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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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wieder auf den Boden sinken ließ.
    Ryslind hatte seinen Spruch beendet. Strahlendes gelbes Feuer schwebte von seinen Fingerspitzen auf das erste Segment desjenigen Wurms zu, der Jig und Riana bedrohte. Das Feuer heftete sich ans bleiche Fleisch der Bestie, und wieder bäumte sie sich auf, doch diesmal vor Schmerz, und wankte vor und zurück. Langsam griffen die Flammen auf das zweite Segment über.
    Der Wurm schlug in Panik um sich und krachte in die Wände der Grube, bis die brennenden Segmente zu bluten anfingen. Der Gestank nach verkohltem Fleisch war entsetzlich. Die Kreatur begann zu schreien, ein schrilles Pfeifen der Agonie. Jig hatte nicht gewusst, dass sie Laute erzeugen konnten.
    »Geh runter von mir!«, fuhr Riana ihn an. Ohne seine Blicke von dem sterbenden Aaswurm abzuwenden, rollte Jig sich von der Elbe herunter und stand langsam auf. Ryslind hatte seine Aufmerksamkeit bereits auf den anderen Wurm gerichtet. Darnak und Barius war es bis jetzt geglückt, ihn mithilfe ihrer Waffen in Schach zu halten, aber keiner hatte ihm nennenswerten Schaden zufügen können. Der Zauberer hob erneut die Hände und begann einen weiteren Spruch.
    Er kam nicht dazu, ihn zu beenden. Ohne Vorwarnung zog der zweite Wurm seine Muskeln so plötzlich und heftig zusammen, dass er vom Boden abhob. Die verbrannte, tote Hälfte seines Körpers plumpste wieder auf die Erde, doch der weniger beschädigte Teil krachte gegen Ryslinds Rücken und schleuderte den Zauberer gegen die Wand. Er fiel wie ein Stein.
    »Ryslind!«, schrie Darnak. Er schlug seinen Wurm mit einem mächtigen, beidhändig geführten Schlag zur Seite und eilte zu dem am Boden liegenden Menschen.
    Der Wurm wandte sich von Barius ab, um den Zwerg zu verfolgen, und bot dem Menschen damit die Blöße, auf die dieser gewartet hatte. Obwohl Jig noch »Nein!« schreien konnte, erhob der Prinz sein Schwert und ließ es herabsausen; die beiden sauber getrennten Teile des Wurms fielen reglos zu Boden.
    »Nein?«, fragte Barius süffisant mit hochgezogener Braue, während er das Blut von seinem Schwert wischte. »Ich hoffe, du wirst mir vergeben, dass ich gefehlt habe, dem Rat eines Goblins in Kampfesdingen Beachtung zu schenken.«
    Jig machte sich nicht die Mühe zu antworten: Die Wunden des zweigeteilten Wurms begannen bereits zu verheilen. Barius’ Schwert hatte die Kreatur in der Mitte eines Segments durchtrennt, aus dessen beiden Enden Blut sickerte. Unter Jigs Augen fielen diese beschädigten Halbsegmente ab; zurück blieben zwei gesunde, hungrige Aaswürmer. Jeder war halb so groß wie das Original, aber das machte sie nur schneller. Und hungriger. Aaswürmer waren immer hungrig nach erfolgter Reproduktion.
    Jig musste sie irgendwie ablenken. Die Würmer beschäftigt halten, bis Darnak den Zauberer wiederbelebt hatte. Seine Blicke ruhten einen Augenblick lang versonnen auf Barius. Nein, die anderen würden es vermutlich nicht begrüßen, wenn Jig ihren Prinzen an die Aaswürmer verfütterte. Er raffte das zerbrochene Schwert auf, mit dem er seine Fesseln durchtrennt hatte, und versuchte nachzudenken.
    »Zu mir!«, rief Darnak. Riana und Barius rannten auf den Zwerg zu. Jig schickte sich an, ihnen zu folgen. Er wusste nicht, ob Darnaks Aufforderung auch für seine Person gedacht gewesen war, aber er hatte keine Lust, diesen Monstern allein gegenüberzutreten. Auf halbem Weg blieb er stehen.
    Aaswürmer bevorzugten totes Fleisch. Wenigstens war das bei normalen so. Er starrte den verendeten Wurm an, der mittlerweile fast völlig verkohlt war. Das ging definitiv als tot durch, und die Würmer kannten keine Skrupel bezüglich Kannibalismus. Die einzige Frage war, ob sie ihr Fleisch auch gekocht zu sich nahmen oder nur roh.
    Er benutzte seine rostige Klinge, um einen großen Brocken des Wurms abzuhacken und abzureißen. Das Fleisch war zäh, und Jig musste durch mehrere widerspenstige, sehnenartige Teile schneiden, bevor er ein Stück in Händen hielt, das er werfen konnte. Er schleuderte den Batzen auf den nächsten der beiden lebenden Würmer zu, der sich aufbäumte und ihn mitten in der Luft fing. Die Beute zwischen den Zähnen, ließ der Wurm sich wieder auf den Boden fallen, um zu fressen.
    »Das ist mit Abstand das Widerlichste, was ich je getan habe«, murmelte Jig, während er sich erneut dem Zerteilen des toten Wurms widmete. Irgendetwas Feuchtes spritzte auf seine Unterarme. »Sogar noch schlimmer als Latrinendienst nach einem von Poraks Saufgelagen.«
    Ein

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