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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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wie eine Mischung aus Bergsteiger und Universitätsprofessor. Obgleich er bestimmt schon sechzig war, wuchsen ihm die Haare noch wie Gras auf dem Kopf.
    „Herumschnüffeln ist ein hartes Wort für eine Sache, die doch selbstverständlich ist“, entgegnete Herr Kubatz. „Die Kurverwaltung erlaubt meinem Redakteur lediglich, bei allen Neuankünften Einsicht zu nehmen. So haben wir zum Beispiel im Sommer einen Minister aus Bonn aufgestöbert und erst im vergangenen Monat einen lupenreinen Ölscheich aus Kuweit. Die Bürger unserer Stadt erwarten von ihrer Zeitung mit Recht, daß sie über jeden interessanten Besuch in unseren Mauern berichtet.“
    Die beiden Herren hatten sich inzwischen der Mitte des Kurparks genähert, wo eine der drei Bad Rittershuder Quellen aus der Erde sprudelte.
    „Aber ich bin doch kein Ölscheich“, lachte Herr Wunderlich und tankte dabei wieder frisches Thermalwasser in sein Glas. „Erst recht kein Minister. Ich bin bloß ein Pensionär, der im Augenblick keinen anderen Wunsch hat, als hier sein Ischias loszuwerden.“
    „Jetzt übertreiben Sie aber Ihre Bescheidenheit“, widersprach der Chef der Bad Rittershuder Nachrichten. „Sie haben doch bei diesem Beruf in den vergangenen dreißig oder vierzig Jahren bestimmt eine ganze Menge von ungeheuer spannenden Dingen erlebt.“
    „Ja, das stimmt“, gab Herr Wunderlich zu. „Aber vieles war auch nur reine Routine, um bei Ihren eigenen Worten zu bleiben.“
    „Ich hätte in unserer Zeitung gern eine Serie mit Ihren wichtigsten Erlebnissen gebracht“, meinte Herr Kubatz. „Wir könnten uns hier im Kurpark treffen, und Sie erzählen mir beim Spazierengehen, was Ihnen gerade so einfällt.“
    „Ich verspreche Ihnen, daß ich mir die Sache überlege“, sagte Herr Wunderlich. „Jedenfalls haben wir uns mal beschnuppert. Aber jetzt müssen Sie mich entschuldigen.“ Er leerte sein Glas mit ein paar kurzen Schlucken und gab es zurück. „Das Mittagessen wartet, dann eine Stunde Ruhe und danach im Kurhaus mein Schwefelbad mit anschließender Unterwassermassage und Schlammpackungen. Sie sehen, man hat hier als Kurgast keine freie Minute.“
    „Trotzdem lasse ich mich nicht abschütteln“, meinte Herr Kubatz und lachte. „Ich kann ziemlich hartnäckig sein.“
    In Erikas Milchbar waren sich die Schüler des Prinz-Ludwig-Gymnasiums inzwischen völlig klar darüber geworden, daß sie jetzt Nägel mit Köpfen machen mußten. „Da helfen nur noch harte Bandagen“, hatte der schlaksige Junge aus der Oberstufe vor zwei Minuten festgestellt, und dann forderte er: „Holen wir also Plan X aus der Schublade.“
    Eine Weile hörte man jetzt nur noch, wie Frau Bändel mit ihren Gläsern klapperte. Die Schüler dachten nach. Und das gehörte sich auch so. Plan X hatte nämlich seine zwei Seiten. Erstens war seine Durchführung nicht ganz ungefährlich, und zum zweiten lag er nur für den äußersten Notfall in der Tiefkühltruhe. Holte man ihn jetzt heraus, gab es keine andere Reserve mehr. Plan X war das Äußerste und Letzte. Sein Vater und Erfinder war übrigens nicht Albert Einstein, sondern Karlchen Kubatz, und die Idee war ihm eigentlich ganz beiläufig zugeflogen wie ein Junikäfer, als er in der vergangenen Woche an einem Nachmittag ganz zufällig an der Maximilianschule vorbeigeradelt war.
    „Über der gesamten Hinterfront werden die Löcher im Putz ausgebessert“, hatte er berichtet. „Anschließend wird die ganze Soße vermutlich neu gestrichen.“
    „Und?“ hatte Paul Nachtigall gefragt. „Wieso erzählst du uns das?“
    „Weil man ein Metallgerüst an diesem Gebäudeteil hochgezogen hat.“ Karlchen Kubatz hatte sich mit dem rechten Schuh seine linke Wade gerieben, wie er es immer tat, wenn die Dinge spannend wurden. „Sogar die Fensterrahmen sind teilweise abmontiert, und je mehr ich mir das alles überlege, um so klarer erkenne ich, daß das Ganze geradezu eine Einladung ist -“ Genau in diesem Moment hatte der Plan X das Licht der Welt erblickt.
    „Also heute abend?“ fragte Paul Nachtigall. „Irgendwelche Gegenstimmen?“ Er blickte sich um und stellte schließlich fest: „Kein Einspruch, so weit ich um mich blicke.“
    „Wäre ja auch gelacht, nach dem, was passiert ist“, erklärte Emil Langhans.
    „Wir treffen uns pünktlich um zwanzig Uhr -“, erklärte wieder Paul Nachtigall.
    Es verstand sich eigentlich ganz von selbst, daß der Boß der Glorreichen Sieben jetzt das Kommando übernahm. Er teilte verschiedene

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