Die goldene Königin
Alix mit ihrem Ehemann verband, verabscheute. Das war der eigentliche Grund, aus dem Properzia nicht mehr bei ihnen übernachten wollte, in dem Zimmer, das an das ihre grenzte und Bilder in ihr wachrief, wie Mathias und Alix sich seufzend liebkosten und umarmten. Die Vorstellung machte sie wütend und gereizt.
Als Properzia gerade ihre Hand von Alixâ Schenkel nehmen wollte, hielt diese sie mit einer überraschenden Entschiedenheit fest und zwang Properzia, das Streicheln fortzusetzen. So lieà sie die Hand erneut langsam an Alixâ Schenkel hinaufgleiten, ohne ihre Gefährtin aus den Augen zu lassen, und legte sanft die Hand auf ihren Bauch.
Alixâ Herz begann heftig zu schlagen.
»Properzia«, murmelte sie, »ich habe es Mathias noch nicht gesagt.«
Es war früh am Morgen und das alltägliche Treiben in der Umgebung noch nicht erwacht. So vernahm man lediglich das Knacken der strengen winterlichen Kälte, das ab und an von einem Windstoà unterbrochen wurde.
Nach und nach entspannte sich Alix. Eine Hand streichelte ihren leicht gewölbten Bauch, die andere liebkoste ihren Hals. Properzia erforschte eine ihrer Schultern, indem sie den Ãrmel des Oberteils hinunterzog. Alixâ strahlend weiÃe Brust kam hervor, und die kleine rosa Knospe begann zu beben. Properzia bewunderte sie stillschweigend, und nach einem Augenblick, in dem sich Lust in ihre Inspiration mischte, umschloss sie die Brust ihrer Freundin, um die seidige Haut in ihrer Hand zu spüren.
Dann beugte Properzia sich zu ihr herab, küsste ihre Stirn, ihre Nase und ihren Mund und lieà die Lippen an ihrem Hals hinabgleiten, der unter ihren Liebkosungen bebte wie das Herz eines scheuen Vogels. Doch Alix war nicht scheu. Ganz im Gegenteil, sie fasste neue Zuversicht. Properzias Körper spendete ihr Wärme und Energie. Sie zog sie an ihre bebende Brust, und schlieÃlich schloss Properzia die Augen und lieà sich neben die Freundin gleiten.
Doch der Tag, der mit Properzia so entspannt begonnen hatte, sollte in einem Albtraum enden. Es war, als würde sich das einstige Drama unter denselben Umständen und mit denselben Ãngsten wiederholen.
Als Alix an jenem Abend nach Hause kam und noch immer nicht wusste, ob sie Mathias sagen sollte, dass er erneut Vater wurde, war dieser bereits vor ihr heimgekehrt.
Kaum hatte sie das groÃe Büro betreten, in dem sie sich üblicherweise trafen, um über die Arbeit zu sprechen, reichte er ihr eine Nachricht.
»Ich hätte sie beinahe geöffnet, aber ich habe es nicht gewagt. Wäre Valentine da gewesen, hätte sie es für mich getan.«
»Eine Nachricht!«
»Sie ist für dich.«
Alix erbleichte und sah kurz zu Mathias, bevor sie die Zeilen las. Dann reagierte sie sofort. Ohne einen Augenblick zu zögern, stürzte sie zur Tür und lief aus dem Haus.
Leo war nicht im Stall, aber Césarine war da und dämmerte vor sich hin. Alix band die Stute hastig los, sprang auf ihren Rücken und ritt eilig davon, ohne sich noch einmal umzusehen.
»Ich werde sie einholen«, murmelte sie, während sie der Stute die Fersen in die Weichen stieÃ. »Ja, diesmal werde ich sie einholen, diesmal wird sie mir zuhören. Sie hat kein Recht, sich so zu benehmen. Was will sie denn? Erneut jemandem in die Falle gehen? Erneut ihren Körper dem erstbesten Vergewaltiger darbieten! Ach Mathilde, Mathilde!«, murmelte sie mit zusammengebissenen Zähnen. »Warum bist du so widerspenstig? Ich habe dich immer geliebt, dich verstanden, an dich geglaubt. Aber du ziehst mit Freuden die Fäden und lässt mich wie einen Hampelmann tanzen. Es geht immer nur nach deinem Kopf!«
Alix trieb die arme Césarine, die gerade erst aus dem Schlaf erwacht war. Ihre Hufe donnerten über den Boden, ihre Mähne wehte im Wind. Die StraÃe lag gerade vor ihnen und versank langsam in der Dämmerung. Sie mussten sich beeilen! Um ihrer Herrin zu gefallen, zeigte Césarine guten Willen und beschleunigte Stück für Stück ihren Galopp. Alix starrte in die Nacht, die sich auf das Land hinabsenkte.
»Valentine!«, murmelte sie, »warum hast du nicht ein kleines bisschen Verstand für deine Schwester übrig gelassen? Du hast alles. Du bist verführerisch, klug, hellsichtig, nachdenklich. Abgesehen von ihrer Schönheit besitzt deine Schwester nichts! Gott! Ich bin es so leid.«
Wie eine verwirrte
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