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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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finden, weil mit unserer Geburt andere Regeln wirksam wurden. Selbst wenn das Jal doch nicht zerstört wurde, so unterscheidet sich unsere Welt doch stark von der unserer Eltern und Großeltern. Das fängt schon mit der Magie an«, ergänzte er mit einem Blick auf Lorilis.
    Das junge Mädchen schien sich am liebsten unter dem Tisch verkriechen zu wollen. Doch schon wanderte Damiáns Blick weiter zu Guederic und dann zu Souanne. Allmählich begriff die Legionärin, was auf dem Spiel stand: nichts Geringeres als ihr Leben und das ihrer Gefährten.
    » Einige von uns verfügen neuerdings über ungewöhnliche Fähigkeiten«, fuhr Damián fort. » Das kann sich noch als nützlich erweisen. Wir sollten diese Erscheinungen nicht als Bedrohung betrachten, sondern als Mittel, um unser Ziel zu erreichen.«
    » Aber was schlägst du genau vor?«, fragte Zejabel ungeduldig.
    » Zunächst einmal ist es wichtig, dass wir all unsere Möglichkeiten ausschöpfen. Diejenigen, die besondere Fähigkeiten haben, müssen sie nutzen, um nach Hinweisen zu suchen. Tante Zejabel, du hast Lorilis schon dabei geholfen, ihre Kräfte kontrollierter einzusetzen. Daran werdet ihr von nun an regelmäßig arbeiten. Souanne und Guederic, ihr beide tut euch ebenfalls zusammen, um dahinterzukommen, was eure … eure Gabe ausmacht. Ich werde zusammen mit Josion versuchen, den Schlüssel für die Schriften meines Vaters zu finden. Ich habe schon eine Idee, aber ich will nichts versprechen, bevor ich nicht ganz sicher bin.«
    » Und was ist mit mir?«, warf Maara wütend ein. » Und Najel? Den Sprösslingen des Hexers kann man wohl keine Aufgabe anvertrauen, was? Die Wallatten bleiben außen vor.«
    » Das ist nicht wahr, und das weißt du ganz genau. Keiner kann etwas dafür, wie die Kräfte unter uns verteilt sind. Ihr werdet noch früh genug euren Teil beitragen können, auch wenn er dir vielleicht gering erscheint. Vorerst könnt ihr das Steuer übernehmen, während wir anderen uns mit unseren jeweiligen Aufgaben befassen.«
    » Das Steuer?«, schnaubte Maara verächtlich. » Ich weiß ja nicht mal, wohin wir fahren.«
    Damián atmete tief ein, bevor er antwortete. Die anderen begriffen, dass jetzt der Augenblick der Wahrheit gekommen war, und sahen ihn erwartungsvoll an.
    » Wir fahren nach Romin«, verkündete er. » Wir gehen in die Bibliothek des Tiefen Turms.«
    Für einen Moment verschlug es Josion den Atem. Zwar hatte Zejabel ihm schon als Kind beigebracht, wie wichtig es war, seinen Atem zu kontrollieren, und dass er das beste Mittel zur Bewältigung von Anstrengungen, Schmerzen und Gefühlen war. Doch in diesem Augenblick war er einfach zu verblüfft, um sich daran zu erinnern.
    » Die Geisterbibliothek?«, hörte er sich fragen. » Was sollen wir da?«
    Er kannte die Antwort längst, schließlich wusste er ganz genau, welch riesige Wissensschätze dort auf die Erben warteten. Die Frage, die er eigentlich stellen wollte, lautete: » Glaubst du wirklich, dass es sich lohnt, für ein paar alte Bücher unser Leben aufs Spiel zu setzen?«
    » Die Welt hat sich verändert«, erklärte Damián rasch. » Ich weiß, dass unsere Großeltern den Abstieg in den Turm beinahe mit ihrem Leben bezahlt haben, aber das war vor mehr als vierzig Jahren. Die Gespenster, die damals in dem Turm ihr Unwesen trieben, haben sich wahrscheinlich im selben Moment in nichts aufgelöst wie die Götter, Dämonen und Ungeheuer, denen sie dienten.«
    Aber das Jal, Usul und Saat und bestimmt noch viele andere Unsterbliche existieren immer noch, widersprach Josion in Gedanken. Er sah sich um. Seine Gefährten wirkten zwar angespannt, aber längst nicht so erschrocken wie er selbst. Nur Zejabels verkniffener Gesichtsausdruck verriet große Sorge. Sie beide waren ja auch die Einzigen, die die Bibliothek seit Jahrzehnten kannten und fürchteten. Sie lebten schon lange im Schatten des Tiefen Turms und frischten ihre Erinnerungen daran immer wieder in nächtlichen Gesprächen auf. Die anderen Erben dagegen wussten erst seit einer Dekade von seiner Existenz und hatten nicht die geringste Vorstellung davon, wie gefährlich es war, den unterirdischen Turm zu betreten.
    » Ich dachte, der Tiefe Turm sei zerstört worden«, wandte Guederic ein. » Stimmt das denn nicht?«
    » Doch«, bestätigte sein Bruder. » Er stürzte in der Nacht ein, als unsere Großeltern ihn betraten, und brannte zum Teil aus. Aber in den untersten Etagen müssten noch Bücher erhalten sein. Dort haben unsere

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