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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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gehalten hat. Die Gegenreaktion wird dir schätzungsweise einen Tag lang ein nettes Kopfweh bescheren.«
    »Du hättest mich warnen sollen!«
    Ryslind lächelte, die Unschuld in Person. »Magie hat ihren Preis, lieber Prinz.« Bevor Barius etwas erwidern konnte, hatte der Zauberer sich geduckt und den Tunnel betreten; schnell war er in der Dunkelheit verschwunden.
    Der Tunnel war kaum höher als Jig, und unwillkürlich zog er beim Gehen den Kopf ein. Wände und Decke waren feucht und kühl, schienen jedoch nicht undicht zu sein. Die kalte Luft war unheimlich unbewegt, und die Schritte der Gruppe schallten den Tunnel hinunter. Um ein Haar hätte Jig sich geweigert, diese Röhre zu betreten. Ihre Wände waren nur wenige Zoll dick, und er konnte sich nicht vorstellen, dass das genug sein sollte, um das Gewicht eines ganzen Sees zu tragen.
    Natürlich war das nur eine weitere Facette der Magie des Zepters. Diese Steinwände waren vermutlich stärker als der Rest des Berges. Dennoch rechnete Jig damit, dass der Tunnel jeden Moment einstürzte. Blieb nur die Frage, ob die Gesteinsund Wassermassen ihn zermalmten oder ob er vorher ertrank.
    Sie kamen am Ende an. Ein kreisrundes Loch von zwei Fuß Durchmesser führte in die Dunkelheit hinab. Die Ränder waren glatt und feucht. Darnak reichte Ryslind die Laterne, der einen Lichtstrahl in den darunterliegenden Raum fallen ließ.
    Der Thronraum des Nekromanten sah genauso aus, wie sie ihn zurückgelassen hatten, leer und nichts Gutes verheißend. Die Leichen waren verschwunden. Darnak hatte darauf bestanden, sie zu beseitigen, als sie aus Straums Hort zurückgekommen waren; es sei respektlos, die Körper der Toten so herumliegen zu lassen. Sie hatten mehrere Stunden damit zugebracht, die Leichen an den Ort zu schleppen, den Jig die ›Grube der großen Fledermäuse‹ getauft hatte, und sie über den Rand zu werfen. Inwiefern das respektvoller war, als die Körper der Verwesung zu überlassen, hatte sich Jig nicht die Mühe gemacht zu fragen.
    »Vielleicht eine Leiter?«, schlug Ryslind vor.
    Barius runzelte die Stirn, sagte jedoch nichts. Stattdessen zielte er mit der Spitze des Zepters auf das Loch, und etwas Stein tröpfelte in den Raum und formte eine schmale Leiter. Die Falten auf Barius’ Stirn und sein starrer Blick schienen Jig ein Zeichen dafür zu sein, dass er sich diesmal stärker konzentrierte. Als er fertig war, tropfte Schweiß von seinem Gesicht.
    »Ausgezeichnet.« Ryslind ließ sich in den Raum hinunter. Sobald die anderen es ihm gleichgetan hatten, sagte er: »Ich schlage vor, du verfährst mit der kleinen Falltür des Nekromanten genauso. Oder möchtest du dich erst ein wenig ausruhen, um wieder zu Kräften zu kommen?«
    Sogar Jig konnte sehen, wie Ryslind seinen Bruder köderte, wie er ihn drängte zuzugeben, dass die Magie zu stark für ihn war. Jedes Wort des Zauberers troff förmlich vor Mitgefühl, als könne er kaum mit ansehen, wie Barius diese schwere Last allein schulterte.
    »Wir werden weitermachen«, erklärte Barius mit zusammengebissenen Zähnen. Noch einmal setzte er das Zepter ein, diesmal um den Thron selbst zu einer Leiter zu zerschmelzen. Bevor er das Werk zu Ende führen konnte, schrie er auf und fiel hin. Er presste die Hände gegen die Schläfen.
    »Solche Schmerzen«, murmelte Ryslind kummervoll. »Du musst eine erneute Gegenreaktion ausgelöst haben, als deine Leiter Straums illusorischen Himmel durchstoßen hat. Wie bedauerlich, denn in den meisten Fällen ist die Magie des Zepters leicht zu kontrollieren. Nur wenn sie mit anderer Kunst kollidiert, ruft sie diese Art von Qualen hervor, und dann auch nur bei dem Unerfahrenen.«
    Als Barius das Zepter wie einen Spazierstock benutzte, um sich daran hochzuziehen, stellte Jig fest, dass ihm der Prinz tatsächlich leidtat! Dann erinnerte er sich daran, wie er selbst an einem Seil herumgeführt, wie ihm ins Gesicht geschlagen und wie ihm während der vergangenen Woche immer wieder gedroht worden war. Sein Mitgefühl verebbte.
    Es gelang Barius, die Leiter ohne weitere Probleme fertig zu stellen. Die Sprossen waren ein bisschen schlüpfrig, weil ihnen die Spiegelglätte des Throns geblieben war, aber es fiel niemand herunter.
    Unten angelangt, erwartete sie ein weiteres von Straums Drachenkindern. »Du hast das Zepter«, sagte es. Es war kleiner und dunkler als das erste. Ein Weibchen, vermutete Jig. Vielleicht war es aber auch einfach nur jünger.
    Barius richtete sich stolz auf und zwang

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