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Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition)

Titel: Die Glut des Zorns (Billy Bob Holland) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Blut verkrusteten Augenhöhle.
    Der Sheriff des Mineral County bückte sich, als er unter der Tür hindurchtrat, kam auf die Veranda und schaute zu mir und Sheriff Cain. Er hatte einen mächtigen Bauch, ein rotes Gesicht, ergrauende blonde Haare und einen Schnurrbart. Er trug eine mit Schaffell gefütterte Weste und eine blaue Baseballkappe mit den Lettern MCSD.
    »Wer ist das?«, sagte er zu Cain.
    »Ein ehemaliger Texas Ranger, der mich begleitet. Was habt ihr rausgekriegt?«, sagte Sheriff Cain.
    »Ein Nachbar hat den Schuss gehört, aus dem Fenster geschaut und jemanden mit einem Hut und einem langen Mantel gesehen, der eine verchromte Waffe in der Hand hatte. Wir haben keine Hülsen gefunden, folglich hat sie der Schütze entweder eingesammelt oder er hat einen Revolver benutzt. Ich glaube nicht, dass wir von den Ballistikern viel erfahren werden. Die Austrittswunde und die Spritzspuren deuten darauf hin, dass die Kugel irgendwo da oben am Hang liegt. Ist das einer der Typen, die du nach der Vergewaltigung der kleinen Voss aufgegriffen und verhört hast?«
    »Yeah«, sagte Sheriff Cain.
    »Wo war der Vater von dem Mädchen letzte Nacht?«
    »Er sagt, er war zu Hause«, sagte Sheriff Cain.
    »Glaubst du ihm?«
    »Darüber bin ich mir noch nicht ganz klar«, sagte Sheriff Cain.
    »J. T., hör auf, diese Schwachköpfe ständig in mein Revier zu scheuchen«, sagte der Sheriff des Mineral County.
    »Ihr habt hier viel mehr Platz als wir«, sagte Sheriff Cain.
    Der Sheriff des Mineral County steckte eine Pfeife an und rauchte sie draußen beim Fahrweg, während die Sanitäter die Leiche in einen Rettungswagen luden. Allmählich sah ich Sheriff Cain mit anderen Augen.
    »Warum haben Sie mich als ehemaligen Ranger vorgestellt und nicht als Doc Voss’ Anwalt?«, fragte ich.
    »Mir war danach. Von was ist Stoltz Ihrer Meinung nach getroffen worden?«, sagte er.
    »Von einem großen Kaliber. Vermutlich ein Mantelgeschoss.«
    »Ein .44er Magnum?«
    »Möglicherweise.«
    »So eine Waffe ist auf Dr. Voss zugelassen.«
    »In diesem Staat gibt’s massenhaft .44er Magnums.« Und vor meinem inneren Auge sah ich den schweren verchromten Revolver, mit dem Cleo Lonnigan Nicki Molinari bedroht hatte. »Meinen Sie wirklich, dass Doc das hier getan hat?«
    Der Sheriff blinzelte in die Sonne, die über den Rand der Talsenke fiel, und kaute auf einem Zahnstocher herum, bis er platt war.
    »Derjenige, der Stoltz umgebracht hatte, wollte ihn einfach erledigen. Die Person, die Lamar Ellison umgebracht hat, wollte ihn vorher leiden lassen. Ich glaube, wir haben es mit zwei verschiedenen Tätern zu tun«, sagte der Sheriff.
    »Ich glaube, Sie sind ein intelligenter Mann.«
    »Ihr Freund ist noch nicht aus dem Schneider. Kommen Sie,gehen wir irgendwo frühstücken. Ich bin seit vier auf den Beinen. Ich muss mir einen anderen Job suchen. Heute Morgen hat meine Alte zu mir gesagt, wegen mir wären unsere Enkel so hässlich«, sagte er.
    »Doc hat Ellison nicht umgebracht, Sheriff.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Er hätte Ellison um sein Leben kämpfen lassen. Dann hätte er ihn vom Schritt bis zur Kehle aufgeschlitzt.«
    »Ein tolles Argument für die Verteidigung, finden Sie nicht?«, erwiderte er.
    Am Freitagabend kam Lucas von seinem Zelt am Fluss herauf, duschte in Docs Haus und kämmte sich gerade vor dem Spiegel die Haare, als ich versehentlich die Badezimmertür öffnete. Seine frisch rasierten Wangen glühten, sein Rücken war schneeweiß und um den Nacken von der Sonne verbrannt.
    »Was hast du vor, mein Hübscher?«, fragte ich.
    »Merle Haggard anschaun. Er spielt in einem Laden namens Mule Palace. Bist du schon mal dort gewesen?« Hastig stieß er die Worte aus, als wollte er mich von einer Frage ablenken.
    »Nein, ich bin noch nicht dort gewesen. Mit wem gehst du hin?«
    »Mit Sue Lynn Big Medicine.«
    »Sag mal, Kumpel, bist du etwa hierher gekommen, weil du feststellen willst, wie tief du in die Tinte geraten kannst?«
    »Kann ich dir noch was anderes anvertrauen, nachdem du sowieso schon sauer auf mich bist?«
    »Als da wäre?«, sagte ich.
    »Ich muss mir deinen Pick-up leihen«, erwiderte er.
    Zehn Minuten später sah ich zu, wie er auf der Veranda seineStiefel wienerte, sie anzog und zu seinem Zelt ging, in ein langärmliges, mit Rosen besticktes Cowboyhemd schlüpfte, seinen breitkrempigen, cremefarbenen Cowboyhut mit der scharlachroten Kordel um die Krone aufsetzte, in meinen Pick-up stieg und den Motor

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