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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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wagst es, mir Befehle zu erteilen, Bruder?«, fragte Barius ruhig.
    Jig drückte sich mit dem Rücken gegen die Wand. Er hatte gehofft, sie würden einfach abziehen, aber wenn sie sich lieber gegenseitig umbringen wollten, täte es das auch.
    Leider sollte es nicht so einfach sein. Ryslinds Augen blitzten auf, doch als er wieder sprach, klang er ruhig und vernünftig. »Denk an die Belohnung, Bruder! Gold und Beute aus fünftausend Jahren! Straum wird für solche Dinge keine Verwendung mehr haben, wenn er erst einmal frei ist. Du könntest aus seinem Schatz auswählen, was dir gefällt. Genug Reichtümer, um dir ein eigenes Königreich zu kaufen!«
    Barius’ Lippen zuckten, bis ein unwillkürliches Grinsen auf seinem Gesicht erschien, während Ryslind sprach. Zum Schluss war er praktisch am Geifern. »Ein gutes Argument, Bruder. Doch warum sollte ich nicht das Zepter benutzen, um zu erschaffen, was immer ich an Reichtümern benötige?«
    »Das Zepter kann nur auf das einwirken, was bereits existiert. Fels kann bewegt werden, Tiere können eine andere Gestalt erhalten. Du könntest eine goldene Krone in einen Haufen Goldmünzen verwandeln, aber du kannst keinen Diamanten aus nichts erschaffen.« Ryslind presste die Hände zusammen. »Stell dir nur die Reaktionen deiner Brüder vor, wenn du mit so viel Reichtümern zurückkehrst, dass sie dagegen wie Bettler wirken!«
    »Wir haben eine Abmachung mit Straum getroffen«, sagte Barius nachdenklich. »Unserer Familienehre zuliebe sollten wir diese Übereinkunft beachten und ihn befreien.«
    Jig und Riana wechselten einen frustrierten Blick. Sie schien kurz davor, Barius an die Gurgel zu gehen, und Jig hätte sich am liebsten hingehockt und geheult. Sein Zuhause war nur hundert Fuß entfernt. Er war so nah. Wenn sie doch nur friedlich mit ihrem Zepter abgezogen wären, dann hätte er in die Höhle zurückgehen und den anderen beim Abendessen Gesellschaft leisten können. Er malte sich das Gelächter aus, wenn er ihnen allen erzählte, wie er die schwachsinnigen Abenteurer aus dem Goblinterritorium gejagt hatte. Würde er jemals wieder heimkönnen?
    Ein verärgerter Schrei hallte durch den Tunnel. »Ich werde deinen Kopf als Hackklotz benutzen, du Wicht!«, schrie Golaka.
    Jig sprang auf. »In Ordnung. Dann wollen wir mal Straum befreien!«
     
    Auf ihrem Weg zum See zurück ging Ryslind an der Spitze. Er bewegte sich wie in Trance. Schon mehrmals hatte er gefragt, ob er das Zepter tragen dürfe. »Als Zauberer weiß ich mehr über seine Kräfte als irgendwer sonst.«
    Barius hatte abgelehnt und nachdrücklich betont, dass dies seine Queste sei und er das Zepter nicht aus der Hand gäbe, bis er wieder im Palast sei. Dieses eine Mal war Jig voll und ganz seiner Meinung. So schlimm Barius auch war, die Vorstellung, Ryslind eine derartige Macht zu überlassen, war noch schlimmer.
    Aber Barius hatte seine eigenen Gründe. Jig musste seine Ohren bis zum Äußersten anstrengen, um die geflüsterte Unterhaltung zwischen dem Prinzen und Darnak verfolgen zu können.
    »Er ist nicht mein Bruder«, erklärte Barius gerade. »Straum kontrolliert ihn.«
    »Wenn Straum ihn wirklich kontrollierte, wären wir jetzt alle tot, und er brächte das Zepter selbst nach unten. Er wehrt sich immer noch, wenngleich er wenig genug gegen den Drachen ausrichten kann. Er hat sich Straums Kontrolle ganz allein ausgeliefert; es war seine eigene Gier, die ihn so weit gebracht hat.« In verärgerterem Tonfall fuhr der Zwerg fort. »Und Gier wird auch dir zum Verhängnis werden. Du wirst doch wohl keinen Drachen aufs Land loslassen wollen, Junge, egal wie viel Reichtum dir als Belohnung winkt! Du bist zu jung, als dass du dich daran erinnern könntest, aber ich war dabei, als das letzte Mal eine dieser Bestien einfiel. Es war nur ein kleiner Drache, doch er hat das halbe Königreich zerstört.«
    »Ich habe nicht vor, ihn freizulassen«, entgegnete Barius. »Der Drache hat meinen Bruder zum Sklaven gemacht, Darnak. Jede Vereinbarung, die sie getroffen haben, ist nichtig. Ich werde das nicht ungerächt durchgehen lassen.«
    »Du wirst noch mein Tod sein!« Darnak blieb kurz stehen, um seine Karte zu überprüfen. »Da vorn den linken Tunnel«, sagte er in normaler Lautstärke. Er reichte Barius die Laterne und griff nach seinem Weinschlauch.
    »Wenn ich dich richtig verstehe, planst du also das Zepter einzusetzen?«
    Jig meinte Billigung aus der Stimme des Zwergs herauszuhören.
    Barius nickte. »Drachen

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