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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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grauen Rollkragenpulli.“ Er hatte zum Winken beide Arme in der Luft. „Und daneben der Hellblonde ist Kid -“
    „Während es sich bei dem Herrn in der weißen Reithose vermutlich um den Zirkusdirektor handelt“, bemerkte Karlchen Kubatz.
    „Ja, das ist Zamboni -“
    „Achtung! Achtung!“ kam wieder die Stimme aus dem Lautsprecher. „Wir bitten nach dem Halten des Zuges unverzüglich mit dem Ausladen zu beginnen, der Bahnsteig steht nur bis zehn Uhr zur Verfügung.“ Anschließend wurden die Zuschauer gebeten, die Ausladearbeiten nicht zu behindern. Und dann quietschten auch schon die Bremsen.
    Als erster sprang ein großer, grauhaariger Mann von einem Waggon herunter. Er nahm seine Zigarre aus dem Mund und rief: „Zuerst die Wagen vierzehn bis zwanzig!“
    Im selben Augenblick war Ronny bei ihm.
    „Hallo, Evans“, rief der dunkelhaarige Junge aufgeregt.
    „Ronny“, lachte der Zeltmeister mit den vielen kleinen Falten um die Augen herum. „Das ist ja ein Empfang, daß es einem das Herz zusammendrückt. Sag mal -“
    Aber da waren jetzt auch alle anderen da: Direktor Zamboni, Arturo, Kid, Jacomo, die Rialtos, die Chinesen, die Stallburschen und die Zeltarbeiter. Sie erdrückten den dunkelhaarigen Jungen beinahe, gaben ihm die Hand, umarmten ihn und redeten alle durcheinander. Gleichzeitig klatschten die versammelten Mädchen und Jungen wieder in die Hände.
    „Meine lieben Bad Rittershuder“, tönte es plötzlich über den Bahnsteig. „Mein Name ist Zamboni, und ich bin der Zirkusdirektor. Die Herren vom Güterbahnhof haben es mir erlaubt, ihren Lautsprecher zu benutzen, damit ich, vorerst nur kurz, guten Tag sagen kann. Wir müssen jetzt zuerst ausladen. Aber dann wird die Begrüßung mit Pauken und Trompeten nachgeholt. Bis dahin viel Vergnügen.“
    Die Schulen applaudierten wieder, und es sah ganz so aus, als würden sie heute noch einen Rekord im Händeklatschen aufstellen.
    Von den offenen Waggons wurden unterdessen bereits die ersten zwei Wohnwagen vorsichtig über breite Eisenschienen zum Bahnsteig geschoben.
    Nur ein paar hundert Meter entfernt radelte inzwischen der dickliche Sputnik gerade am Ortsschild vorbei nach Lenzhausen hinein. Er hatte den verabredeten Treffpunkt mit den Glorreichen Sieben versäumt, weil er nicht gleich aus dem Bett gesprungen war, als ihn seine Mutter heute früh geweckt hatte. Aber das war nun mal passiert, und er war nicht der Typ Junge, der sich über Dinge ärgerte, die doch nicht mehr zu ändern waren. Er beeilte sich auch nicht besonders, pfiff vor sich hin, wenn er nicht gerade ein Stück Schokolade im Mund hatte, und ließ sich in der Höhe der Dorfkirche von einem eigelben Opel überholen.
    Fast im selben Augenblick sagte er zu sich selbst: „Sieh mal an“ und war schlagartig hellwach. Er hatte in dem Wagen nämlich die beiden Herren erkannt, deren Koffer gestern abend im Hotel zum Kurfürsten ziemlich geheimnisvoll verschwunden war.
    Vor der Post begegnete Sputnik dem eigelben Opel zum zweiten Mal. Er konnte gerade noch beobachten, wie der eine von den beiden Hotelgästen mit einem größeren Paket ausstieg, während der andere den Wagen zurücksetzte, das Seitenfenster herunterdrehte und jetzt seinen Kopf in die Sonne hielt. Er hatte einen dunklen Wuschelkopf, eine schiefe Nase und breite Koteletten.
    Der kleine Sputnik überlegte nicht lange. Es war möglich, daß ihn der rundliche Mann mit dem rosigen Babygesicht wiedererkannte, wenn er ihm auf den Fersen blieb. Die Schalterhalle in dieser Dorfpost war mit ziemlicher Sicherheit klein und leicht zu überblicken.
    Sputnik schlich sich also vorsichtig um die Ecke, und weil an diesem Tag das Wetter wieder schön war und die Menschen möglichst viel von der Sonne in ihre Zimmer lassen wollten, standen auch die Fenster der Lenzhausener Post weit offen.
    Sputnik war zu klein, um etwas sehen zu können, und er wollte auch keine verwegenen Kletterkunststücke riskieren. Zudem reichte ihm ja vollkommen, was er zu hören bekam. Er wartete hinter seiner Ecke, bis der eigelbe Opel wieder startete und dann losfuhr.
    „Da geht man doch glatt am Streichholz“, sagte Otto Hugendubel wieder einmal zu sich selbst und startete jetzt auch seinerseits.
    Als er zum Güterbahnhof einbog, rollte dort bereits die Lokomotive mit den abgeladenen Waggons auf die Strecke zurück.
    Die Zirkuswagen waren inzwischen an ihre Zugmaschinen gekoppelt worden und standen gerade ausgerichtet nebeneinander und hintereinander. Die beiden

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