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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Gruppen ein, erklärte ihre Aufgaben und veranstaltete schließlich noch eine Sammlung, weil man Geld benötigte, um ein ganz bestimmtes Material zu besorgen.
    „Was ist mir dir?“ fragte er zum Schluß den dunkelhaarigen Jungen vom Zirkus. „Du bist doch sicherlich schwindelfrei, und so was brauchen wir vielleicht.“
    „So eine Art Fassadenkletterer“, ergänzte Manuel. „Du, es geht um die Ehre unserer Schule“, rief der kleine Junge aus der 6 B in dem roten Anorak theatralisch, als Ronny nicht sofort antwortete. „Ab heute gehörst du zum Prinz-Ludwig-Gymnasium wie wir alle.“
    „Du darfst das Maul nicht so weit aufreißen“, raunzte Karlchen Kubatz. „Dein Bandwurm könnte sich erkälten.“ Er stellte seinen leeren Eisbecher auf den Tisch, daß es klirrte. „Ich kriege glatt Zahnschmerzen, wenn ich so was höre“, knurrte er dabei.
    Schon fünf Minuten später war Erika Bandel beim Gläserspülen in ihrer Milchbar wieder allein.
    Während sich die Schüler des Prinz-Ludwig-Gymnasiums auf dem Nachhauseweg jetzt so ziemlich über die ganze Stadt verteilten, radelte Fritz Treutlein aus der Rabenstraße heraus am Rathaus vorbei. Er mußte kurz bremsen, weil die Linie sieben gerade vom Richard-Wagner-Platz herüberkam. Dabei konnte er natürlich die zwei Zentner von Salvatore Ambrosi beim besten Willen nicht übersehen.
    Er kam gerade mit seinem pechschwarzen Vollbart und einem riesigen Blumenstrauß aus dem Geschäft von Manuels Eltern. Herr Kohl hatte ihn persönlich an die Ladentür gebracht, und der Südamerikaner verabschiedete sich, indem er seinen Hut mit der Grandezza eines Operntenors durch die Luft schwenkte.
    „Mister Pinkerton wartet bereits“, meinte Herr Pelz ein wenig vorwurfsvoll, als Fritz Treutlein kurz darauf ziemlich außer Atem im Hotel zum Kurfürsten durch die gläserne Drehtür in die Halle hineinschneite. „Da liegen seine Zeitungen und seine Post.“ Herr Pelz hatte überhaupt nicht aufgeblickt. Er stand klein und dick mit einer dunkelgrünen Uniform in seiner Portiersloge und klebte gerade eine Briefmarke nach der anderen auf einen Berg von Ansichtskarten, die seine Hotelgäste aus Langeweile geschrieben hatten.
    „Guten Tag, Herr Pelz“, keuchte der Friseurlehrling. „Ich komme leider zwei Minuten zu spät, aber bei uns war heute vormittag mal wieder die Hölle los, kann ich Ihnen flüstern. Zwölf Haarschnitte und sechsmal rasieren.“
    „Dann braucht dein Vater zum Millionär ja höchstens noch zwei Wochen“, flachste der Hotelportier. „Aber mach dich trotzdem noch auf die Socken.“
    „Bin schon unterwegs“, meinte Fritz Treutlein. Dabei nahm er die bereitgelegten Zeitungen und die Post vom Tisch der Portiersloge.
    Mister Pinkerton bewohnte das einzige Appartement, das es im Kurfürsten gab. Es lag im Anbau, den man im letzten Jahr renoviert hatte, und deshalb mußte der Friseurlehrling quer durch den Speisesaal.
    Dort hatten sich die Hotelgäste gerade zum Mittagessen versammelt. Die meisten von ihnen waren zur Kur in Bad Rittershude. Ein älterer Ober im Frack nahm die Bestellungen auf, und ein Pikkolo, so dünn und so lang wie eine Bohnenstange, half ihm beim Servieren. Er hieß Fridolin Paschulke und war als Kellnerlehrling im Hotel angestellt. In Wirklichkeit war er sozusagen das Mädchen für alles. Er machte alle Botengänge, vertrat Herrn Pelz in der Portiersloge, wenn dieser seinen freien Tag hatte, und führte auch die Hunde der Gäste spazieren, falls es unbedingt sein mußte.
    Fridolin und Fritz kannten sich aus der Berufsschule und waren befreundet, weil sie beide in der Jugendmannschaft des Bad Rittershuder Fußballclubs spielten. Der Friseurlehrling als linker Verteidiger und der Pikkolo als Außenstürmer. Seine Flanken waren gefürchtet, obgleich er Beine wie Streichhölzer hatte.
    „Hallo“, grüßte Fridolin Paschulke, nachdem Fritz den Speisesaal betreten hatte. Er kam gerade mit einem großen Tablett von der Küche her und plazierte jetzt den ersten seiner mitgebrachten Teller möglichst elegant vor einen allein sitzenden Hotelgast auf das schneeweiße Tischtuch.
    „Erlaube mir, guten Appetit zu wünschen“, sagte er höflich und grinste dabei zu Fritz Treutlein hinüber.
    „Laß dich nicht stören“, erwiderte der Friseurlehrling und wollte weiter. Da sagte plötzlich eine Stimme: „Du hast wohl Tomaten auf den Augen.“
    Zuerst glaubte Fritz Treutlein, daß er gemeint sei.
    Aber beinahe im gleichen Moment wurde ihm dann klar, daß

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