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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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war ein ehrenhafter Kampf. Der Gefangene packte eine Axt und griff an. Mir blieb nichts anderes übrig, als mich zu verteidigen.«
    »Wohl wahr«, meinte Ryslind. »Ein fairer Kampf, trotz der Tatsache, dass der Goblin schon durch zwei Schussverletzungen geschwächt war. Ebenso gehe ich davon aus, dass es purer Zufall war, dass mein Bruder den Gefangenen in Reichweite einer Waffe zu Boden geschleudert hat. Äußerst edel, in der Tat.«
    Barius wirbelte herum. »Und was ist mit dir? Verzauberte Pfeile hinter fliehenden Gefangenen herschicken?«
    »Ich habe nur Befehle befolgt. Schließlich bist du immer noch der ältere.« Seine Stimme war ausdruckslos, aber Jig spürte mehr Bedrohung in diesen harmlosen Worten als in irgendetwas anderem, was der Zauberer bis dahin gesagt hatte.
    Darnak ließ sich nieder und starrte auf die Decke. »Erdemacher, wenn du mir Buße auferlegen willst, warum kann es nicht etwas Einfaches sein? Heiße mich den Schlangenfluss umzuleiten oder die Orks aus den Nordlanden zu vertreiben. Womit habe ich dich so erzürnt, dass du mich zusammen mit diesen beiden Flegeln hierher geführt hast?«
    Nachdem er sein kurzes Gebet beendet hatte, schnappte er sich einen ledernen Rucksack und wühlte in dessen Inhalt herum. Jig sah Proviant, Decken, einen Schleifstein, zusammengerolltes Bettzeug, einen großen Hammer … der Zwerg führte einen kompletten Kaufladen auf seinem Rücken mit sich. »Aha.« Darnak steckte eine Hand in den Packen und förderte ein Stück Seil zu Tage. Er schnitt ungefähr zehn Fuß davon ab und warf sie Barius zu.
    »Fessle den Letzten hier, bevor er seinem Freund noch hinterherläuft.« Und damit widmete er sich wieder der bedeutsamen Aufgabe, alles in seinen Rucksack zurückzustopfen.
    Jigs Hände wurden auf seinen Rücken gezerrt und so fest gebunden, dass sich die Haut von den Handgelenken löste. Als Barius fertig war, lagen hinter Jig sechs Fuß Seil wie eine Hundeleine auf dem Boden. Der Prinz ergriff das lose Ende und zog Jig zu den übrigen Abenteurern.
    Im Vorbeigehen versetzte er der Leiche von Hauptmann Porak einen Tritt. »Das ist der letzte Goblin, der versucht hat, mir davonzulaufen. Vergiss das nicht, falls du dich mit Fluchtgedanken trägst.«
    Jig fiel auf, dass Barius nichts darüber erwähnte, wie sein Gefangener entkommen war. Er konnte sein Glück über den Irrtum des Abenteurers immer noch nicht fassen. Wenn sie Jig als den Goblin wiedererkannt hätten, der zuvor geflohen war, hätte Barius nichts davon abhalten können, ihn zu töten.
    Bei genauerer Betrachtung war ihr Fehler gar nicht so überraschend, wie es schien. Schließlich wäre Jig auch nicht in der Lage gewesen, die beiden Menschen aus-einanderzuhalten, wenn sie sich nicht so unterschiedlich gekleidet hätten. Und für sie waren Goblins wenig mehr als eine lästige Plage. Wenn man von einer Wanze gebissen wurde, zerquetschte man sie. Man machte sich keine Gedanken darüber, ob man auch genau die Wanze mit dem Riss im Ohr erwischte oder ob sie größer als die andere Wanze war, die einem eine Stunde davor ums Ohr geschwirrt war.
    »Immer mit der Ruhe«, beschwichtigte Darnak ihn. »Er ist jetzt ein Gefangener, und die Götter erwarten von Leuten wie uns, dass wir ihn als solchen zivilisiert behandeln.«
    »Ich bezweifle stark, dass uns im umgekehrten Fall sehr viel Liebenswürdigkeit entgegengebracht würde«, erwiderte Barius.
    Jig glaubte, das Mädchen verächtlich schnauben gehört zu haben, aber er war sich nicht sicher. Dennoch hatte Barius Recht. Wäre die Situation umgekehrt, gäbe es weder gefesselte Handgelenke noch ehrenhaftes Kämpfen. Goblins vergeudeten keine Zeit mit solchem Unsinn. Insbesondere wenn sie hungrig waren.
    »Dein Freund sprach Mensch, Goblin«, sagte Darnak. »Du auch?« Jig nickte.
    »Ausgezeichnet! Man nennt mich Bruder Darnak Steinspalter, Privatlehrer und Schreiber Ihrer Majestäten Barius und Ryslind Wendelson, siebter und achter Sohn von König Wendel und Königin Jeneve von Adenkar.« Mit einem Nicken in Richtung des Mädchens fügte er hinzu: »Das ist Riana.
    Wenn du versuchst, uns zu verraten, werden wir dich töten. Dasselbe gilt für einen Fluchtversuch. Es gefällt mir nicht, aber wir können dich nicht frei laufen und überall herumposaunen lassen, dass wir hier sind. Aber wenn du kooperierst, werde ich mein Bestes tun, dafür zu sorgen, dass du am Ende des Tages noch atmest.«
    »Genug davon«, sagte Barius. »Wir sollten uns in Bewegung setzen. Das

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