte mein Handgelenk und drückte wütend zu. »Tirzah, ich trage die Verantwortung dafür, daß mein Aufstand erfolgreich ist. Ich werde keine Gelegenheit auslassen, um das zu erreichen. Wenn Raguel Zugang zu Informationen über Wachablösungen, Waffen oder Lager hat, dann will ich das wissen!«
    »Ich werde mein Bestes tun«, sagte Raguel leise.
    »Gut«, erwiderte Yaqob, der mich noch immer mit seinen Augen durchbohrte, dann ließ er mein Handgelenk los. Ich rieb es, schaute ihn böse an, dann richtete ich den Blick auf Raguel.
    Ihr Gesicht war starr vor Angst.
     
     
    Fünf Wochen später ging ich in der kühlen Abendluft zu unserem Quartier zurück und unterhielt mich mit Raguel; Isphet, Saboa und Kiath folgten uns und sprachen leise über einen Brennvorgang, der am Morgen gescheitert war. Raguel war halbwegs fröhlich, obwohl Ta’uz sie am Abend zuvor zu sich befohlen hatte und es

Weitere Kostenlose Bücher