Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
Vom Netzwerk:
er den Schädelknochen brechen hörte, und in diesem Moment hatte ihn ein überwältigendes Triumphgefühl durchströmt. Im nächsten Moment hatten ihn Reue, Selbsthass und Verzweiflung erfasst, und ihm war mit Schrecken bewusst geworden, dass es nun kein Zurück mehr gab. Er würde für immer ein Mörder sein. Dieser entsetzliche Gedanke ließ ihn seither nicht mehr los.
    Sicher war der Legionär ein Schläger und Feigling gewesen, und vermutlich hatte er anderen viel Leid zugefügt … Trotzdem wurde Guederic den Gedanken nicht los, dass er einst ein kleiner Junge gewesen war, der seine Eltern über alles liebte, der um Hilfe rief, wenn er nachts im Dunkeln aufwachte, und der bitterlich den Tod seines
Hundes beweinte. Das Kind, das mit großen, unschuldigen Augen in die Welt blickte, hatte sicherlich nicht damit gerechnet, eines Tages mit zertrümmertem Schädel in einer Gasse Lorelias zu enden.
    Dieses Bild gab Guederic den Rest, und er begann haltlos zu weinen. Viel zu lange hatte er die Tränen zurückgehalten. Damián und Souanne, die jeweils an einem Ende des Boots saßen, ließen ihn eine Weile in Ruhe. Nach einigen Dezillen wischte er sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem Gesicht und setzte sich neben seinen Bruder, der sich kräftig in die Riemen legte.
    »Wohin fahren wir?«, fragte er mit gepresster Stimme.
    »Nach Benelia. Wir sind gleich da.«
    Guederic wandte sich um und starrte missmutig auf die beiden Leuchttürme am Hafeneingang der einstigen Hauptstadt. Er hatte Benelia nie besonders gemocht, und er hasste es, sich einem fremden Willen zu beugen, auch wenn es der seines Bruders war. Damián mochte ihm das Leben gerettet haben, aber das bedeutete noch lange nicht, dass er ihm Vorschriften machen konnte.
    »Und was sollen wir dort? Sag nicht, wir … «
    »Doch. Vater hat uns gebeten, uns für eine Weile in Sicherheit zu bringen.«
    »Warum? Was ist passiert?«
    »Ich weiß auch nicht viel mehr als du, Guedy.«
    Damián erzählte seinem Bruder alles, was seit dem Morgen geschehen war: Er und Souanne hatten an allen Orten nach Guederic gesucht, an denen sich dieser für gewöhnlich aufhielt. Zuerst hatten sie bei Eryne und Amanón vorbeigeschaut, dann bei ihren Großeltern Reyan und Lana – vergeblich.

    Den Dienern zufolgte hatten beide Ehepaare ihre Häuser früh am Morgen mit Reisebündeln und Waffen verlassen.
    »Und unsere Eltern haben nicht gesagt, wann sie wiederkommen? Selbst Mutter nicht?«
    Als sein Bruder den Kopf schüttelte, verfinsterte sich Guederics Gesicht noch etwas mehr. Diese Art von Heimlichtuerei passte zu Amanón, der seinen Söhnen meistens verschwieg, woran er gerade arbeitete, aber von Eryne kannte er so etwas eigentlich nicht. Guederic konnte nicht fassen, dass sie ihren Söhnen nicht einmal einen Brief hinterlassen hatte.
    »Und du hast nicht die geringste Ahnung, wo sie hinwollten? Du hast mit Vater zusammengearbeitet, du musst doch etwas wissen!«
    »Ich sehe ihn viel seltener als du. Außerdem ist Souanne seine persönliche Leibwächterin. Frag doch sie.«
    Mit dem Kopf wies er auf die Legionärin, die am anderen Ende des Bootes saß. Guederic sah sie fragend an, aber sie verzog nur abfällig das Gesicht.
    »Ich weiß auch nicht mehr. Man hat mir nur aufgetragen, Euren Bruder nach Benelia zu eskortieren und dort zu bleiben, bis ich weitere Befehle erhalte.«
    »Und wo in Benelia? Steigen wir in einer Herberge ab, oder schlafen wir unter einer Brücke? Oder was?«
    »Ich habe die Adresse von einem Haus«, erklärte Damián. »Dort bleiben wir eine Weile und warten ab. Das ist der erste Schritt.«
    »Warten? Worauf? Und der erste Schritt wovon?«
    »Es kann sein, dass noch andere zu uns stoßen.«
    »Andere? Wer? Etwa weitere Graue Legionäre?«

    Damián zuckte mit den Achseln. Er schien auf diese Fragen tatsächlich keine Antwort zu wissen.
    Daraufhin wandte sich Guederic Souanne zu, aber sie beachtete ihn nicht. Guederic verstand nicht, warum sich die anderen mit ihrer Unwissenheit abfanden. Er hätte nicht einfach »Jawohl, Herr Kommandant« gesagt, wenn Amanón ihn nach Benelia geschickt hätte, sondern darauf bestanden, alle Einzelheiten zu erfahren – angefangen mit den Gründen für ihre Reise. Außerdem hätte er wissen wollen, wer die Leute waren, die möglicherweise zu ihnen stoßen würden. Anders als Damián hätte er es keine Dekade als Soldat der Grauen Legion ausgehalten. Es widerstrebte ihm einfach, blind Befehlen zu gehorchen.
    »Ich habe keine große

Weitere Kostenlose Bücher