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Die goldene Barke

Die goldene Barke

Titel: Die goldene Barke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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welches. Ich wollte, ich wüßte es, dann könnte ich dir vielleicht helfen.«
    »Ach, ich möchte einfach in Frieden gelassen werden, damit ich meinem Schicksal auf meine Art folgen kann. Zu viele Leute haben sich schon eingemischt, und du am meisten, da ich deine Intervention anfänglich willkommen hieß. Ich wollte dich nicht so loswerden, wie es dann geschah, aber es mußte einfach sein. Wegen mir hauptsächlich, aber auch wegen dir. Mein Schicksal bringt nicht viel Glück, Miranda. In ihm ist nichts als Verhängnis. Aber ich werde dem Verhängnis entgegentreten, wenn es soweit ist. Ich möchte niemand anderen hineinverwickeln.«
    »Aber angenommen, jemand möchte hineinverwickelt werden?« sagte Miranda leise.
    »Dann werde ich ihn schließlich vernichten. Verstehst du, nicht weil ich ihn hasse, sondern weil es notwendig ist. Ich möchte nichts zerstören, aber es geht um mein Überleben. Ich kann mich nicht einengen lassen. Ich glaube, ich liebe dich noch, Miranda, aber das ändert nichts an der Tatsache, daß ich dich nicht mitnehmen kann. Du hast viel zu meinem Unglück beigetragen. Und ich zu deinem, nehme ich an.«
    »Das kann jetzt nicht geändert werden, mein Liebling«, sagte Miranda. »Aber vielleicht erkennen wir, daß die Zukunft besser
    ist.«
    »Wie kann ich das sagen? Ich kenne die Zukunft nicht. Ich habe meine Seele auf die Zukunft verpfändet, und ich kann das nicht teilen, was vor mir liegt. Ich jage etwas Unberührbarem nach, das ich noch nicht einmal fühlen kann, von einer Beschreibung ganz zu schweigen. Ich suche etwas, das mir fehlt, doch je länger ich suche, desto mehr verliere ich mich. Selbst diejenigen, welche ich zerstört habe, haben ihrerseits wieder einen Teil von mir zerstört. Sie haben meine Suche noch schwieriger gemacht. Ich habe nur noch schwache Hoffnung, meine Reise wieder antreten zu können. Ich muß herausbekommen, was ich suche, bevor ich sterbe, sonst bin ich verloren.«
    »Du brauchst Hilfe«, sagte Miranda einfach und überzeugt. »Du brauchst meine Hilfe, Jephraim, und du brauchst die Hilfe von Männern wie Zhist.«
      »Nein. Nur ich selbst kann mir helfen. Diejenigen, welche versuchen, mir zu helfen, quälen mich. Ich habe nie um ihre Hilfe gebeten, habe sie nie darum gefragt. Ich möchte allein gelassen werden. Ich wünsche mir meinen eigenen finsteren Frieden, nicht den schwarzen Schmerz, den Freundschaft und Verantwortung mit sich bringen. Ich werde zu oft gezwungen, Entscheidungen zu treffen, die eigentlich unnötig sind. Ich bin nicht wie andere Menschen, ich bin nicht größer als sie, aber auch nicht kleiner, ich bin von ihnen getrennt, und sie versuchen, mich zu einem der Ihren zu machen. Das ist unmöglich. Die Menschheit nimmt Tallow nicht in ihre Reihen auf, und Tallow hat keinerlei Ehrgeiz, sich zur Menschheit zu gesellen. Ich bin von ihr abgetrennt, wie ich das immer war. Wenn ich Menschen treffe, die ich mag, streite ich mich mit ihnen und ruiniere sie so, wie sie mich ruinieren. Für mich gibt es keinen Platz unter euch, und ich brauche keine Freunde, da sie nur meine Feinde werden, und ich der ihre. Ich kann nichts gegen sie sagen, ich kann sie nicht bekämpfen. Nur Menschen, die etwas gemeinsam haben, können so miteinander Konflikte haben. Ich habe nichts zu bieten, und sie können mir nichts geben.«
    »Du redest von Seele«, sagte Miranda. »Wenn du eine Seele hast, hast du etwas Gemeinsames mit uns. Du hast diese Schranken errichtet, weil du uns fürchtest, du fürchtest unsere Menschlichkeit. Du weigerst dich, das zu sehen, und gehst so gegen dein Schicksal an. Es ist das Schicksal jedes Menschen, verschlungen zu werden, das zu verlieren, was ihn zu einer Persönlichkeit macht. Wenn er stirbt, wird sein Körper von der Erde verschlungen, seine Seele von den Myriaden Seelen der Welt aufgesogen. Du bist in diesem Augenblick nicht anders. Jephraim, zerbrich die Mauer, wenn es geht. Zerbrich sie, wenn du kannst, aber das wird deine völlige Vernichtung bedeuten. Du suchst etwas auf der Erde, das die meisten Menschen im Tod finden. Du suchst den Tod, nicht das Leben.«
    »Du hast unrecht , ganz und gar unrecht! Was ich finden werde, wird mich den Tod erkennen lassen, und ich werde ihn nicht fürchten. Das macht mich anders, trennt mich von dir und den anderen.«
    Tallow zitterte. Ihm war schwindlig. Er setzte sich zusammengekauert auf die Bank, die langen Finger ineinander verschränkt. Sein ganzer Körper war angespannt. »Wo führt der Fluß

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