Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
er derjenige, der vom Prinzen herumgeschubst wurde? Warum endete sein Versuch, Riana zu helfen, damit, dass er bedroht und geschlagen und von allen gehasst wurde? Wie war er überhaupt in diese dem Untergang geweihte Gruppe geraten, die gegen tote Krieger kämpfte und Brot aß? Brot, das nicht nur nach gar nichts schmeckte, sondern ihm darüber hinaus, wie sich herausgestellt hatte, auch noch entsetzliche Blähungen bescherte. Seit anderthalb Tagen hatte er schon keine ordentliche Latrine mehr zu Gesicht bekommen, und immer in irgendeine Ecke zu pissen war etwas für Tiere. Warum war er überhaupt als Goblin geboren worden? Sicher, für einen Goblin war er ganz schön schlau. Aber wohin hatte ihn das gebracht? Wäre er mit Porak und den anderen gestorben, wäre ihm wenigstens ein schneller Tod vergönnt gewesen. Warum in Schattensterns Namen konnte es nicht mal gut für ihn laufen, nur dieses eine Mal?
    Warum, in meinem Namen, hörst du nicht auf zu jammern und tust selbst etwas für dich, nur dieses eine Mal?
    Jig erstarrte. »Wer hat das gesagt?«
    Der Nekromant runzelte die Stirn. »Was?«
    Ein ganz Schlauer. Das hat der Kleine mit den blauen Haaren doch gesagt, oder? Die Stimme in Jigs Kopf seufzte. So wie ich das sehe, muss man das relativ betrachten.
    Jig machte große Augen. Tymalous Schattenstern?
    Gut gemacht! Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung. Jig hatte das Gefühl, dass der Gott den Kopf schüttelte. Dennoch – ein Goblinanhänger. Bin ich wirklich so tief gesunken? Nun denn, worauf wartest du, Goblin?
    »Jig«, sagte er.
    »Wovon redest du, kleiner Goblin?«, wollte der Nekromant wissen.
    »Mein Name ist Jig.« Er hörte, wie Tymalous Schattenstern in seinem Kopf lachte. »Jig! Warum nennen mich alle ›Goblin‹? Ich bin Jig!«
    Er wand sich und biss und trat um sich und versuchte freizukommen, doch die toten Hände hielten ihn unerbittlich fest. Seine Arme schmerzten, wo sich ihre Finger in sein Fleisch gruben, und seine Schulter fing an, sogar durch Klecks’ Lederunterlage Blasen zu werfen.
    »Klecks!« Jig drehte den Kopf zur Seite und stieß Klecks mit der Nase an. Es tat schrecklich weh. Wahrscheinlich würde seine Nase eine dicke Brandblase davontragen, doch die Spinne, die begriffen hatte, was Jig vorhatte, klammerte sich nur noch fester an ihre Unterlage.
    »Bitte!«, flehte Jig. Er schubste sie noch einmal, diesmal fester, und die Spinne ließ los und fiel auf den Arm eines der Wesen. Der Nekromant bemerkte nichts davon, und ohne anders lautende Befehle hielt der Untote Jig auch dann noch fest, als seine Haut sich schwärzte und zu brennen anfing.
    »Wo ist das Problem, Goblin?«, fuhr der Nekromant Jig an und erhob seinen Zauberstab.
    »Mein Name ist Jig!«, schrie er. Er biss der Leiche auf der anderen Seite in die Hand und setzte seine Fangzähne ein, um die Umklammerung zu lösen. Mittlerweile standen die Armmuskeln der ersten Leiche in Flammen, sodass er keine Mühe hatte, ihre Hand zurückzubiegen. Jig war frei. Er stürzte auf den Nekromanten zu und zog sein Schwert. »Jig, Jig, Jig!«
    Der Elf richtete seinen Zauberstab auf ihn. Ein Schwaden gelben Rauchs schoss daraus hervor, und Jig sah Sterne vor Augen. Der Rauch roch fruchtig und süß; Jigs Fußknöchel durchfuhr ein heftiger Schmerz, aber sonst geschah nichts.
    Der Nekromant glotzte seinen Zauberstab an. Jig tat es ihm gleich, doch nur einen Moment lang. Dann sprang er in die Luft, schrie etwas Unverständliches und hieb mit dem Schwert um sich.
    Der Nekromant begann hochzufliegen, doch Jigs Klinge durchtrennte einen seiner Flügel. Noch während er stürzte, hob er seinen Zauberstab, und Flammen schossen in Jigs Gesicht.
    Wieder fühlte sich Jigs Knöchel an, als ob er explodiert sei, doch die Flammen verletzten ihn nicht, nicht schlimmer jedenfalls, als Klecks es bei zahlreichen Gelegenheiten getan hatte. Allerdings konnte er bei dem ganzen Feuer in seinem Gesicht nichts sehen. Wo war der Nekromant noch gleich gewesen?
    Er schlug blindlings um sich, merkte, wie seine Klinge sich in etwas Weiches bohrte und die Flammen verschwanden.
    Auf dem Boden vor ihm starrte der Nekromant ungläubig das Schwert an, dessen Heft aus seinem Bauch ragte. Seinen Zauberstab hatte er fallen lassen; mit beiden Händen betastete er behutsam die Klinge, als ob er nicht glauben könne, dass sie wirklich war. Nur Jig war nahe genug, um des Nekromanten letzte, gequälte Worte hören zu können.
    »Durch einen Goblin?« Und dann starb er.
    Jig

Weitere Kostenlose Bücher