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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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seine Miene, aber die Finger der vor seinem Körper gefalteten Hände klopften einen Rhythmus.
    »Er ist außer sich vor Wut«, raunte Raguel.
    Also war der Besuch unerwartet und unerwünscht, dachte ich. Aber wer mochte es sein?
    Ich erhielt fast sofort die Antwort. Wieder erklangen die Fanfaren, diesmal so nah und durchdringend, daß ich die Augen zusammenkniff und mir die Finger in die Ohren steckte.
    Als ich die Augen schließlich wieder öffnete, warf sich Ta’uz gerade vor einem dürren alten Mann der Länge nach in den Straßenstaub.
    Ich holte tief Luft; in meinem ganzen Leben hätte ich mir nicht vorstellen können, jemals solchen Glanz, solche Herrlichkeit zu Gesicht zu bekommen. Der Mann wäre, glaube ich, nicht besonders bemerkenswert gewesen, hätte er nicht die Insignien der Macht getragen. Obwohl schon älter, war er noch immer voller Vitalität, mit einem glatten Gesicht, das von einer schnabelartigen Nase und einem schmalen Mund beherrscht wurde. Das grau werdende schwarze Haar war zu Hunderten winziger Zöpfe geflochten, die alle mit Golddraht gebunden und mit Rubinen und Diamanten geschmückt waren. Aber sein Haar war nicht das einzige, das mit Juwelen geschmückt war. Edelsteine, Gold und Silber ergossen sich fast obszön über seinen ganzen Leib – wir drei konnten sie flüstern und albern und geziert kichern hören. Sein goldener, juwelenbesetzter Kragen war so dick und breit, daß er sein Kinn in einen unnatürlichen Winkel zwang, während seine Ohrläppchen vom Gewicht der daran hängenden Juwelen in die Länge gezogen worden waren. Als Kleidung trug er lediglich einen knappen Lendenschurz, und ich glaube, selbst darin glitzerten Silber- und Goldfäden. Der Rest seines Körpers war über und über mit Gold, Silber und Edelsteinen jeder vorstellbaren Farbe und Größe behängt, durchstochen, umwickelt und beringt. Ich fragte mich, ob das, was der Lendenschurz verbarg, auf ähnliche Weise durchstochen und übersät war.
    Er war offensichtlich kein Elementist, denn wäre er einer gewesen, hätte ihn das Flüstern und Geplapper der Edelsteine und des Metalls in den Wahnsinn getrieben.
    »Großmächtiger«, sagte Ta’uz und erhob sich auf die Knie.
    »Chad Nezzar?« formte ich lautlos in Isphets Richtung, und sie nickte kaum merklich.
    Chad Nezzar wedelte mit der Hand in der Luft herum; die Sonnenstrahlen ließen die Juwelen aufblitzen. Er nickte Ta’uz gnädig zu.
    »Mir ist in Setkoth langweilig geworden, und ich habe mich entschieden, mir mal anzusehen, wie der Bau voranschreitet. Mein Neffe sagte mir, daß die Bauarbeiten langsamer geworden sind.« Wieder wedelte die Hand, und ein Magier trat hinter Chad Nezzar hervor.
    Ich weiß nicht, was Ta’uz erwiderte, denn meine ganze Aufmerksamkeit, mein ganzes Sein, war auf den Mann gerichtet, der vorgetreten war.
    Es war Boaz.
    Ich senkte mein Gesicht so tief in den Straßenstaub, daß ich ihn einatmete. Ich schaute nicht wieder auf. Man tauschte Höflichkeiten aus, der Etikette wurde genüge getan, und schließlich wurde die Straße geräumt, nachdem Chad Nezzar und sein Gefolge die Siedlung betreten hatten. Ich wagte erst wieder mich zu bewegen, als ich hörte, daß hinter ihnen das Tor zuschlug.
    Ein Stiefeltritt landete mitten in meinem Kreuz.
    Ich brach kurz erneut im Staub zusammen, bevor ich mich auf die Knie hochkämpfte.
    »Vergeßt euer Korn für heute abend«, bellte einer der Wächter. »Geht zurück in eure Unterkunft und bleibt dort bis morgen früh!«
    Wir gehorchten eilig. Niemand sagte ein Wort, bis wir zurück waren und die Tür sicher hinter uns verschlossen hatten.
    »Nun«, sagte Isphet, »er ist seit acht Jahren nicht mehr hier gewesen. Ich frage mich, was ihn jetzt herführt.«
    »Boaz?« fragte ich leise.
    Isphet sah mich scharf an. »Chad Nezzar. Wer ist Boaz?«
    »Der Magier, der hinter dem Chad hervortrat. Ich habe dir von ihm erzählt, Isphet. Er ist der Magier, für den ich in Setkoth das Glas bearbeitet habe.«
    »Und warum hast du solche Angst vor ihm?«
    »Ich fürchte mich vor allen Magiern.« Aber das reichte nicht, und nach einem Moment fuhr ich zögernd fort. »Er hat mich verdächtigt, Elementistin zu sein.«
    Isphet kniff die Augen zusammen. »Du hast das Glas zu gut bearbeitet. Du hättest vorsichtiger sein sollen.«
    »Ich habe nur versucht, mein Leben zu retten«, fauchte ich, »und ich hatte zu diesem Zeitpunkt weder eine Ahnung von den Elementen oder den Soulenai oder den Magiern.«
    Kiath und Saboa

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