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Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon

Titel: Die Götter - Ruf der Krieger - Grimbert, P: Götter - Ruf der Krieger - Les Gardiens de Ji, Tome 1: La volonté du démon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Grimbert
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könnte. Najel fand ihr Misstrauen übertrieben, aber er war es nicht gewohnt, die Befehle seiner Schwester zu hinterfragen. Er legte sich ein zusammengerolltes Seil um die Schulter und trat mit einem flauen Gefühl im Magen durch den Steinbogen.
    Seine Hand ertastete die unterste Krampe. Nachdem er sich vergewissert hatte, dass sie hielt, hängte er sich daran und suchte mit dem Fuß nach Halt. Der Aufstieg war sehr viel einfacher als gedacht. Schon nach kurzer Zeit befand sich Najel fünf Schritte über der Tunnelmündung und gleich darauf auf halber Höhe des Schachts. In diesem Moment kam ihm ein beunruhigender Gedanke. Was, wenn oben jemand auf ihn wartete? Jemand, der mit dem Schwert auf ihn losgehen würde, sobald er über den Brunnenrand kletterte?
    Die letzten Eisenkrampen erklomm er so geräuschlos wie möglich. Langsam schob er den Kopf über den Rand,
bereit, sich zurückzuwerfen, sollte ihn jemand angreifen. Doch weit und breit war niemand in Sicht. Der Ausgang des Brunnens befand sich in der Mitte eines leeren Raums mit Steinboden. Durch zwei Schießscharten in den rohen Wänden fiel spärliches Licht herein. Draußen regnete es immer noch in Strömen.
    Najel kletterte hastig aus dem Brunnen und ließ das Seil in den Schacht hinab. Von hier oben konnte er weder den Eingang zu dem unterirdischen Gang sehen noch die Eisenkrampen an der Brunnenwand. Kein Wunder, dass der Tunnel so lange unentdeckt geblieben war.
    Während er die Säcke und Taschen hochzog, fragte sich Najel, welche Geheimnisse die Burg wohl noch barg.
    Damiáns Anspannung wollte einfach nicht nachlassen, obwohl er und seine Gefährten endlich an einem sicheren Ort angekommen waren. Mit Waffen und Gepäck standen sie um den Brunnen herum, und keiner von ihnen hatte auch nur den kleinsten Kratzer abbekommen. Josion hatte Wort gehalten und sie wohlbehalten zur Burg geführt. Seinem Cousin war es zu verdanken, dass sie nun einen Unterschlupf gefunden hatten, wo sie in Ruhe auf die Rückkehr ihrer Eltern warten konnten. Ihre Feinde würden nicht ewig nach ihnen suchen, und wenn sie nach einer Weile immer noch kein Lebenszeichen von ihren Eltern hatten, würden sie sich auf die Suche nach ihnen machen. Kurz, ihre Lage war besser, als Damián zu hoffen gewagt hatte.
    Dennoch lastete nach wie vor eine schwere Bürde auf seinen Schultern. Zum Teil lag das an der Niedergeschlagenheit
seiner Gefährten. Während der gesamten Durchquerung des Tunnels war Souanne leichenblass gewesen, und auch jetzt stand ihr noch die Angst ins Gesicht geschrieben. Sie hatte schon lange nicht mehr gelächelt. Maaras Miene wiederum war abweisend, wenn nicht gar feindselig. Die Kriegerin wäre offensichtlich viel lieber an einem anderen Ort gewesen – und in anderer Gesellschaft. Guederics Gesichtsausdruck hingegen war unergründlich. Seit dem Beginn ihrer Reise beobachtete Damián bei seinem Bruder heftige Stimmungsschwankungen: Mal war er am Boden zerstört, mal schäumte er über vor Freude, doch einen Grund dafür konnte Damián nicht erkennen.
    Lorilis und Najel waren die Einzigen, um deren Gemütsverfassung er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Die beiden Kinder setzten alles daran, den Älteren zu helfen. Trotzdem waren sie die schwächsten Mitglieder ihrer kleinen Schar und brauchten ganz besonderen Schutz. Damián machte sich Vorwürfe, dass er sich nicht besser um sie kümmerte. Zu gern hätte er das geändert, aber er wusste nicht, wie.
    Und dann war da noch Josion …
    Damián verstand einfach nicht, warum sein Cousin so ernst dreinblickte. Er hätte erwartet, dass sich Josion freuen würde, die Burg zu besuchen, oder zumindest erleichtert sein würde, heil angekommen zu sein. Stattdessen zog er ein Gesicht, als hätte er eine Gruft betreten. Er schien sogar zu zögern, den Raum mit dem Brunnen zu verlassen, während seine Gefährten ungeduldig darauf warteten, dass er sie herumführte.
    »Zeigst du uns den Wehrgang?«, fragte Damián. »Wir
sollten uns vergewissern, dass unsere Feinde nicht vor dem Tor lagern.«
    Josion gab sich einen Ruck und nickte. Die anderen folgten ihm durch eine leere Küche und einen Raum, der einst wohl als Schlafsaal für Soldaten gedient hatte. Durch eine Tür gelangten sie ins Freie und fanden sich in einem der Innenhöfe der Burg wieder. Sie rannten durch den Regen zu einem gegenüberliegenden Gebäude. Damián fiel auf, dass keine der Türen abgeschlossen war. Vermutlich lag das daran, dass dieser Teil der Burg unbewohnt

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