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Die goldene Göttin

Die goldene Göttin

Titel: Die goldene Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Maddock
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Menge kamen Beifallsrufe, untermischt mit brüllendem Gelächter. R’cagns Truppen jubelten. König Kronos lächelte den neuernannten Wächtern zu.
    ›Ihr seid alle zum Kampf gerüstet, und es gibt niemanden zu bekämpfen‹, sagte er. ›Darum sollten wir wenigstens eine Parade haben, finde ich.‹«
    Kronos hatte sein Königreich einschließlich der Armee erobert und die Herzen der Bevölkerung dazu. Selbst Hannibal Fortune, der die Geschichte erst zwanzig Jahre später hörte, grinste in Bewunderung der Art und Weise, wie Kronos das Problem angepackt hatte.
    »Ist es nicht ein Jammer«, dachte er zu seinem Partner, »daß ein Mann mit seinem Talent in den falschen Verein gegangen ist? Pohl Tausig würde …«
    »Wir können von Glück sagen, wenn wir lange genug am Leben bleiben, daß Tausig von der Sache hört«, antwortete Webley. »Er wird nicht leicht zu stürzen sein.«
    »Hast du es immer noch nicht kapiert, Web? Ein Auftrag macht erst Spaß, wenn man einen würdigen Gegenspieler findet.«
    »Eines Tages«, versetzte der Symbiont, »wird deine Eitelkeit uns beide das Leben kosten.«
    Herauszubringen, in welchem Maße Kronos seine Versprechungen eingehalten hatte, war um einiges schwieriger und erforderte viele geduldige Fragen. Wie die meisten Geschichtenerzähler war Norni am besten, wenn sie über dramatische Höhepunkte berichten konnte. Die nüchternen Tatsachen statistischer Analyse hingegen waren ihr durchaus fremd. Aber Fortune fragte das alte Weib unverdrossen stundenlang aus, prüfte jede Antwort an dem, was er bereits wußte und kümmerte sich um Details, die jedem Nichtagenten unwichtig erschienen wären.
    Kronos’ erste Änderung der bestehenden Ordnung hatte in der Einführung einer neuen Währung Ausdruck gefunden, die auf dem Goldkrono beruhte. Abgesehen von einem kleineren Goldstück, dem halben Krono, gab es nur Kupfermünzen, deren kleinste Einheit der Yolar war. Sechsunddreißig Yolars ergaben einen Krono.
    Nach einigen Monaten waren von den neuen Münzen genug vorhanden, daß das alte Muschelgeld für ungültig erklärt werden und Wohlstand in jede Hütte kommen konnte. Letzteres erreichte Kronos damit, daß er die Dreitagewoche einführte, für alle Arbeiten feste Löhne vorschrieb und ein System der Preiskontrolle durchsetzte. Vollbeschäftigung und noch nie dagewesener Wohlstand aller Bevölkerungsschichten waren die Folge.
    Nur ein autoritär regierter Staat konnte mit einem solchen Plan Erfolg haben, aber Kronos hatte offenbar nicht nur ein funktionsfähiges System geschaffen, sondern die hunderttausend Einwohner des Königreichs schienen in ihrer großen Mehrheit von dem begeistert zu sein, was der »größte König von allen« erreicht hatte.
    Die manukronische Wissenschaft, soweit man davon sprechen konnte, war unverändert geblieben. Ihre höchste Ausbildung hatte sie in den Künsten des Vergiftens und Heilens erreicht. Das Schwergewicht der kulturellen Entwicklung lag auf den graphischen Künsten – Malerei, Bildhauerei und der Herstellung geschmackvoller Keramik.
    Aber es war die gesellschaftliche Struktur, die Fortunes Aufmerksamkeit anzog.
    Auf der Spitze der Machtpyramide saß natürlich Kronos selbst, gefolgt von Ylni, der Hohepriesterin. Dann kam eine Schicht Adliger, die für ihre wirtschaftliche und politische Entmachtung mit Titeln und – überwiegend religiösen – Ämtern entschädigt worden waren. Abgesehen von diesen Ausnahmen gab es nur eine erkennbare Klassenteilung, die eher auf gesellschaftlichem Ansehen als auf Unterschieden im Besitzstand beruhte. Der oberen Klasse gehörten die königlichen Beamten, die Magier, Ärzte, Bronzegießer, Schmiede und Künstler an, der unteren alle anderen: Arbeiter, Seeleute, Bauern, Soldaten, Handwerker, Anwälte und Gastwirte, bis hin zu den Taschendieben, Mördern und fremden Söldnern.
    Als Fortune endlich glaubte, genug über die Umwelt zu wissen, in der er operieren mußte, war die alte Frau völlig erschöpft. Noch nie in ihrem Leben war sie einer so gründlichen Befragung unterzogen worden. Sie war selbst verblüfft, daß sie ihm so viele Antworten hatte geben können.
    Da es spät geworden war und sie ihren Teil getan hatte, schlug Fortune vor, daß sie sich schlafen lege. Dankbar wickelte sie sich in seinen wollenen Umhang und streckte sich in den trockenen Sand vor dem Muschelaltar. »Schlaf gut, Norni«, sagte er freundlich. »Du wirst morgen früh deine Kräfte brauchen, um mir die Stadt zu zeigen.«
    »Wenn

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