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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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dass sie das Bild noch nie gesehen oder auch nur davon gehört hatte. Außerdem war das Motiv ein ganz anderes als auf Niss’ sonstigen Bildern. Schon jetzt ahnte Lorilis, dass auch die anderen Werke in dem Saal von ihrer Mutter stammten. Sie stand da wie vom Donner gerührt.
    Ihre Gefährten waren nicht überrascht, sondern eher neugierig. Josion trat neben sie und verlor sich in der Betrachtung des Gemäldes. Es zeigte eine Gruppe von zehn Erwachsenen auf einem Felsenstrand. Die meisten trugen die prachtvollen Kleider von Edelleuten.
    »Der Mann dort drüben sieht aus wie mein Urgroßvater, Reyan der Alte«, bemerkte Damián. »Im Haus meiner Eltern hängt ein Porträt von ihm. Ist er das?«
    »Ja. Er ist einer unserer berühmtesten Vorfahren und starb vor über einem Jahrhundert«, bestätigte Josion. »Der damalige König entzog ihm all seine Ländereien und den Herzogstitel.«
    »Der Bärtige erinnert mich an Bowbaq, den Arkarier, der uns nach Lorelia begleitet hat«, murmelte Najel. »Der Mann auf dem Bild ist allerdings ein Stück kleiner …«
    »Das ist Moboq«, erläuterte Josion. »Er ist Bowbaqs Ururgroßvater und folglich einer von Lorilis’ Vorfahren.«
    Das Mädchen drehte sich zu Josion um und starrte ihn
verblüfft an. Warum hatten ihre Eltern ihr nie von Moboq erzählt?
    »Dann sind unsere Familien schon so lange befreundet? «, fragte Damián erstaunt. »Oder handelt es sich um einen merkwürdigen Zufall? Was für ein Ereignis stellt das Bild dar?«
    Josion holte tief Luft und betrachtete das Gemälde nachdenklich. »Eine Zusammenkunft«, sagte er schließlich. »Sie fand vor hundertsechzig Jahren auf einer kleinen Insel namens Ji statt.« Mit einem flüchtigen Lächeln fügte er hinzu: »Mir fällt gerade auf, dass fünf der Menschen auf dem Gemälde Vorfahren von Damián und Guederic sind, drei von Lorilis und nur zwei von mir. Es sollte nicht meine Aufgabe sein, euch ihre Geschichte zu erzählen.«
    »Dann spar dir die Mühe«, sagte Maara lapidar. »Ich wüsste nicht, wie uns das weiterhelfen soll. Außerdem haben mein Bruder und ich nichts mit euren Familiengeschichten zu schaffen.«
    »Da irrst du dich. Auch deine Vorfahren kommen in der Geschichte vor.«
    »Dann sprich. Deshalb hast du uns doch hergebracht, oder?«, forderte ihn Damián auf.
    Josion lächelte wieder, aber diesmal voller Traurigkeit. Dann begann er zu erzählen.
    Anfangs fand Maara die Geschichte nicht besonders aufregend. Es ging um einen gewissen Nol, der vor ewiger Zeit eine Handvoll Gesandter aus allen Ländern und Königreichen der bekannten Welt mit auf eine Reise genommen
hatte. Diese Gesandten waren auf dem ersten Gemälde dargestellt. Da Maara darauf keinen ihrer eigenen Vorfahren entdecken konnte, schlenderte sie zum nächsten Bild, ohne auf die anderen zu warten.
    Die dargestellten Personen waren dieselben, aber es gab zwei auffällige Unterschiede: Drei der Gesandten sowie Nol fehlten, und die sieben anderen waren in einem jämmerlichen Zustand. Gerade, als sich Maara zu fragen begann, was es damit auf sich hatte, trat Josion neben sie und erklärte: »Die Gesandten blieben über sechs Dekaden verschollen. Nach der Rückkehr in ihre jeweilige Heimat weigerten sie sich zu erzählen, was ihnen widerfahren war. Nur ihren Nachkommen vertrauten sie sich eines Tages an, und so wurde ihr Geheimnis von Generation zu Generation weitergegeben, zumindest ein Teil davon. Bis zu uns.«
    »Ich höre diese Geschichte zum ersten Mal«, sagte Guederic. »Was hatten die Gesandten denn Geheimnisvolles zu verbergen? Einen Schatz? Ein Verbrechen?«
    Josion räusperte sich. Offenbar kam ihm die Antwort nicht leicht über die Lippen. »Nein, etwas viel Bedeutenderes. Die Gesandten hatten eine andere, eine fremde Welt besucht … Die Welt der Götter und Dämonen. Und ihr Besuch hatte schlimme Folgen: Ein Dämon gelangte zu den Menschen. In unsere Welt.«
    Fassungsloses Schweigen trat ein. Maara hatte zwar mit einer sensationellen Enthüllung gerechnet, aber nicht mit so etwas.
    »Lass die Scherze!«, herrschte sie ihn an. »Götter? Dämonen? Und was noch? Neunarmige Riesen?«
    »Ich weiß, es klingt verrückt, und doch ist es die Wahrheit. Ihr müsst mir glauben.«

    »Die Geschichte ist wirklich verrückt«, murmelte Damián. »Und du hast sie von Zejabel? Ich meine, sie war es, die dir …«
    »Ich weiß, was du denkst. Meine Mutter gehörte auf ihrer Heimatinsel einem rätselhaften Kult an. Es könnte also sein, dass sie sich die

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