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Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition)

Titel: Die Glücksbäckerei – Die magische Prüfung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Littlewood
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und verschlang das Gebäck dann voll und ganz.
    »Das ist … ich weiß nicht, was es ist …«, sagte er. »Es hat eine schwer zu beschreibende Qualität, irgendetwas, das sich nicht genau definieren lässt. Es hat ein Geheimnis. Süße und Säure halten sich perfekt die Waage. Ich fühle mich … verwirrt. Im besten Sinne des Wortes. Dieser Orangen-Whopper schmeckt mir sehr gut.«
    Jean-Pierre Jeanpierre sah Rose direkt in die Augen. »Ich freue mich auf das, was Sie morgen zustande bringen. Ja, meine Damen und Herren, Rosmarin Glyck hat einen weiteren Tag überstanden, zusammen mit den Superköchen Lily Le Fay, Wei Wen, Dag Ferskjold und unserem Gewinner, Roshni Mansukhani. Die übrigen können in ihr trauriges ärmliches Leben zurückkehren.«
    Rose wurde rot, während Tymo einen kreiselnden Siegestanz hinlegte, dann blickte sie zu Lily hinüber, die verkniffen lächelte. Im Gegensatz zur Mona Lisa, die streng auszusehen versuchte und ein Lächeln nicht unterdrücken konnte, versuchte Lily zu lächeln, schäumte aber in Wirklichkeit vor Wut.
     
    Am Nachmittag führte Albert die ganze Familie zu einem Sieges-Omelett in ein kleines, düsteres Café aus. Rose hatte nicht gewonnen. Aber Lily ganz unerwarteterweise auch nicht.
    Rose saß zusammen mit Tymo, Basil und Nella auf einer Seite des langen, rechteckigen Tisches; Albert, Polly und Balthasar saßen gegenüber.
    Albert räusperte sich, stand auf und klopfte mit dem Messer an sein Wasserglas.
    »Alle haben heute gute Arbeit geleistet«, sagte er. »Aber wir müssen umgehend die restlichen Tage der Meisterschaftswoche vorbereiten. Eure Mutter und ich sammeln die Zutaten für die obenstehenden Gerichte auf der Liste – PLUNDERARTIG , VIELSCHICHTIG , QUARKIG und SCHOKOLADIG  – und ihr Kinder sammelt die Zutaten der unteren Hälfte – also FLUFFIG , ZUCKERLOS , BLÄTTRIG und GEROLLT .«
    »Von den Rezepten, um die sich die Kinder kümmern sollen, habe ich bereits alle bis auf eines übersetzt«, sagte Balthasar. »Da ich, wie ihr wisst, ja die Liste von hinten aufgerollt habe. Die Übersetzungen liegen im Hotel.«
    »Ich schlage vor, wir fangen also schleunigst damit an, die Sachen zusammenzusuchen. Wir haben nur wenig Zeit, und einige dieser Zutaten sind schwer zu bekommen«, sagte Polly.
     
    In der Hotelsuite reichte Balthasar Rose drei Bögen Papier; auf jedem stand ein Zauberrezept. Albert und Polly hatten sich bereits aufgemacht, die Zauberzutat für den
Paradiesischen Apfel im Schlafrock
zu holen, falls Jean-Pierre am nächsten Morgen die Kategorie PLUNDER ausrufen würde.
    Rose saß mit Tymo und Basil und Nella auf dem Sofa, die drei Rezepte auf dem Schoß. Sie las das oberste durch, das aus der Kategorie FLUFFIG war:
Engelshauch-Biskuit
.
    Engelshauch-Biskuit
    Der Anschein eines Desserts, das eigentlich gar nicht da ist.
     
    Es war im Jahr 1322 in dem japanischen Fischerdorf Hamamura, wo es dem Küchenchef Hiroshi Glyck gelang, den beleibten Ratsherrn Aki Mayuchi von seiner gefährlichen Sucht nach weißem Kuchen zu heilen. Ratsherr Mayuchi verzehrte nicht weniger als vierzehn Mal am Tag Vanillekuchen, so dass er dicker wurde als der dickste Sumo-Kämpfer der Stadt. Küchenchef Glyck erfand den Engelshauch-Biskuit, der ganz genauso aussah wie der von Ratsherrn Mayuchi so geliebte weiße Kuchen, jedoch stattdessen zu neunzig Prozent aus Luft bestand. Ratsherr Mayuchi aß weiter seine vierzehn Kuchen pro Tag, schrumpfte aber wieder auf normale Größe zurück, weil er nicht merkte, dass sein Lieblingsgericht sozusagen nur heiße Luft war.
     
    Küchenchef Glyck vermischte zweieinhalb Fäuste feinen weißen Mehls und zwei Fäuste Zucker mit dem Eiklar von sechs Hühnereiern und einem einzigen geisterhaften Ach.
    Dann enthielt das Rezept noch Angaben zu der Backzeit und Ofentemperatur, aber Rose blickte nur ratlos auf die letztgenannte Zutat.
    »Ein
geisterhaftes Ach
?«, fragte sie und eilte hinüber in Balthasars Zimmer. »Balthasar? Was ist ein geisterhaftes Ach?«
    »Ich bin mit Übersetzen beschäftigt!«, grunzte der und schob die Tür zu. »Frag den Kater. Der kennt sich mit Ächzen und Stöhnen aus.«
    »Was willst du damit andeuten?«, fuhr ihn der Kater beleidigt an. Dann sauste er aus Balthasars Zimmer, gerade noch, ehe die Tür zuschlug, und sprang auf das Sofa. »Ein geisterhaftes Ach? Tja, ein geisterhaftes Ach ist ein Wunsch.«
    »Das ist ja kinderleicht«, sagte Basil. »Ich habe
Unmengen
von Wünschen.«
    »Ich war noch nicht

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