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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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ihrem Nylonrucksack.
    Sie stand jetzt neben mir, sodass ich ihre von der Sonne erhitzte Haut und das Parfüm an ihrem Hals riechen konnte. Ihre Wangen waren gerötet, und ihr Blick wirkte irgendwie anders.
    »Schau mich an«, sagte sie.
    »Was?«
    Sie schob sich etliche Haarsträhnen aus dem Gesicht und verzog lächelnd die Mundwinkel. Aber sie sagte nichts.
    »Willst du mir verraten, was dir durch den Kopf geht?«, sagte ich.
    »Ich glaube, ich muss dich im Auge behalten, das ist alles«, erwiderte sie.
    An diesem Abend borgte sich Lucas meinen Pick-up, um zu seinem Auftritt in der Milltown Bar zu fahren. Er holte Sue Lynn beim Haus ihres Onkels ab, kam aber nicht mehr von der Auffahrt herunter. Amos Rackley und der Agent namens Jim hielten mit ihrem Wagen schräg vor dem Tor, sodass Lucas von ihren Scheinwerfern geblendet wurde, und kamen von beiden Seiten auf den Pick-up zu.
    »Was ist denn mit euch los?«, sagte Lucas.
    »Wir müssen uns bloß kurz mit Sue Lynn unterhalten«, sagte Jim, griff durch das Fenster und stellte den Motor ab.
    »Vielleicht will sie nicht mit euch reden«, sagte Lucas.
    »Bestimmt, glauben Sie mir. Steigen Sie aus. Ich gebe Ihnen eine Zigarette. Wollen Sie eine?«, sagte der Agent und zwinkerte. Er fasste um den Türgriff und drückte ihn auf.
    Lucas trat auf den Kies. Er kam sich gedemütigt vor, wusste aber nicht genau, warum oder was er dagegen tun sollte. Die Sonne war untergegangen, der Himmel blutrot, und die kalte Luft stank nach dem beißenden Dieselgeruch vom Highway. Jim trug eine Jeans und ein beiges Sportsakko und hatte eine Blutblase am Nasenrücken.
    »Kommen Sie mal mit«, sagte er und kehrte ihm den Rücken zu, schaltete mit dem Daumen eine Stiftlampe an und richtete den Lichtstrahl auf einige Fotos, die er in der Hand hatte. »Das hier dürfte Sie interessieren.«
    Lucas starrte auf die Fotos, auf denen Sue Lynn und er zu sehen waren, wie sie aus dem Supermarkt kamen, im Auto ihres Onkel saßen, die Milltown Bar betraten, sich auf einer Decke neben einem Bachlauf auszogen.
    »Ihr seid richtige Scheißkerle«, sagte Lucas.
    Jim steckte sich eine Filterzigarette in den Mund, zündete sie aber nicht an.
    »Ich habe Sie in der Milltown Bar spielen gehört. Soll ich Ihnen einen Rat geben? Lassen Sie die Indianerbraut sausen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie einfährt. Zweitens, ich nehm’s Ihnen nicht übel, dass Sie stinkig sind. Niemand will ein Teleskop auf seinen nackten Arsch gerichtet haben, wenn er es gerade jemandem besorgt. Aber Sie halten für Ihren alten Herrn den Kopf hin, mein Junge.«
    »Meinen Sie damit Billy Bob?«
    Der Agent putzte sich mit einem Kleenex die Nase und schaute auf den Blutstropfen am Tuch.
    »Er hat sich die Karriere verbaut. Er hat eine Anwaltsklitsche in einem Kuhkaff. Was meinen Sie, warum er sich hierrumtreibt und der Bundesregierung in ihren Ermittlungen rumpfuschen will? Ich würde mein Köpfchen benutzen«, sagte der Agent.
    »Billy Bob hat eine gut gehende Kanzlei mitten in der Stadt. Die Menschen achten ihn. Das ist mehr, als ich von manchen anderen Leuten behaupten kann«, erwiderte Lucas.
    »Haben Sie den Schatz der Sierra Madre gesehen?«, sagte der Agent. »Humphrey Bogart spielt einen Nichtsnutz namens Fred G. Dobbs. Er sagt ständig: ›Keiner macht Fred C. Dobbs irgendwas vor‹. Was hat dieser Satz Ihrer Meinung nach zu bedeuten? Ich bin nie ganz dahinter gekommen.«
    Aber Lucas hatte den Blick jetzt auf Sue Lynn und den anderen Agenten gerichtet. Amos Rackley hielt die Hintertür seines Autos auf, und Sue Lynn stieg ein.
    Lucas wollte zu ihnen gehen, aber Jim vertrat ihm den Weg, legte ihm die gespreizten Finger auf die Brust, drückte leicht zu und beugte sich vor, bis sein Gesicht nur Zentimeter von Lucas entfernt war. Im Scheinwerferlicht des Autos wirkte sein Kopf fast koboldhaft.
    »Sie kommt freiwillig mit. Mischen Sie sich nicht ein«, sagte der Agent.
    »Sue Lynn?«, rief Lucas.
    Aber sie antwortete nicht. Jim wich zurück und hatte den Finger auf Lucas gerichtet.
    »Merken Sie sich das, was ich gesagt habe. Hey, hören Sie auf, Ihren Johannes zu kneten. Wir bringen sie schon zurück«, sagte er.
    Am nächsten Morgen gab mir Lucas die Schlüssel zu meinem Pick-up zurück, setzte sich an den Holztisch in der Küche, trank Kaffee und schaute aus dem Fenster auf den Raureif hoch oben in den Bergen.
    »Mach dir keine Sorgen um sie. Sie ist ein pfiffiges Mädchen«, sagte ich.
    »Ich war nach der Arbeit bei ihrem

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