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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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hergestellt, Großmächtiger«, erklärte Isphet.
    Chad Nezzar stand nun an der offenen Tür zum Balkon und sah hinaus. Ich hörte, wie er sich umdrehte. »Nur drei tun diese Arbeit?«
    »Glasnetze schleifen ist ein Meisterhandwerk, Großmächtiger«, hörte ich Ta’uz erwidern. »Wir suchen die Märkte nach jenen ab, die in dieser Kunst bewandert sind. Falls mehr Geld dafür bereitgestellt…«
    »Aber das Mädchen?« Chad Nezzar war jetzt näher gekommen.
    »Das Mädchen ist für ihr jugendliches Alter außergewöhnlich talentiert«, sagte eine andere Stimme. Eine, an die ich mich erinnerte.
    Und an den Haß erinnerte, der in mir gelodert hatte.
    Eine Hand griff über meine Schulter hinweg und nahm mir das Glas ab. Eine jüngere Hand als die Chad Nezzars und unberingt.
    Die Werkzeuge entfielen meinen Händen, als Boaz das Glas über meine Schultern hob und sich zu seinem Onkel umdrehte, der jetzt an seiner Seite stand. »Sieh, wie gut sie es bearbeitet.«
    Ich schaute auf und starrte nach vorn. Direkt in Isphets beherrschten Blick. Nur Mut, flehten ihre Augen, und ich holte tief Luft und kämpfte darum, meine Schultern zu entkrampfen. War Yaqob im Raum?
    Ja, da hinten, hinter ein paar Soldaten und Arbeitern. Seine Augen glommen vor unverhüllter Wut und Hilflosigkeit. Ich hoffte, daß er sein Temperament im Zaum halten konnte. Wenn er jetzt seine Beherrschung verlor… Ich zwang mich, den Blick von seinem Gesicht abzuwenden, und mir wurde bewußt, daß Chad Nezzar mich angesprochen hatte.
    »Woher kommt diese Kunstfertigkeit?«
    »Mein Vater hat mich seit meinem fünften Lebensjahr ausgebildet, Großmächtiger. Ich liebte das Glas…«
    Isphets Blick flammte alarmiert auf, und ich versuchte hastig, mich zu korrigieren.
    »Ich, äh, liebte es, mit Glas zu arbeiten. Es gab mir Zufriedenheit. Ich habe mich lieber damit beschäftigt, anstatt zu spielen.«
    »Aha.« Das schien Chad Nezzar heiter zu stimmen. »Wie ich vermutet habe, Boaz. Den niederen Kasten gefällt nichts besser, als eine Arbeit zugewiesen zu bekommen.« Sein Gold und die Juwelen plapperten munter, von den Glasnetzen angeregt, die sie im Raum fühlen konnten. Ich fragte mich, wie überhaupt jemand nicht die Unterhaltungen der Elemente um uns herum hören konnte.
    »Die Pyramide ist ein Geschenk für sie, Onkel.«
    Ich wandte langsam den Kopf. Boaz stand jetzt genau neben mir.
    Er hielt das Glas, an dem ich gearbeitet hatte, locker in seinen Händen; seine Finger streichelten es träge. Der Blick in seinen grauen Augen jedoch war erbarmungslos, zwang mich, mich zu erinnern.
    Er spielte mit mir. Würde er es fallen lassen, es töten?
    Das Glas glaubte, sterben zu müssen. Es schwankte zwischen stiller Angst und dem Wunsch zu schreien, und auch ich glaubte schreien zu müssen, wenn es es tat.
    Aber Boaz stellte das Glas wieder auf den Tisch und wandte sich seinem Onkel zu. »Der beste Ort, dies in seiner ganzen Herrlichkeit zu sehen, ist die Kammer zur Unendlichkeit, Onkel. Außerdem ist es Zeit, uns anzusehen, wie gut oder schlecht die Arbeit vorangeht.«
    Ta’uz’ Gesicht lief rot an und er wollte etwas erwidern, aber der Chad kam ihm zuvor.
    »Ja, natürlich. Diese Werkstatt fängt an mich zu langweilen. Wird uns die hübsche Isphet begleiten? Ich bin sicher, ich brauche jemanden, der mir die technischen Einzelheiten erklärt.«
    Es gelang Isphet bewundernswert, ihren Abscheu zu verbergen. »Großmächtiger«, sagte sie und verbeugte sich.
    »Und das Mädchen, Onkel. Es ist besser, jemanden dabeizuhaben, der sich mit Glasnetzen auskennt, um deine Fragen in der Kammer zur Unendlichkeit zu beantworten.«
    »Wie du willst.« Chad Nezzar wedelte wieder mit der Hand, irgendwie schaffte ich es, aufzustehen – Isphet half mir dabei –, und wir brachen alle zusammen auf.
     
     
    Draußen wurde der Alptraum etwas erträglicher. Isphet und ich waren die einzigen aus der Werkstatt, die die Gruppe begleiten mußten – und mittlerweile mußte sie genauso wie ich gemerkt haben, daß Boaz einen Verdacht hegte. Wir wurden an den Schluß unter die Obhut von Wächtern befohlen, während der Chad, die Magier und mehrere Angehörige der goldenen Ehrenwache vorausgingen.
    Die frische Luft machte meinen Kopf wieder klar, und Isphet drückte ab und zu meine Hand und beruhigte mich. Ich sah zur Pyramide hoch, als wir näher kamen. Der Besuch des Chads ließ die Bauarbeiten etwas schneller vorangehen. Viele Arbeiter wimmelten wie Ameisen über die Außenwände der

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