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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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sind durch Zepter der Schöpfung entstanden, vor all diesen Jahren. Ist es da nicht passend, dass dasselbe Zepter benutzt wird, Straums Existenz zu beenden?«
    »Passend, aye.« Darnak nahm einen weiteren Schluck. »Ich hoffe nur, dass du nicht versuchst mehr zu schürfen, als du schleppen kannst. Drachen sind ein verschlagenes Pack, und ein Drache, dem Magie zu Gebote steht, ist doppelt gefährlich.«
    »Er muss bezahlen!«, brauste Barius auf. »Du selbst hast mir einmal erzählt, dass Erdemacher von seinen Anhängern verlangt, sich an ihren Feinden zu rächen.«
    »Das ist so nicht ganz richtig.« Darnak wählte seine nächsten Worte mit Sorgfalt. »Erdemacher lehrt uns, Gleichgewicht und Gerechtigkeit zu wahren. In einem Fall wie diesem, wo dein Bruder sich auf die Suche nach seinem eigenen Verderben begeben hat, fällt es mir schwer, die ganze Schuld Straum zuzuschieben.«
    »Mein Bruder war ein gieriger, kurzsichtiger Narr.« Jig schüttelte über diese verborgene Ironie den Kopf, während Barius weitersprach. »Aber Straum wird dennoch zahlen für das, was er getan hat!«
    Ryslind führte sie zum Ufer des Sees, wo er einige Echsenfische mit Feuerstrahlen tötete. »Vielleicht möchtest du deine Meinung noch ändern, Bruder? Als ein Magier kann ich das Zepter viel leichter benutzen als du, und seine Macht wird unseren Weg weniger beschwerlich sein lassen.«
    Barius umklammerte das Zepter so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. »Ich glaube nicht. Sag mir, was ich tun muss, um es zu benutzen!«
    Geistesabwesend schickte Ryslind einen weiteren Echsenfisch in einen heißen, qualmenden Tod und sagte: »Der Benutzer muss seinen Willen dem des Zepters aufzwingen. Du musst dir genau vorstellen, was du willst, bis in die kleinste Einzelheit. Falls das Zepter sich wie die meisten magischen Artefakte verhält, wirst du ein starkes Zerren spüren. Es wird dir vorkommen, als würde das Zepter dich vorwärtsziehen, wenn es versucht, Energie von dir abzuzapfen. Du musst dich widersetzen. Stemme dich dagegen, und zwinge das Zepter, sich seiner eigenen aufgestauten Energie zu bedienen. Verliere die Kontrolle nicht, egal wie große Schmerzen es dir bereitet!«
    »Ausgezeichnet.« Barius ging näher ans Ufer heran und hob das Zepter. »Sorgt dafür, dass diese Kreaturen mich nicht gefährden, während ich arbeite!«
    Darnak und Ryslind bezogen zu beiden Seiten von ihm Stellung und beschützten ihn vor den Echsenfischen.
    »Ich schlage einen Tunnel vor«, sagte Ryslind. »Der Grund des Sees besteht aus Obsidian. Stelle dir den Tunnel als lange Blase vor, die von diesem Gestein aufsteigt. Vergiss nicht, sie wasserdicht zu machen und so groß, dass wir uns darin bewegen können.«
    Jig stand hinter dem Prinzen und beobachtete, wie er die Spitze des Zepters auf den Boden richtete. Es war schwierig, sich gleichermaßen auf Barius und die Echsenfische zu konzentrieren, aber er wollte das Zepter bei der Arbeit sehen. Immerhin waren sie alle bei der Suche nach diesem Stock viele Male nur mit knapper Not dem Tod entronnen. Endlich würde Jig Ellnoreins legendäres Artefakt in Aktion erleben.
    Verglichen mit den anderen Dingen, die er in der letzten Woche gesehen hatte, war das Zepter spektakulär langweilig. Es gab keine Lichtexplosion, keine Funken und keinen Rauch; nichts als einen schwachen Brummton, den jedes halbtaube Goblinkind ohne musikalisches Gehör hätte nachahmen können.
    »Sei vorsichtig!«, sagte Ryslind. »Arbeite langsam.«
    Eine winzige Wölbung erschien in dem Fels an der Küste. Während Jig zusah, wurde sie größer und breiter. Ein dunkles Loch bildete sich im Zentrum.
    »Jig!«, fuhr Riana ihn an.
    Sein Blick fiel nach unten – auf einen Echsenfisch, der gerade über seine Stiefelspitze kletterte. Mit einem erschreckten Aufschrei trat er ihn ins Wasser zurück. Ein Augenblick der Unachtsamkeit mehr, und es hätte sein Ende sein können. Von nun an schenkte er dem wachsenden Tunnel keine Beachtung mehr und konzentrierte sich stattdessen darauf, giftfrei und am Leben zu bleiben.
    Das Brummen des Zepters wurde schmerzhaft schrill und brach dann ab. Im selben Augenblick, als das Geräusch verstummte, schnappte Barius nach Luft und griff sich an den Kopf. »Was hat es mit mir angestellt?«
    Ryslind betrachtete den neu entstandenen Tunnel. Er klopfte den Stein ab, als wolle er sich von dessen Stabilität überzeugen. »Ich vermute, dein Tunnel hat die Magie gekreuzt, die den Mahlstrom an Ort und Stelle

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