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Die goldene Königin

Die goldene Königin

Titel: Die goldene Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelyne Godard
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zusammen um, oder du verbringst den Rest deiner Tage an meiner Seite.«
    Dann machte er sich daran, sie mit einem dicken Seil am Bett festzubinden, und als er sicher war, dass sie sich nicht befreien konnte, entfernte er den Knebel aus ihrem Mund.
    Â»Lasst mich gehen!«, rief Valentine sogleich. »Ich bin nicht die, die Ihr sucht. Ich bin die Zwillingsschwester.«
    Er sah sie verständnislos an.
    Â»Sei dir sicher, dass ich dich nicht mehr entkommen lasse.«
    Â»Herr!«, rief der Diener durch die Tür, »im Hof steht ein Maultier. Was soll ich mit ihm tun?«
    Â»Das ist Fougasse«, rief Valentine. »Ich bitte Euch, tut ihm nichts an.«
    Â»Fougasse! Wer ist Fougasse? Wo ist Fildor?«
    Â»Wenn Ihr Fildor kennt, kennt Ihr Mathilde.«
    Er hatte den Eindruck, dass man ihn erneut zum Narren hielt, und begriff nicht, wie es sich eigentlich verhielt.
    Â»Sperr das Maultier in den Stall«, befahl er dem Diener. »Und nun zu uns beiden«, fügte er an und ging zu Valentine.
    Â»Nein!«, schrie die junge Frau, als sie die großen Hände auf ihren Körper zukommen sah. »Lasst mich, ich bin nicht Mathilde.«
    Aber der Diener kehrte zurück und rief erneut durch die Tür:
    Â»Das Maultier ist entkommen, Herr!«
    Â»Herrgott«, dröhnte König Guillot. »Lasst mich in Ruhe mit dem Maultier.«
    Er trat zur Tür und sperrte sie zu. Dann nahm er den Schlüssel und ließ ihn in einen seiner Stiefel gleiten. Schließlich ging er wieder zu Valentine, die aus lauter Angst vor diesem Mann nicht zu atmen wagte, löste das Seil und schlug den schweren Umhang, den sie trug, zurück. In diesem Moment bemerkte er ihren enormen Bauchumfang. Ungläubig stieß er einen Fluch aus und entblößte seine großen weißen Zähne.
    Als Valentine zu Tode erschrak, fluchte er erneut und schob ihren Rock und ihr Unterkleid nach oben. Der weiße runde pralle Bauch der jungen Frau beförderte einen Ausdruck des Erstaunens auf sein Gesicht.
    Â»Ich bin schwanger«, flüsterte Valentine.
    Aus schmalen Augen blickte König Guillot wütend von Valentines Gesicht zu ihrem unförmigen Körper. Wie konnte sie dasselbe Gesicht besitzen, denselben Blick, dieselbe Mimik wie jene, die er glaubte wiedergefunden zu haben?
    Â»Wer bist du?«
    Â»Ich habe es Euch gesagt, ich bin Valentine.«
    Â»Und die andere?«
    Â»Das ist Mathilde, meine Zwillingsschwester.«
    Â»Dann hat sie also eine Zwillingsschwester, von der sie mir nichts erzählt hat«, murmelte er verblüfft.
    Â»Warum hätte sie es Euch erzählen sollen? Und wo ist sie überhaupt?«
    Â»Weg! Ausgeflogen! Verschwunden! Aber dank dir, meine Schöne, werde ich sie wiederfinden, und dieses Mal wird sie mich nicht mehr verlassen.«
    Er strich mit seinen langen gepflegten Händen über Valentines Bauch. Sie zuckte zurück, wich jedoch nicht seinem Blick aus, der noch immer ungläubig schien. Doch er träumte nicht, der Bauch des anderen Mädchens war ebenso weich, glatt und seidig gewesen, allerdings so flach, dass sich dort, wo sich der Bauchnabel befand, eine zarte Mulde bildete, aus der er alle erdenklichen Köstlichkeiten genascht hatte.
    Â»Deine Augen!«, murmelte er, »sind die gleichen. Und deine Haut, meine Schöne, scheint mir ebenso zart wie jene, die ich noch vor wenigen Tagen berührt habe. Herrgott! Warum bist du so dick?«
    Â»Lasst von mir ab, wenn ich so hässlich bin.«
    Â»Das habe ich nicht gesagt.«
    Â»Lasst mich. Ihr seid ein Ungeheuer. Was habt Ihr meiner Schwester angetan?«
    Sie streckte ein Bein aus und trat ihrem Angreifer in den Bauch. Er schrie nicht, wich jedoch zurück und verzog vor Schmerz das Gesicht.
    Â»Wage das ja nicht noch einmal. So hat deine Schwester mich nie behandelt.«
    Â»Und wie habt Ihr sie behandelt?«, stieß Valentine hervor und richtete den Oberkörper auf.
    Â»Meine Schöne! Deine Schwester bebte vor Glück, sobald ich sie berührt habe.«
    Â»Das stimmt nicht.«
    Valentine richtete sich erneut auf und sah ihn unverwandt mit ihrem Blick an, der dem von Mathilde so ähnlich war. Dann legte sie ihre Hand auf den Bauch. Sie spürte einen Schmerz, beklagte sich jedoch nicht. Eine unerklärliche Kraft hielt sie aufrecht. Sie würde nicht aufgeben, bis sie Mathilde gefunden hatte.
    Â»Und jetzt«, brüllte der Mann, »wirst du mir antworten. Wer

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