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Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel

Titel: Die Glorreichen Sieben 05 - und Der doppelte Schluessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Weidenmann
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Hotelrechnung", erklärte der Chefportier. Er blätterte jetzt in den Papieren. „Herr Piepke hatte eines unserer besten Zimmer mit Vollpension. Dazu kommen die Kosten für die Kur im Thermalbad mit allen Behandlungen, die täglichen Zeitungen, verschiedene Telefonate, Briefmarken und die Extras durch den Etagenservice. Er hat sich täglich ein besonders üppiges Frühstück auf sein Zimmer bringen lassen...“
    „... das im Pensionspreis nicht mit drin ist“, erläuterte der Hotelpage.
    „Und jeden Abend eine Flasche Wein", fuhr Herr Pelz fort. „Er ist Feinschmecker und bestellte sich immer die beste Sorte. Manchmal genehmigte er sich auch eine Flasche Champagner.“
    „Nicht schlecht, Herr Specht", bemerkte der Polizeimeister.
    „Und sein Leihwagen läuft auch über die Hotelrechnung“, vervollständigte der Chefportier seine Aufzählung. „Schließlich wäre da noch das Kleine Darlehen“, meinte er bekümmert.
    „Was, der Bursche hat auch noch Bargeld kassiert?“ fragte Herr Kalender wie elektrisiert. „Das kann doch nicht wahr sein!“
    „Leider ist es aber wahr“, gab der Chefportier zu. „Am Freitag nachmittag fragte mich Herr Piepke. wo die nächste Bank sei. und ich mußte ihm antworten, daß um diese Zeit sämtliche Geldinstitute in Bad Rittershude schon geschlossen hätten. Er war ratlos, und natürlich habe ich ihm mit fünfhundert Mark ausgeholfen. Er hat den Betrag ordnungsgemäß quittiert und wollte ihn umgehend zurückerstatten, wenn am Montag früh die Banken ihre Schalter öffnen.“
    „Das wäre heute gewesen“, stellte Reviervorsteher Nielsen fest.
    „Sehr klug bemerkt“, erwiderte Polizeimeister Kalender anzüglich. Er wandte sich wieder dem Chefportier zu. „Haben Sie von diesem Herrn Piepke den Paß gesehen?“
    „Unsere Gäste müssen sich nicht ausweisen“, bemerkte Herr Pelz. „Das wird behördlicherseits auch gar nicht verlangt.“
    „Naja, sein Paß wäre bestimmt genauso falsch gewesen wie sein Name“, erwiderte Herr Kalender. „Wir wissen also lediglich, daß der Mann etwa vierzig Jahre alt ist, eine Marzipanhaut hat, eine getönte Brille trägt, schlank und groß ist. Gute Nacht, Marie! Damit kann nicht einmal der Computer vom Bundeskriminalamt was anfangen.“ Er knöpfte seinen leichten Sommermantel zu. „Was uns allein weiterhelfen kann, ist sein roter Leihwagen und dessen Autonummer.“ Er hatte sich schon zum Gehen umgedreht, blieb aber noch einmal stehen und fragte: „Irgendwas Besonderes gibt es also wirklich nicht? Hat er nicht wenigstens eine klitzekleine Narbe im Gesicht? Auch mit einem goldenen Eckzahn wäre mir schon geholfen.“
    „Der Ring“, platzte Fritz Treutlein heraus. „Natürlich, der Ring!“ rief jetzt auch der Hotelpage. „Am Mittelfinger seiner rechten Hand...“
    „In Gold gefaßt und so dunkelbraun wie Ihre Schuhe, Herr Kalender…“
    Die beiden Jungen überschlugen sich geradezu. „Fast so groß wie eine halbe Haselnuß ...“
    „Und wenn Licht darauf fällt, blitzt er wie eine Christbaumkugel...“
    „Der Stein sei ein Erbstück, hat er mir einmal gesagt“, erklärte Fritz Treutlein. „Es sei ein Sternsaphir, und er käme aus Thailand. Daran erinnere ich mich noch so genau, weil ich hinterher zu Hause im Lexikon nachlesen wollte, was das ist. ,Sternsaphir’ stand in unserem Lexikon aber leider nicht drin.“
    „Immerhin ein Hinweis“, stellte der Polizeimeister fest. „Und wir Kriminalisten haben schon mit den winzigsten Hinweisen die schwierigsten Fälle gelöst. Ist alles genau notiert, Nielsen?“
    „Jedes Wort“, antwortete der Reviervorsteher. „Dann werden wir jetzt mal unsere Drähte spielen lassen“, erklärte Herr Kalender. „Zuerst ist die Fahndung nach dem Leihwagen fällig. Guten Tag, allerseits.“ Vor der gläsernen Drehtüre blieb er zum zweitenmal stehen und fragte Herr Pelz, der ihn begleitet hatte. „Hoffentlich waren die fünfhundert Piepen nicht aus Ihrer privaten Brieftasche?“
    „Leider“, gab der Chefportier kleinlaut zu. „Ich könnte mich wegen meiner Dämlichkeit in den Hintern beißen.“
    „Das ist gar nicht so einfach“, meinte Herr Kalender, ohne sein Gesicht zu verziehen, und verschwand. Reviervorsteher Nielsen steckte sein Notizbuch samt Kugelschreiber in seine Jackentasche und folgte ihm. Und während sich Polizeimeister Kalender von Reviervorsteher Nielsen mit eingeschalteter Sirene wieder zu seinem Büro ins Rathaus kutschieren ließ, streckte der gesuchte Martin

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