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Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
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sich hin und zog an seinem Stiefel.
    »Ich sehe dich, Bruder, also versuche bitte keine deiner Tollkühnheiten.« Ryslind nickte über die Schulter, und Barius flog durch die Luft und krachte in die Wand.
    Jig wollte nach seinem Schwert greifen, aber obwohl Ryslind nicht in seine Richtung sah, folgte der Bogen seinen Bewegungen. »Das ist ein gefährlicher Einfall, Goblin.«
    Das war nicht Ryslind. Sein Körper, ja, aber nicht er. Jig konnte den Unterschied hören, auch wenn es sonst keiner konnte. »Wer bist du?«
    Das Lächeln des Zauberers wurde breiter. »Einer, der das Zepter sucht, genau wie ihr alle. Und jetzt gib mir diesen Armreif!«
    Jig seufzte und mühte sich weiter mit seinem Stiefel ab. Er hätte ihn problemlos ausziehen können, aber er wollte Zeit zum Nachdenken gewinnen, und solange Ryslind nicht auffiel, wie übergroß die Stiefel waren, konnte Jig ihn weiter hinhalten. Was sollte er tun? Barius klebte hilflos an der Wand. Was Jig nicht im Mindesten gestört hätte, hätte der Prinz nicht eben Anstalten gemacht, Ryslind aufzuhalten. Riana war immer noch frei, aber bei der geringsten Bewegung würde sie Barius Gesellschaft leisten.
    Wenigstens hatten die Kreaturen nicht angegriffen. Sie hatten keinen eigenen Willen. Er dachte an den einen Untoten, der verbrannt war, statt die Initiative zu ergreifen und Klecks von seinem Arm abzuschütteln. Sie würden einfach dastehen und auf Anweisungen warten, zumindest so lange, bis der Zauber, der über sie verhängt war, sich verlor.
    Jigs Blick fiel auf den silbernen Zauberstab des Nekromanten. Könnte er den benutzen, um gegen Ryslind zu kämpfen? Sicher könnte er das; dummerweise hatte er aber keinen blassen Schimmer von Zauberei. Er fragte sich, wie viel Macht noch in dem Stab stecken mochte. Vielleicht konnte er bluffen. Wenn er den Stab in die Finger bekäme, könnte er Ryslind dann überzeugen, ihn gehen zu lassen?
    Wahrscheinlich nicht. Ryslind hatte schon keine Angst vor dem echten Nekromanten gehabt; wie standen die Chancen, dass er sich da einem Goblin ergab?
    »Warum dauert das so lange?«, fuhr ihn Ryslind an.
    »Ich geb mir ja Mühe!«
    »Vielleicht brauchst du Hilfe.« Er schien nichts zu tun, doch urplötzlich rückte die Leibgarde des Nekromanten näher.
    Jig machte große Augen. Es war nicht vorgesehen, dass Ryslind in der Lage war, sie zu kontrollieren. Das hier waren die Geschöpfe des Nekromanten! Wie viel unfairer konnten die Dinge noch laufen?
    »Ich hab ihn.« Er riss sich hastig den Stiefel vom Fuß und ergriff den Armreif. Die Haut an seinem Knöchel war ein bisschen schwarz; wahrscheinlich hatte der Armreif ihn bei dem Versuch verbrannt, zu viel Magie zu absorbieren. Aber immer noch besser eine weitere Verbrennung, als das Schicksal dieser geistlosen Wesen zu teilen.
    »Wirf ihn her!«, befahl Ryslind.
    Jig gehorchte. Er warf so fest er konnte. Und während er sich selbst aus dem Weg rollte, dachte er: Ist es etwa mein Fehler, dass Ryslind nicht gesagt hat, was er geworfen haben will?
    Ryslind duckte sich, als Jigs Stiefel an seinem Gesicht vorbeiflog. Die Kreaturen rückten näher. Jig schnappte sich den Zauberstab des Nekromanten und hastete zurück. Etwas zischte an seinem Kopf vorbei, wahrscheinlich ein Pfeil.
    Er versuchte nicht darüber nachzudenken, wie knapp dieser Schuss ihn verfehlt hatte, und stieß den Stab durch die Mitte des Armreifs.
    Die Kreaturen brachen zusammen. Jig hätte gelächelt, wenn er die Zähne vor Angst nicht so fest zusammengebissen hätte. Wieder ein Sieg für Jig.
    Ryslinds nächster Pfeil krachte wie ein Faustschlag in Jigs Schulter; er drehte sich einmal um die eigene Achse, bevor er fiel. Mit weit aufgerissenen Augen versuchte er, sich wieder aufzurichten, doch seine Arme versagten ihm den Dienst. Seine Wange war nass und klebrig. Was war das für ein blaues Zeug auf dem Boden? Oh, richtig. Das war sein Blut.
    Er lag da und wartete darauf, dass Ryslind ihm den Rest gab. Würde es mit Zauberei passieren? Das Feuer und Eis, mit dem er die Platten weggesprengt hatte? Vielleicht entschied er sich ja auch dafür, Jig die Kehle durchzuschneiden. Wie auch immer, Jig hoffte, es würde schnell gehen. Der Boden war kalt, und je länger er wartete, desto mehr tat seine Schulter weh.
    Eine Hand rollte ihn herum, und er blickte in Darnaks buschiges Gesicht. Jig versuchte etwas zu sagen, doch in dem Moment verzehnfachten sich die Schmerzen. Der Zwerg hatte ihn auf den Pfeil gerollt. Jig hatte das Gefühl, als ob

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