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Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske

Titel: Die Glorreichen Sieben 03 - und das Geheimnis der gruenen Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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und die Mädchen mischten sich mit leeren Zigarrenkisten oder Seifenschachteln zum Sammeln unter die Zuschauer.
    „Wo ist der Junge mit dem Fahrrad?“ fragte Herr Wunderlich, als er auf dem Rückweg zur Post an dem Menschenknäuel vorbeikam.
    „Hier“, meldete sich ein Junge mit einer enzianblauen Pudelmütze. Herr Wunderlich beauftragte ihn, auf dem schnellsten Weg den Glorreichen Sieben auszurichten, daß die Lage völlig neu und kritisch sei. „Sie sollen die bewußten beiden Herren keine Sekunde aus den Augen lassen.“
    „Das haben sie auch gar nicht vor, soviel ich weiß“, meinte der Junge mit der Pudelmütze. Er kniff die Augen zusammen und war ein wenig mißtrauisch.
    „Sag’s ihnen trotzdem“, empfahl Herr Wunderlich, verschwand gleich darauf wieder in einer Telefonzelle, wählte die Nummer der Bad Rittershuder Nachrichten, die am Kopf der Zeitung abgedruckt war, und betrachtete sich immer wieder das Foto mit dem maskierten Spaßvogel in der Bank, während er auf die Verbindung wartete. „Bitte den Chefredakteur“, sagte Herr Wunderlich, als sich die Redaktion meldete. „Es brennt.“
    „Daran sind wir schon gewöhnt“, erwiderte eine Frauenstimme seelenruhig. „Moment bitte.“
    Herr Kubatz war gerade zwischen den Rotationsmaschinen verschwunden, und es dauerte eine ganze Weile, bis man ihn wiedergefunden hatte.
    „Ich habe Kohlen unter den Füßen“, bemerkte Herr
    Wunderlich, als der Chefredakteur endlich an den Apparat kam.
    „Tut mir leid“, entschuldigte sich Herr Kubatz, „aber ich war im Augenblick nicht greifbar.“
    „Ein ganz dicker Hund liegt in der Luft“, erklärte der ehemalige Kriminalkommissar. „Sie werden es nicht für möglich halten.“
    „Bitte erzählen Sie“, bat der Chefredakteur.
    „Nicht am Telefon“, widersprach Herr Wunderlich. „Ich habe auch mit meinem Kollegen in Hamburg nur ganz verschlüsselt gesprochen. So was verlernt man nicht.“
    „Also, wann und wo?“
    „Ginge es in einer Viertelstunde im Hotel zum Kurfürsten?“
    „Bis gleich
    „Halt, noch eins“, unterbrach ihn Herr Wunderlich. „Sie bringen heute auf der dritten Seite ein Foto vom Jubiläum der ABC Kreditbank. Bestimmt sind da auch noch andere Bilder gemacht worden?“
    „Wir haben unter fünfzehn oder zwanzig das beste ausgesucht.“
    „Bitte, bringen Sie doch sämtliche Fotos mit“, meinte Herr Wunderlich. „Das wäre sehr freundlich.“
    Ein paar Minuten später trabte der frühere Kriminalkommissar zum Kurfürsten zurück. Dabei kam er immer wieder an kleinen oder größeren Menschenansammlungen vorbei, die sich seit einer halben Stunde über die ganze Innenstadt verteilt hatten. Und überall standen irgendwelche Tiere aus dem Zirkus in ihrer Mitte. Bei der Straßenbahnhaltestelle in der unteren Herderstraße hackte ein Kamel mit den Hufen auf dem
    Pflaster herum, in der Hauptstraße waren Affen unterwegs, auf dem Karlsplatz standen Direktor Zambonis Apfelschimmel nebeneinander, und mitten auf dem Rathausplatz warf Salambo gelegentlich seinen Rüssel in die Luft. Jacomo sorgte dafür, daß niemand dem Elefanten zu nahe kam.
    „Verzichten Sie heute mal auf eine Zigarette“, rief der Junge mit der Stupsnase, „und spendieren Sie dafür Salambo eine Mohrrübe!“
    Der Pikkolo Fridolin vom Hotel war in seiner dunkelgrünen Jacke mit den Goldknöpfen heute bereits zum siebten Mal durch die Drehtür und über die Straße gestiefelt.
    Er stand jetzt am Zeitungskiosk mit dem Rücken zu den Mülltonnen und flüsterte: „Sie wollen um drei geweckt werden, haben sie gerade per Haustelefon gesagt.“
    „Und vor fünf Minuten ist an ihrem Fenster die Jalousie runtergelassen worden“, zischte Paul.
    „Das paßt ja ausgezeichnet“, bemerkte Herr Wunderlich, der sich gerade neben den spindeldürren Pagen Fridolin gestellt hatte. „Wo können wir uns sofort treffen, ohne daß wir zusammen gesehen werden?“
    „Im Frühstücksraum oder im Billardzimmer“, schlug der Kellnerlehrling vor.
    „Gibt es im Hotel keinen Keller?“ wollte Paul Nachtigall wissen.
    „Doch, den Heizungskeller im Souterrain.“
    „Also dort in zehn Minuten“, entschied der Boß der Glorreichen Sieben befriedigt. Für eine Besprechung, wie sie jetzt bevorstand, war seiner Meinung nach ein Keller die einzige passende Umgebung.

Karlchen hat im Heizungskeller eine Idee
    Zur allgemeinen Verwunderung kam Herr Wunderlich in Begleitung von Mister Pinkerton über die schmale Steintreppe und durch die eiserne

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