Die Goblins 01 - Die Goblins
kleines Kinn.
Seine Augen wanderten von Riana zu Jig und wieder zurück. Zu seiner Schande konnte Jig nur denken: Nimm die Elbe! Nimm die Elbe! Elben sind stärker als Goblins. Sie sind schlauer. Du willst mich nicht!
»Die Elbe könnte für die Aufgabe, die vor euch liegt, von Nutzen sein, aber ich kann keinen Grund sehen, warum ihr den Goblin behalten solltet. Überlasst ihn mir!«
»Verdammter Mist!«, rief Jig. »Warum ich? Warum nicht sie? Warum muss es immer der Goblin sein?« Seine Stimme verlor sich, als ihm klar wurde, was er gerade getan hatte: Er hatte den Nekromanten angeschrien. »Äh … mein Herr«, fügte er leise hinzu.
Der Nekromant nahm keinen Anstoß an Jigs lautstarker Beschwerde. »Du interessierst mich, Goblin. Du warst derjenige, der mein kleines Spiel durchschaut hat. Du lagst nämlich ziemlich richtig mit deiner Vermutung: Es ist entsetzlich einsam hier unten. Manchmal zitiere ich eine meiner Fledermäuse zu mir, um mit ihr zu spielen, aber sie sterben immer so schnell. Und wo die Echsenfische den Wirbel bewachen, kommt auch kaum jemand von oben hier runter, mit dem ich mich unterhalten könnte. Ich habe mich sogar ein- oder zweimal in Straums Gebiet geschlichen, nur um Gesellschaft zu haben.
Du solltest dich geehrt fühlen, kleiner Goblin. Du bist der Erste deiner Rasse, der einer meiner Diener wird.« Er deutete auf die Leichen. »Ich habe Menschen und Zwerge und sogar den ein oder anderen Elben.« Er senkte die Stimme und sah die Abenteurer an, als ob er ihnen ein streng gehütetes Geheimnis anvertrauen wollte. »Allerdings nehmen Elben es nicht allzu gut auf, tot zu sein.«
»Ich auch nicht«, sagte Jig.
Der Nekromant grinste, wobei er schwarzes Zahnfleisch entblößte. Als er Jigs Blicke bemerkte, erklärte er: »Gab nicht viel zu essen hier unten. Ich musste mit dem auskommen, was ich mir herbeizaubern konnte, und ich fürchte, das war nicht besonders gesund. Hat mir sämtliche Zähne aus dem Mund gefault. Was gäbe ich nicht für einen saftigen, knackigen Apfel! An manchen Tagen würde ich meine ganze Macht für einen einzigen Apfel eintauschen.«
Jig glotzte ihn an. »Aber wie willst du ihn ohne Zähne essen?«
»Halt den Mund!« Der kleine Elf flog in die Luft und schrie. Seine Spucke spritzte Jig ins Gesicht. »Du hast keine Ahnung, welche Opfer ich gebracht habe! Blöder Goblin! Noch in dieser Stunde werde ich dich ein paar Schluck aus meinem schönen Springbrunnen trinken lassen, und du wirst dir nie mehr über irgendetwas Sorgen machen müssen. Doch ich, ich muss mir ständig Sorgen machen. Was, wenn die Magie sich abnutzt? Was, wenn ein mächtigerer Zauberer hinter mir her ist?« Er schaute furchtsam um sich. »Was, wenn Straum kommt, um meinen schönen Schlupfwinkel an sich zu reißen?«
»Ich glaube nicht, dass er hereinpassen würde «, gab Jig zu bedenken. »Und hat Straum nicht schon einen eigenen Schlupfwinkel?«
Der Nekromant blickte erstaunt drein. »Oh, ich nehme es an. Siehst du, deshalb habe ich dich ausgewählt. Du bist ein ganz Schlauer.« Er gab einer der untoten Kreaturen ein Zeichen. »Schafft den Zwerg und den Goblin zum Springbrunnen, und ertränkt sie.«
Er zwinkerte Jig zu. »Auf die Weise wirst du auch etwas von dem Trank schlucken, während du stirbst. Ich habe schon viele Methoden ausprobiert, und du kannst mir glauben, das ist die beste. Denk dir, einmal habe ich sogar einen Mann in einen Fisch verwandelt und ihn in den Springbrunnen gesetzt! Es hat auch funktioniert, allerdings hatte ich anschließend einen untoten Barsch am Hals, und das war weniger gut. Einem untoten Barsch kann man nämlich nicht einfach einen Stock über den Kopf ziehen, um ihn loszuwerden. Ich habe ihn aus dem Wasser genommen, und er hat stundenlang herumgezappelt, bis ich schließlich einen meiner Krieger auf das arme Ding drauftreten ließ. Diese Geschichte hat mich noch tagelang zum Lachen gebracht, jawohl.«
»Was hast du mit mir vor?«, wollte Barius wissen. »Mit uns?«
Die Augen des Nekromanten funkelten fröhlich. »Das ist eine Überraschung.«
Unfair , dachte Jig. Barius und die anderen würden wahrscheinlich eingesperrt und irgendwo in einem Verlies gelassen werden, bis Riana ihnen auszubrechen half. So war es doch immer. Ganz egal, wie sicher ein Verlies auch war, den Helden glückte immer die Flucht. Das Glück war mit den Abenteurern, während Goblins davongeschleppt und ertränkt wurden. Warum er?
Die Frage lastete bohrend auf Jigs Verstand. Warum war
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