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Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch

Titel: Die Glücksbäckerei – Das magische Rezeptbuch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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Essnische. 
    Tante Lily saß daneben und streichelte Nella über den Kopf. »Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht!«, sagte sie.
    Tante Lily hatte eine Pizza zum Abendessen gebacken – eine herrliche Platte aus dünnem Teig, einer wunderbaren Tomatensauce, frischem Mozzarella und Oliven. Chip hatte es vorgezogen, nach Hause zu gehen, denn er war total fertig, weil er den ganzen Tag den Laden allein betreut hatte.
    Mrs Carlson drohte Nella mit dem Finger. »Ich hätte sie gefunden«, sagte sie überzeugt. »Ich war nämlich früher Geheimagentin.«
    Lily verkündete, dass sie mal müsste, und verschwand in ihrem Gästezimmer im Untergeschoss, zu dem ein kleines Bad mit Waschbecken, einer Dusche und einer Toilette gehörte.
    Das Telefon klingelte, und Rose sprang auf, um dranzugehen. Es war ihre Mutter.
    »Schätzchen!«, gurrte Polly.
    Roses Puls ging schneller. Sie hatte das Verlangen, ihrer Mutter alles zu beichten – dass sie in dem Vorratsraum und dem Keller darunter gewesen war, Rezepte abgeschrieben und sich im Zaubern versucht hatte, um Mr Bastable und Miss Thistle zusammenzubringen. Vor allem aber wollte sie ihrer Mutter von Tante Lilys Eintreffen erzählen. Sie wollte wissen, ob Tante Lily die Wahrheit sagte, dass sie zur Familie gehörte, oder ob ihr Besuch irgendwie verdächtig war.
    Doch dann wurde ihr klar, dass sie doch lieber den Mund halten sollte. Sie würde sie nur alle in Schwierigkeiten bringen. Und ehrlich, das Einzige, was Lily gemacht hatte, war doch, ihnen zu helfen. Sie hatte sich um sie und den Laden gekümmert, solange ihre Eltern fort waren. War das so schlimm?
    Trotzdem, eigentlich müsste sie ihren Eltern doch
irgendetwas
erzählen, oder?
    Rose setzte an, doch sobald ihr der Name Tante Lily in den Sinn kam, erschlaffte ihre Zunge, als ob ihr Mund den Satz nicht richtig aussprechen könnte. Und dann, ehe sie sich dessen bewusst wurde, verschwand der Gedanke ganz und gar aus ihrem Kopf.
    »Schätzchen?«, rief ihre Mutter durch den Hörer. »Rose? Alles in Ordnung mit dir?«
    »Ich wollte dir etwas von einer Sache erzählen, aber es ist mir plötzlich entfallen. Bin wohl einfach müde.« Rose beendete das Gespräch und legte auf.
    Basil nagte an seinem Pizzastück wie eine Maus. »Rose fehlen die Worte?
Das
ist ja mal was Neues!«
    Lily kam zurück und setzte sich wieder in die Nische. Nella kletterte ihr auf den Schoß, und Lily lachte. Rose sah zu, wie Tante Lily mit Nella und den Jungs herumalberte, sah, wie deren Augen jedes Mal aufleuchteten, wenn Lily den Kopf zurückwarf und breit lachte. Auf einmal war es so, als ob Tante Lily schon immer da gewesen wäre. Als ob sie schon immer in der Bäckerei ausgeholfen, zwischendurch ihr Motorrad poliert und aus dem knurrigen Chip ein Schoßhündchen gemacht hätte.
    Und trotzdem, Rose hatte ein kleines, zuckendes, ungutes Gefühl in der Magengrube. Schon seit Lilys Ankunft.
    Doch, ganz sicher, irgendetwas stimmte nicht mit Lily. Rose spürte es ganz tief an einer bestimmten Stelle im Bauch, von deren Existenz sie bisher noch nichts gewusst hatte. Das Gefühl war deutlich da und nagte an ihr und ließ die Alarmglocken schrillen.
    Diese Frau hütete ein Geheimnis. Ein unheimliches, wenn nicht sogar ein dunkles. Und Rose war wild entschlossen, dahinterzukommen, was es war.



Kapitel 7
    Rezept Numero zwei:
Wahrheitsplätzchen
    Nachdem alle Lichter gelöscht waren, stieg Rose hinunter zum Gästezimmer im Untergeschoss, um Tante Lily gute Nacht zu sagen – oder zumindest sagte sie sich, dass sie das vorhatte. In Wirklichkeit wollte sie Tante Lilys Tasche durchstöbern, um ihren Verdacht bestätigt zu sehen, dass … na ja, dass es etwas Verdächtiges gab.
    Auf Zehenspitzen schlich sie die mit Teppich ausgelegte Treppe hinunter und sah einen verschwommenen gelben Lichtstreifen am unteren Rand der Tür zu dem winzigen Bad. Das ganze Untergeschoss war voller Dampf und dem Duft nach Lavendelseife. Kein Wunder, dass Tante Lily immer wie ein Garten roch.
    Lilys Koffer stand geöffnet auf dem kleinen, gelben Stuhl in der Ecke. Rose tappte hinüber und sah hinein. Darin befanden sich ein roter Lederoverall, ein blaues Spitzenkleid und eine große schwarze Flasche, auf der
Zauberelixier
stand.
    Bingo! Das Geheimnis von Tante Lilys rätselhafter Ausstrahlung: Sie war eine Hexe.
    Rose mochte sich gar nicht vorstellen, was in dem Zauberelixier war – vielleicht etwas noch Schlimmeres als das Auge eines Hexers. Vorsichtig entkorkte sie die Flasche

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