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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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Augen.
    Ein paar Magier gingen an mir vorbei, aber ich wandte den Kopf ab, und ich weiß nicht, ob sie lächelten oder mich lüstern ansahen oder ob sie mich einfach ignorierten.
    Kiamet führte mich an der Residenz vorbei, die Ta’uz als Herr der Baustelle benutzt hatte. Also wurde ich nicht hier erwartet? Ich erinnerte mich an sie, und Raguel hatte sie mir oft genug beschrieben. Überrascht hob ich den Kopf und schenkte meiner Umgebung mehr Aufmerksamkeit. Vielleicht konnte ich etwas Nützliches herausfinden.
    Er führte mich zu einem kleineren, weitaus weniger anspruchsvollen Haus als dem von Ta’uz, eines, das beinahe unter der Mauer der Siedlung verschwand. Es war lang gezogen und niedrig, mit einer breiten Veranda und sahneweiß mit einer Spur Zitronengelb getüncht. Warmes Licht kam von den Verandasäulen und beleuchtete rosafarbene und blaue Büsche, die die gekachelten Wege einrahmten.
    Es sah sehr schön und anmutig aus.
    »Hier ist es«, sagte Kiamet und zeigte auf eine offene Tür, aus der Licht herausfiel. Dann bezog er unterhalb der Veranda Posten, zweifellos um darauf zu warten, daß man sich meiner bediente und wieder entließ.
    Ich glaube, zu diesem Zeitpunkt fühlte ich nichts mehr. Ich zögerte, dann trat ich durch die Tür und blinzelte in das Licht.
    Der Raum hatte die Breite des Hauses und führte tief hinein. Auf einer Seite verliefen breite Fenster von der Decke bis zum Boden, die alle geöffnet standen. Der Raum war riesig, nicht nur seiner Größe wegen, sondern vor allem weil er nur spärlich möbliert war. Mehrere Stühle, ein kleiner Tisch, an einer der Wände Regale für Papyrusbücher und -rollen, ein Schreibtisch und zwei Kommoden an der gegenüberliegenden Wand der Tür, durch die ich eintrat. Auf einer Kommode standen eine Kanne und eine große Schüssel, daneben ein paar Tücher.
    Und da ein Bett, breit und bequem.
    Ich wandte den Blick ab.
    Boaz saß an dem Schreibtisch, beobachtete mich. Vor ihm lagen Papyrusrollen und -blätter. In einer Hand hielt er eine Rohrfeder aus Schilf, die an einem Ende angespitzt war; seine Finger waren tintenverschmiert. Er war in ein loses weißes Gewand gekleidet, und mir wurde klar, daß er das blaue Übergewand ausgezogen hatte.
    Neben seinem Ellbogen brannte eine Lampe, und sein Gesicht lag im Schatten. Er legte die Feder zur Seite.
    »Du bist da. Gut.«
    Er zeigte auf einen Stuhl neben dem Schreibtisch. »Setz dich.«
    Ich setzte mich, wischte mir nervös die Hände an meinem Gewand ab, dann ballte ich die Fäuste, voller Angst, daß ich das feine Material beschmutzt hatte.
    »Ich muß dir erst einmal ein paar Dinge erklären. Hast du verstanden?«
    »Ja, Exzellenz.« Nimm mich und laß mich dann gehen, flehte ich im Stillen, aber offensichtlich mußte er seine Ansprache halten.
    »Ich werde dich wieder zu mir befehlen, sei versichert.«
    »Ja, Exzellenz.«
    »Wenn du eintrittst, wirst du diese Schüssel und diese Kanne holen und mir Hände und Füße waschen. Hast du das begriffen?«
    »Ja, Exzellenz.«
    »Gut. Dann tu es.«
    Ich tat, was er verlangte, holte die Schüssel und die Kanne und kniete neben ihm nieder. Ich war froh, daß die Kanne nicht in meinen Händen zitterte, als ich etwas Wasser eingoß, und daß meine Hände nicht bebten, als ich das Tuch hob.
    Er hatte hübsche Hände, die Hände eines Handwerkers, mit breiten Handflächen und langen Fingern, und sie waren hellhäutiger als bei vielen seines Volkes. Sie waren sehr warm.
    Ich trocknete sie ab, dann wandte ich meine Aufmerksamkeit seinen Füßen zu.
    Als ich das Tuch zusammenfaltete, reichte er mir eine Phiole Öl, und ich massierte ihm das Öl in Hände und Füße ein. Es war stark duftend, von den Gerüchen und Lauten eines Waldes erfüllt, und es ließ mich an die nördlichen Länder meiner Heimat denken. Ich war froh, als ich fertig war, die Phiole verstöpseln und sie zurückgeben konnte.
    Ich brachte Schüssel und Kanne an ihren Platz zurück, dann setzte ich mich auf ein Zeichen von ihm wieder hin.
    »Du wirst nicht sprechen, es sei denn, ich wünsche es.«
    »Ich verstehe, Exzellenz.«
    »Du wirst keine Fragen stellen.«
    »Nein, Exzellenz.«
    Er hielt inne und betrachtete meine Knöchel. »Warum sind deine Knöchel so vernarbt?«
    »Ich war sechs Wochen lang auf einem Walfänger angekettet, Exzellenz. Meine Knöchel haben sich entzündet und Narben bekommen.«
    »Nun, sie sind abstoßend. Du wirst alles tun, sie zu verbergen, solange du bei mir bist.«
    »Ja,

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