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Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Titel: Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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B ließ sich nicht öffnen.
    „Sollte ich etwa aus Versehen...“ Er unterbrach sich mitten im Wort, zog den Schlüssel heraus und kontrollierte das kleine, runde Metallschild, das an ihm befestigt war und wie eine Hundemarke aussah. „Kein Irrtum“, stellte er fest und las laut: „9 B.“ Er schüttelte den Kopf, schnalzte wieder einmal mit der Zunge, „ tz-tz-tz " und meinte gleich darauf: „Na ja, das wäre ja gelacht!"
    Aber die Türe widerstand auch seinem zweiten Öffnungsversuch. Der Studienrat bückte sich, besah sich das Schlüsselloch und probierte sein Glück jetzt schon zum drittenmal . Leider wieder erfolglos. Er richtete sich auf und blickte in die teilnahmslos abwartenden Gesichter seiner Schüler.
    „Es wäre doch höchst bedauerlich, wenn unsere Klassenarbeit an einer solchen Lappalie scheitern würde“, bemerkte er jetzt und schien gleichzeitig einen Geistesblitz zu haben. ..Moment mal."
    Studienrat Dr. Purzer begab sich quer über den Korridor und klopfte an die Tür zur 7 A.
    „Entschuldigen Sie, Herr Kollege", meinte er, als kurz darauf Studienrat Leppinius seinen etwas erstaunten Kopf zeigte. „Es tut mir leid, wenn ich Ihren Unterricht stören muß, aber wir haben Pech mit unserer Türe. Sämtliche Klassenzimmer im Schulbereich haben doch sinnigerweise dieselben Schlösser, und da mein Schlüssel im Augenblick verrückt spielt, möchte ich Sie bitten, mir Ihren für einen Moment auszuleihen.“
    „Kein Grund zur Entschuldigung“, entgegnete der Klassenlehrer der 7 A. „Meinen Schülern ist jede Unterbrechung angenehm, und da wir uns augenblicklich mit Heinrich VIII. von England herumschlagen, haben wir es pausenlos mit Hinrichtungen zu tun. Ob ich nun die betroffenen Herrschaften ein paar Minuten früher in den Tower werfen und köpfen lasse, ändert an den bedauerlichen historischen Tatsachen ohnehin nichts mehr.“ Er verschwand für einen kurzen Augenblick hinter der halboffenen Tür und kam gleich wieder zurück. „Bitte sehr, bedienen Sie sich, Herr Kollege.“
    Aber auch der Schlüssel von Studienrat Leppinius funktionierte nicht.
    „Das kann doch nicht wahr sein“, knurrte Studienrat Purzer, während er abwechselnd ganz vorsichtig und dann wieder kraftvoll an dem Schloß herumexperimentierte.
    „Kismet“, meinte Studienrat Leppinius gelassen und schmunzelte ein wenig schadenfroh. Die beiden Herren waren sich nicht besonders grün. „Ich würde die Dinge nehmen, wie sie sind, und schlage Ihnen mit Ihrer Klasse einen Spaziergang in den zoologischen Garten vor. Bei diesem Wetter kann man selbst die Eisbären im Freien besichtigen.“
    „Eine vorzügliche Idee“, bemerkte Emil Langhans, und die 9 B wagte ein beifälliges Gemurmel.
    „Das würde euch so passen“, erwiderte Purzer.
    „Wir schreiben unsere Klassenarbeit, und wenn’s im Heizungskeller sein muß.“
    „Was allerdings auf Schwierigkeiten stoßen dürfte, Herr Kollege“, bemerkte Studienrat Leppinius. „Im übrigen tut es mir leid, daß ich Ihnen nicht helfen konnte.“ Er ließ sich seinen Schlüssel zurückgeben und begab sich wieder zu seiner 7 A und Heinrich VIII. zurück.
    Purzer versuchte es jetzt wieder mit dem eigenen Schlüssel.
    „Vielleicht muß man die Tür mit einem Ruck anheben“, schlug Karlchen Kubatz scheinheilig vor.
    „Oder man muß sie mit aller Gewalt gegen den Rahmen ziehen“, fügte Sputnik hinzu.
    „Das ist doch paradox“, grollte Studienrat Purzer und versuchte jetzt tatsächlich alle Möglichkeiten. Er zerrte an der Türklinke, ließ sie wieder los und versuchte, sie dann anzuheben.
    Der Ehrgeiz hatte ihn gepackt. Er bot seine ganze Körperkraft auf, spannte einmal den Rücken unter dem Jackett seines grauen Flanellanzugs und stemmte sich hinterher aufrecht und mit angehobenen Schultern auf die Zehenspitzen.
    Und da passierte dann schließlich, was eben passieren mußte.
    Zuerst war ein verdächtiges Knirschen zu hören, und dann gab es einen metallischen Knacks, als ob eine Fahrradkette auseinandergerissen wäre.
    Die Klasse hielt den Atem an, und Studienrat Dr. Purzer blickte einigermaßen fassungslos auf das abgebrochene Schlüsselende in seiner rechten Hand. „Jetzt haben wir den Salat“, sagte er überraschend gefaßt.
    „So ein Pech“, flüsterte Emil Langhans.
    „Das ausgerechnet heute“, fügte Karlchen Kubatz kopfschüttelnd hinzu.
    „Ich höre wohl nicht richtig?“ bemerkte Purzer.
    Und in diesem Augenblick waren die schauspielerischen Fähigkeiten der 9

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