Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Goblins 01 - Die Goblins

Titel: Die Goblins 01 - Die Goblins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim C. Hines
Vom Netzwerk:
solange er kein Mittel hatte, durch den Mahlstrom zu schwimmen und die Echsenfische dabei zu meiden. Selbst wenn Tymalous Schattenstern sich dazu entschließen sollte, ihm noch einmal zu helfen, bezweifelte Jig, dass der Gott so viel zu Wege bringen konnte. Womit nur die entgegengesetzte Richtung blieb: Er würde den anderen folgen müssen.
    Eine Zeit lang hatte er in die finstere Grube hineingerufen, doch niemand hatte geantwortet. Die Grube schluckte seine Stimme und ließ ihn klein und verängstigt klingen. Was er ja auch war, aber es gefiel ihm nicht, es so vor Ohren gehalten zu bekommen.
    Nachdem er seine Stiefel wieder angezogen hatte, hatte er den Boden nach seinem Armreif abgetastet, aber das Metall war mit dem Zauberstab verschmolzen. Es gab keine Möglichkeit für Jig mehr, ihn weiterhin zu tragen, selbst wenn ihm noch Kräfte innegewohnt hätten, was er bezweifelte. Er steckte sich den Metallklumpen als Andenken in den Gürtel, für den Fall, dass er jemals wieder nach Hause kommen sollte. Die anderen Goblins würden ihm zwar nie abnehmen, dass das einmal der Zauberstab des Nekromanten gewesen war, aber ein hübsches Souvenir war es allemal.
    Das andere, was er wollte, war Licht. Eine Laterne, eine Fackel, ja nur eine Kerze wäre ihm wie ein Geschenk des Himmels vorgekommen. Jig hielt bei dem Gedanken die Luft an in der Hoffnung, Schattenstern verstünde vielleicht diesen Wink mit dem Zaunpfahl, doch keine Kerze erschien in seiner Hand. Er seufzte und ging weiter. Kein Licht, kein Armreif und kein Essen.
    Die dreizehnte Platte bewegte sich unter seinem Schwert. Der schwache Geruch von Staub und Konservierungsmitteln in der Luft verriet Jig, dass sich die Alkoven wieder geöffnet hatten. Die Logik sagte ihm, dass er sicher war, doch die Logik sprach nur mit leiser Stimme und war leicht von der Panik zu übertönen. Jig schrie und ließ sein Schwert über dem Kopf kreisen und erwartete den Angriff.
    Nichts geschah. Langsam ließ Jig die Waffe sinken. Das Herz schlug ihm bis zum Hals, und seine Handflächen schwitzten so stark, dass er Zweifel hatte, ob er sein Schwert im Fall eines Angriffs überhaupt hätte benutzen können.
    Er trat in den Alkoven, in dem er sich mit Riana versteckt hatte. Die Schlinge müsste rechts von ihm liegen. Jig hoffte, dass er sich mit ihrer Hilfe und der des dazugehörigen Seils in die Grube hinablassen konnte. Er wollte gerade den Boden absuchen, als der Gott erneut zu ihm sprach.
    Die Wandplatte, Doofi.
    Jig zuckte entrüstet zusammen. Was hatte er … die Wandplatte … oh nein! Er sprang Richtung Gang und hoffte, dass es noch reichte. Er war nur ein oder zwei Sekunden in dem Alkoven gewesen. War es zu spät? War die Platte bereits wieder erschienen? Saß er in der Falle? Wenn das der Fall war, dann betete er, dass der Aufprall hart genug sein möge, um ihn umzubringen.
    Er schaffte es in den Gang. Es fühlte sich an wie ein Sprung durch einen eiskalten Wasserfall, aber er war draußen. Seine Beine zitterten so stark, dass er sich setzen musste. Das war dumm gewesen – dumm! Er hätte sterben können! Nachdem er den Nekromanten und alles andere überlebt hatte, wäre er jetzt beinahe wegen eines dummen Fehlers verhungert. Dieses Mal wäre keiner vorbeigekommen, um ihn wieder aus dem Alkoven herauszulassen.
    Sobald seine Hände nicht mehr zitterten, öffnete er die Wandplatte noch einmal. Das hier wäre schon verzwickt genug gewesen, wenn er etwas hätte sehen können; sich das Seil in der Dunkelheit zu schnappen und herauszuziehen, war fast ein Ding der Unmöglichkeit.
    Andererseits hatte Jig es nicht besonders eilig. Zum ersten Mal seit mehreren Tagen musste er sich keine Sorgen machen, dass sich jemand an ihn heranschleichen und seinen Rücken mit einem Messer verzieren könnte.
    Er probierte eine Weile herum, bis er herausgefunden hatte, wie viel Zeit genau ihm blieb, bis sich die Platte wieder schloss. Sie blieb etwas länger als zwei Atemzüge offen, nachdem er den Boden oder eine Wand des Alkovens berührt hatte. Reichlich Zeit, sein Schwert bei der Klinge zu packen, damit in den Alkoven zu langen und mit der Parierstange das Seil zu sich zu ziehen. Er musste nur die Schlinge erwischen.
    Nachdem er sich zweimal in die Hand geschnitten hatte, zog er seinen Lendenschurz aus und wickelte ihn als Griffschutz um die Klinge. Alle anderen waren fort oder tot, er brauchte sich also keine Gedanken um Sittsamkeit zu machen.
    Er hatte mindestens ein halbes Skelett in Einzelteilen

Weitere Kostenlose Bücher