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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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geben.«
    »Wann?«
    »In acht Wochen, gerechnet vom letzten fünften Tag. Eine große Zeremonie. Sie waren sehr heikel, was das Datum anging. Aus irgendeinem Grund ist es sehr wichtig. Ich glaube, Boaz ist in den vergangenen Monaten so gereizt gewesen, weil er befürchtet hat, daß die Pyramide nicht rechtzeitig fertiggestellt wird.«
    »Danke, Tirzah«, sagte Yaqob. »Das könnte sehr nützlich sein. Acht Wochen. Uns bleibt nicht mehr viel Zeit. Gibt es noch etwas?«
    »Nein.«
     
     
    Auf dem Rückweg zu Boaz’ – unserer – Residenz, versuchte ich mein Schweigen zu rechtfertigen. Ich beschützte Yaqob nur. Wenn es eine Falle war, würde er sterben. Aber selbst wenn es das nicht war, dann würde es eine Unternehmung voller Gefahren sein, und viele würden möglicherweise ihr Leben dabei verlieren. Vielleicht würde Kiamet dort in dieser Nacht postiert sein – auch wenn er seit Monaten nicht von seinem Posten abgelöst worden war –, und er hatte mich mit einer solchen Freundlichkeit behandelt, daß ich ihn nur ungern verletzt sehen wollte. Yaqob könnte eine Waffe ergreifen und etwas Dummes tun.
    Er könnte beispielsweise versuchen, Boaz zu töten. Ich schauderte und eilte ins Haus.
     
     
    Fünf Tage vergingen.
    Es war sehr spät am Abend. Boaz war den ganzen Tag über wohlwollend wenn auch nicht unbedingt freundlich gewesen, und ich hegte große Erwartungen für die Nacht.
    »Exzellenz, wie fühlt sich das an?«
    Wir waren im Bett, Boaz lag nackt auf dem Bauch, ich kniete ebenfalls nackt neben ihm. Ich rieb langsam Öl in die Muskeln seines Rückens und seiner Beine. Ich weiß nicht, wem es mehr Vergnügen bereitete, Boaz oder mir.
    Er murmelte zufrieden.
    »Habe ich eine Stelle übersehen, Exzellenz?«
    »Nein.« Er drehte sich herum. »Stell die Phiole weg, Tirzah.«
    Ich lächelte und gehorchte, wartete darauf, daß er nach mir griff. Aber er tat es nicht.
    »Tirzah, ich habe mir in dieser Woche große Sorgen gemacht.«
    »Exzellenz?«
    »Anscheinend habe ich ein Stück eines sehr wichtigen Papyrus verlegt.«
    Das Lächeln auf meinem Gesicht gefror.
    »Er enthielt Informationen, die, wären sie in die Hände gewisser Sklaven gefallen, viel Ärger hätten bedeuten können.«
    »Exzellenz, ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht.«
    »Doch, Tirzah, ich glaube, du weißt es sehr wohl. Sag es mir.«
    Ich versuchte fieberhaft nachzudenken, drehte einen Zipfel des Lakens immer wieder in der Hand herum. Er wußte es.
    Aber sollte ich gestehen? Oder weiterhin Nichtwissen vorspiegeln?
    »Exzellenz«, sagte ich mit sehr leiser Stimme, sah ihm aber in die Augen, »ich habe das Blatt verbrannt. Ich habe seine Gefahr erkannt.«
    »Warum hast du es mir nicht einfach zurückgegeben?«
    »Ich bin in Panik geraten, Exzellenz. Ich dachte, wenn Ihr wüßtet, daß ich es gesehen habe, dann könntet Ihr auf den Gedanken kommen, daß ich mein Wissen weitergebe…«
    Oh, ihr Götter, jeden Satz, den ich sagte, genau überlegen zu müssen, war eine Qual, auf die ich gern verzichtet hätte!
    »An wen, Tirzah? An Yaqob?«
    »An jeden, der Euch verraten könnte«, sagte ich leise.
    Er ergriff mein Handgelenk. »Ich mußte wissen, ob du mich verraten würdest.«
    Wut stieg ihn mir auf, daß er erneut versucht hatte, mich in eine Falle zu locken… aber gleichzeitig erkannte ich, daß ich eine entscheidende Prüfung bestanden hatte. Er hatte sich nie sicher sein können, ob meine wahre Treue ihm oder Yaqob gehörte. Jetzt hatte ich es ihm gezeigt, und vielleicht würde er mir jetzt mehr vertrauen.
    »Schläfst du noch mit ihm, Tirzah?«
    »Nicht, seit Ihr mich das erste Mal in Eure Residenz befohlen habt, Exzellenz.«
    »Gut«, sagte er und zog mich zu sich hinunter. »Sehr gut.«
    Und ich hatte das Gefühl, in dieser Nacht zwei Prüfungen bestanden zu haben.

 
    23
     
     
     
    Ich wartete, während Boaz mit dem Vorarbeiter über die Verkleidung sprach, dann folgte ich ihm, während er langsam um die Pyramide herumging und sie mit in den Nacken gelegtem Kopf betrachtete. Ich fragte mich, wie er überhaupt etwas sehen konnte, denn das Glas spiegelte die Sonne so grell wider, daß ihm die Augen weh tun mußten.
    Der Wind zupfte an meinem Kleid, und ich strich es wieder glatt. Dieses Kleid stand mir besonders gut; ein dunkles Violett mit einem feinen Goldmuster. Ich lächelte, als meine Finger den seidigen Stoff berührten. Ob ich Boaz wohl überreden konnte, mir ein scharlachrotes Gewand zu schenken, das bestimmt ebenfalls sehr gut zu

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