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Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate

Titel: Die Götter - Die Macht der Dunkelheit - Grimbert, P: Götter - Die Macht der Dunkelheit - Les Gardiens de Ji, Tome 3: Le deuil écarlate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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Damián und Souanne in einen Felsspalt und verletzten sich schwer.
    Dieses Bild riss Lorilis aus ihrem Rausch. Sie wollte das Experiment abbrechen, die Augen öffnen und die schrecklichen Geschehnisse vergessen, aber sie konnte sich dem Sog der Bilder nicht mehr entziehen. Immer schneller rasten die schauderhaften Szenen an ihrem geistigen Auge vorbei. Freundschaften zerbrachen. Ein Streit artete in eine Prügelei aus. Die Erben beschlossen, sich zu trennen. Najel und seine Schwester brachen allein nach Wallos auf, endgültig überzeugt davon, dass ihr Vater tot war. Und dann begegneten sie dem Hexer.
    Saat schnitt ihnen den Weg ab.
    Lorilis schrie auf und kehrte abrupt in die Wirklichkeit zurück. Alles drehte sich, und fast wäre sie über die Reling in den Fluss gestürzt. Im letzten Moment packte Najel sie am Arm und verhinderte ein Unglück. Aber Lorilis merkte nicht einmal, wie knapp sie der Gefahr entronnen war. Sie hatte immer noch das grauenerregende Gesicht des Hexers vor Augen, spürte seine grenzenlose Macht und sah sein Heer aus Gefolgsmännern und Söldnern hinter ihm. Dieser Mann hatte die Hand ausgestreckt und seine beiden einzigen Enkelkinder mit einem Blitz getötet, ohne mit der Wimper zu zucken. So endete einer der Wege, die in Najels Zukunft führten.
    » Geht es dir gut? Lorilis, ist alles in Ordnung?«, rief Najel immer wieder.
    Plötzlich merkte sie, dass sie ausgestreckt auf den Planken lag und am ganzen Leib zitterte. Najel hielt ihren Kopf und war völlig verzweifelt, weil er ihr nicht helfen konnte. Schon kamen die anderen angelaufen, manche mit Waffen in der Hand. Doch alle Schwerter der Welt konnten die Erben nicht vor dem grausamen Hexer beschützen, der es auf sie abgesehen hatte. Das war Lorilis jetzt klar. Und sie wusste auch, dass Saat in allen anderen Versionen der Zukunft ebenso mächtig sein würde. Denn er war es jetzt schon!
    » Wir dürfen nicht ins Gebirge«, stieß sie hervor. » Das wäre unser Untergang!«
    Als Zejabel erfuhr, was geschehen war, hielt sie Lorilis eine kräftige Standpauke. Die Gefährten bekamen einen Eindruck davon, wie Josions Kindheit verlaufen war und warum er von der Burg fortgegangen war, um in Lorelia die Universität zu besuchen. Selbstverständlich schimpfte die Zü nicht aus Bösartigkeit mit dem Mädchen, sondern weil sie sich Sorgen machte – und sich vielleicht sogar schuldig fühlte, weil sie nicht gut genug auf ihre Schülerin aufgepasst hatte. Aber Najel konnte nicht mit ansehen, dass seine Freundin derart gemaßregelt wurde. Schließlich hatte sie schon genug durchgemacht. So nahm er die Schuld auf sich und behauptete, er habe Lorilis zu dem Experiment gedrängt. Er fand sogar den Mut, dem strafenden Blick der Zü standzuhalten. Zejabel begnügte sich mit einem knappen Kopfnicken, auch wenn offensichtlich war, dass sie ihm nicht glaubte. Die Gefährten brachten Lorilis ins Zelt, deckten sie zu und scharten sich dann um ihr Lager.
    » Du warst es doch, die unbedingt nach dem Dara suchen wollte«, sagte Maara zu Lorilis. » Und jetzt willst du uns wieder davon abbringen?«
    » Wenn ich dich richtig verstanden habe, ist deine Vision nur eine von hundert, vielleicht sogar tausend Möglichkeiten«, fügte Damián hinzu. » Sie muss also gar nichts bedeuten …«
    » Aber es wirkte so echt«, murmelte Lorilis. » Wir suchten mehrere Monde lang vergeblich nach dem Dara. Irgendwann begannen wir zu streiten und beschlossen, uns zu trennen.«
    » Nichts davon ist bisher eingetreten«, beruhigte sie Damián. » Und nichts davon wird eintreten. Wir sollten uns auf das Hier und Jetzt konzentrieren und uns nicht allzu sehr um die Zukunft sorgen.«
    Damiáns Worte mochten weise sein, aber Najel runzelte die Stirn. Der Ritter der Grauen Legion konnte ihnen nicht versprechen, dass alles gut werden würde, und wenn er Usul und nun auch Lorilis glaubte, waren die Aussichten düster.
    » Außerdem verändert sich die Zukunft mit jeder Dezille, die vergeht«, sagte Josion. » Hast du etwa gesehen, wie wir hier im Zelt stehen und dieses Gespräch führen? Nein, oder? Das allein beweist, dass du den falschen Weg genommen hast.«
    » Man kann nicht allen Spuren folgen, die in die Zukunft führen«, warf Zejabel ein. » Und ich verbiete dir, es auszuprobieren. Hättest du allerdings weitergesucht, wärst du auf mindestens eine Version gestoßen, in der unser Abenteuer ein glückliches Ende nimmt. Und das ist unsere wahre Zukunft, davon bin ich überzeugt. Wir

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