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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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Überleben,
    Entsetzen führte Regiment.
     
    Aus dem Geschlecht der Menschen neun
    Wählten alsdann die Götter aus,
    Die schwärzesten Hexer sollten sie sein.
    Der Quell ihrer Macht war der Stürme Gebraus,
    Sie riefen Drachen ans Firmament.
     
    Der Krieg der Götter fand ein Ende,
    Doch die Gier der Hexer war entfacht.
    Die Menschheit rang entsetzt die Hände,
    Die Neune lechzten nach mehr Macht.
    Erneut ein Krieg entbrennt.
     
    Doch in den Tagen dieser blutigen Fehde
    Kommt ein alter, müder, weiser Mann,
    Und bannt mit zaubermächtiger Rede
    Aus Götterzorn gebor’nes Magiergespann.
    Kein Sterblicher die Worte heut mehr kennt.
     
    Die Drachen fliehen, die Neun besiegt,
    Ihre schwarzen Seelen steigen in die Nacht,
    Der Weise tut, was ihm obliegt,
    Zwingt ihren Zauber in den Stab der Macht.
    Begraben seither liegt der tief am Weltenend.
     
    Barius’ Stimme verlor sich mit dem letzten Ton, und seine Augen schlossen sich, als sei er von der Schönheit seines eigenen Gesangs überwältigt. Ryslind platzte sofort in die Stille hinein und sagte: »Zuerst einmal, und das kannst du in jedem Wälzer nachlesen, waren es zwölf Magier-Götter, nicht neun. Du bringst Ellnorein mit einer völlig anderen Geschichte durcheinander. Des Weiteren sollte die letzte Strophe so anfangen: ›Der Spruch ward sprochen, die Macht gebrochen, die Zauberer fanden schnell den Tod.‹«
    »Unsinn«, brauste Barius auf. »Sprachen? Welcher Barde würde es wagen, einen solch unbeholfenen Reim in einem Lied zu verwenden?«
    »Pah! Jedenfalls ist beides besser als der Eingeweide zerfetzende Stil der Zwergenversion.«
    Jig sah von Barius zu Darnak und dann zu Ryslind. »Was ihr sagen wollt, ist also, dass Ellnorein ein Zauberer war?«
    Sie starrten ihn an.
    »Hast du mein Lied nicht vernommen? Das ›Epos von Ellnorein‹ ist berühmt! Gewiss hat man selbst hier von dem großen Magier gehört, der die Welt nach den Götterkriegen geheilt hat.«
    Jig wusste nicht, was er sagen sollte, also stand er einfach nur rum.
    Barius setzte zu einem weiteren Protest an, aber Darnak kam ihm zuvor. »Im Wesentlichen geht es um Folgendes. Ellnorein war ein mächtiger Zauberer, aber jetzt ist er tot. Bevor er ging, hat er ein tüchtiges Stück Macht in seinem Stab eingeschlossen.«
    »Zepter«, korrigierte ihn Ryslind. »Die Barden sagen nur Stab, damit das Versmaß stimmt. Aber es war ein Zepter, ungefähr drei Fuß lang und aus schlichtem Holz.«
    Darnak rollte die Augen. »Also hat er ebendiese Macht in ein Zepter gelegt. Das Zepter der Schöpfung. Die Macht in diesem Ding war dieselbe Magie, mit der die Götter früher Drachen in die Welt gesetzt haben. Der Legende nach hat Ellnorein es benutzt, um diesen ganzen Berg aus nichts zu erschaffen. Hat ihn an einem einzigen Tag aus dem Boden gezogen und dann diese Tunnel herausgeschnitten, um das Zepter zu beschützen nachdem er gegangen war. Wollte nämlich nicht, dass jemand anders es in die Finger kriegt. Erdemacher allein weiß, wovon das Zepter heute bewacht wird.«
    »Von einem Drachen«, sagte Jig.
    Stille.
    »Was … was hast du gesagt?«, fragte Darnak leise.
    »Ein Drache!«, wiederholte Ryslind. »Ellnoreins Wahl entbehrt nicht der Ironie, wiewohl eine gewisse Logik in ihr steckt. Die Magie, die benutzt wurde, um das Drachengeschlecht zu erschaffen, könnte es auch vernichten – welches Wesen hätte also einen besseren Grund, das Zepter zu beschützen?«
    Nicht alle reagierten mit der gleichen gelassenen Anerkennung wie Ryslind auf Jigs Enthüllung. Rianas Augen starrten den Goblin ungläubig an, und Darnak stieß einen leisen Pfiff aus.
    »Wir wussten, dass wir einem Gegner von einiger Macht gegenübertreten würden«, meinte Barius.
    »Ein Gegner von einiger Macht?« Darnak blickte gen Himmel. »Junge, entweder besitzt du das größte Talent zur Untertreibung, mit dem je ein Mensch gesegnet wurde, oder du hast nicht die leiseste Vorstellung, wovon du redest. Du kannst von Glück sagen, wenn dein kostbares Schwert nicht wie ein dürrer Zweig an den Schuppen eines Drachen zerbricht. Und was Ryslind angeht, so mag er wissen, wie man mit Magie um sich wirft, aber ein Drache ist Magie. Sprüche auf so einen zu schleudern ist wie auf einen Waldbrand zu pissen. So oder so wirst du verbrennen. Wir werden Erdemachers Segen nötig haben, wenn wir einer dieser Bestien das Zepter stehlen wollen.«
    Da war der Name wieder. »Ist Erdemacher auch ein Abenteurer?«, erkundigte sich Jig.
    Diesmal war es an

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