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Die Götter 2. Das magische Zeichen

Die Götter 2. Das magische Zeichen

Titel: Die Götter 2. Das magische Zeichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Arme nach vorne ins Dunkel aus, um die herabsausende Waffe zu packen. Leider handelte er sich auf diese Weise lediglich einen tiefen Schnitt an der Hand ein und musste zurückweichen, um schlimmere Verletzungen zu vermeiden.
    Langsam gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit. Im Schein der Sterne sah er, dass die Männer oben auf den Felsen Verstärkung bekommen hatten – und ganz in der Nähe lauerte sein Angreifer. Verzweiflung und Gewissensbisse überfielen ihn.
    Er hätte Zejabel genauer befragen sollen … Es war unvorsichtig gewesen, dass alle gleichzeitig in den Tunnel gegangen waren …
    Damián konnte sich nicht vorstellen, wie sie aus dieser Schlacht siegreich hervorgehen sollten. Aber um ihn herum kämpften seine Gefährten erbittert, also warf auch er sich wieder ins Getümmel, damit wenigstens die anderen ein paar Momente länger durchhalten konnten.
    Sehr bald würden die Mörder wieder Herr der Lage sein. Sie waren zahlenmäßig und taktisch überlegen, und die Erben hatten keine Rückzugsmöglichkeit. Ihre einzige Chance war es, die Gegner zu einem Kampf auf Augenhöhe zu zwingen. Sie mussten die Schlacht auf das Felsplateau rings um das leere Grab verlagern. Entschlossen rannte Damián auf seinen Gegner zu, um ihn zu Fall zu bringen. Allerdings war es so dunkel, dass er nicht wagte, noch einmal nach dem Speer zu greifen – zumal der Mörder diesmal bestimmt damit rechnete. So tauchte Damián im letzten Moment unter der Waffe weg und prallte unsanft gegen die Felswand.
    Damiáns Schulter knackte laut, aber er spürte nur einen leichten Schmerz und machte schnell einen Satz nach hinten. Keinen Moment zu früh, denn sein überrumpelter Angreifer verlor das Gleichgewicht und fiel Damián vor die Füße. Sofort sprang der Kerl laut fluchend wieder auf und nahm ihn mit der Speerspitze ins Visier. Mit einem so schnellen Gegenangriff hatte Damián nicht gerechnet. Gegen den langstieligen Speer konnte er mit seinem Schwert nicht viel ausrichten.
    Das überstürzte Handeln seines Gegners war Damiáns Rettung. Der Mörder hätte Damián bestimmt erwischt, wenn er nicht vor Wut über seinen Sturz blind drauflos gestochen hätte. Zu seiner eigenen Überraschung konnte Damián dem Angriff mit einer schnellen Seitwärtsbewegung ausweichen. Leider war er nicht geistesgegenwärtig genug, die Chance zu einem Gegenschlag zu nutzen. Keinen Herzschlag später stand der Kerl ihm schon wieder gegenüber.
    Dieses Mal führte er den Angriff besonnener. Es war offensichtlich, dass er seine Waffe nicht zum ersten Mal benutzte: Er war ein Meister im Speerkampf. Seine Attacken kamen nun viel gezielter – und schneller. Damián gelang es nicht, die kurzen, schnellen Stiche gegen Oberkörper, Gesicht und Beine mit seinem Schwert zu parieren, und so musste er immer weiter zurückweichen. Wenn es so weiterging, war er verloren. Früher oder später würde Damián in einem kurzen Moment der Unachtsamkeit aufgespießt werden oder beim Rückzug im Halbdunkel auf dem engen Felsplateau straucheln.
    Immer wieder musste er an den seltsamen Verlauf des letzten Kampfs denken. Die Angreifer, die in die Burg der Familie de Kercyan eingedrungen waren, hatten ihn verschonen wollen, während dieser hier nicht zögern würde, ihn zu töten. Hatten sich die Pläne seiner Feinde geändert? Hatte Damián für sie jeden Wert verloren? Oder scherte sich der Kerl einfach nicht um die Befehle seiner Oberen?
    Ein weiterer Gedanke schoss ihm in den Kopf, während er verzweifelt um sein Leben kämpfte. Vielleicht war alles auch nur ein schreckliches Missverständnis. Dieser Hinterhalt war offenbar nicht für die junge Generation bestimmt gewesen. Gewiss hatten die Männer keine besonderen Anordnungen für den Umgang mit Damián, Guederic und den anderen erhalten. Sie handelten nach eigenem Gutdünken und schienen nicht darauf aus zu sein, Gefangene zu machen.
    Was bedeutete, dass es bei diesem Kampf um Sieg oder Tod ging.
    Souanne kniete neben Lorilis und hielt sich den Kopf. Sie war unfähig, sich zu rühren und starrte fassungslos auf den reglosen Körper des Mädchens, entsetzt über die Ungerechtigkeit und Grausamkeit dieser Welt. Die Götter waren also tatsächlich zur gleichen Zeit verschwunden wie das Jal. Wie sonst hätten sie solch eine Abscheulichkeit dulden können? Wie sonst war es möglich, dass die höheren Mächte, die den Menschen doch angeblich wohlgesinnt waren, ein Waisenkind mit einem Herzen aus Gold solchen Qualen aussetzten? Die

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