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Die Goldmacherin Historischer Roman

Titel: Die Goldmacherin Historischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sybille Conrad
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Sterne waren mir seit Wochen nicht hold.«
    »Aber Ungarn ist es!« Fürst Laszlo trat einen Schritt nach vorn. »Jetzt, wo wir wissen, dass Hexerei im Spiel ist, werdet Ihr uns unsere ehrlichen Absichten nicht mehr bezweifeln …«
    Schwere Stiefelschritte erschollen hinter Aurelia im Gang. Es blieb ihr nichts übrig, als sich so weit durch den Gesindeschlupf in den Saal zu wagen, so dass sie gerade noch vom breiten Mauerwerk vor den Blicken der Menschen vorn an der Tafel geschützt blieb.
    »Schafft die Truhen hinein!«, sagte eine tiefe, befehlsgewohnte Stimme. Von Rüdesheim war mit mindestens acht Leuten durch den Gang herangekommen.
    Aurelia lugte kurz um die Ecke des Mauerbogens, der sie verbarg. Der Legat stand schon vor dem Kaiser, der Prinzessin und Fürst Laszlo. Alle wandten ihren Blick zu den Truhen hin, die acht gerüstete Knechte nebeneinander vor der Tafel abstellten. Sie traten ohne ein weiteres Wort ab, Aurelia hörte ihre Schritte draußen im Gang verhallen. Ihr genügte ein letzter Blick auf die mit schwarzem Eisen beschlagenen Holztruhen, dann verbarg sie sich wieder ganz in der Mauerhöhlung des Schlupfs.
    »Zahlt König Matthias Corvinus nun doch den Tribut Ungarns für die Krone?«, fragte der Kaiser hörbar überrascht.
    »Nein, mein Kaiser«, von Rüdesheim konnte den Triumph in seiner Stimme kaum verbergen, »er hat bereits bezahlt. Damit.«
    Etwas knirschte. Der Legat öffnete wohl eine Truhe.
    »Das ist ja schieres Gold!«, rief der Kaiser.
    »Das ist jenes, das Heliodor mir gezeigt hat!«, rief der Fürst Laszlo aus. »Ich begreife nicht … Dann war es doch kein Trugbild.«
    »Es muss das Gold sein, das Ezechiel gutgläubig für die
gestohlenen Steine aufgebracht hat, Vater«, warf Margret ein.
    Aurelia fühlte Genugtuung. Sie begriffen die Geheimnisse der Alchemia immer noch nicht.Vor ihnen lag viel mehr Gold, als sie aus den Figuren des Kaisers oder den Münzen der Juden hätte einschmelzen können. Dieses Gold hier hatte Aurelia aus den dreizehn Ingredienzien gewandelt.
    »Aber das falsche Gold in den Truhen Eures Königs Matthias, wo kommt das nun her? Wer will das Haupt des Reiches zum Gespött machen?« Es klang, als habe der Kaiser mit der Faust auf die Tafel gehauen. »Wo habt Ihr das echte Gold gefunden, Legat?«
    »An einem Ort im Palastkeller, den Ihr geheim haltet, mein Kaiser.«
    »Ihr meint das La …«, fragte Margret.
    »Schweig!« Der Kaiser schnitt der Prinzessin das Wort ab. »Wie kommt es dahin?«
    »Hexenwerk«, sagte von Rüdesheim knapp, als verkünde er eine ewige Wahrheit.
    Seine Worte trieben Aurelia ein bitteres Lächeln auf die Lippen. Wie sie es immer befürchtet hatte, opferte der Legat sie und schob seine ganzen Ränke auf ihren schmalen Rücken.
    »Heliodor, oder die Hexe, die sich als solcher ausgab, muss die Zaubermacht der Translatio besitzen. Sie vermochte, ihr falsches Gold in die Kisten von König Matthias Corvinus zu hexen, nachdem sie wertvolle Steine aus der Kaiserlichen Schatzkammer herausgezaubert hatte. Die Juden haben nur drei davon erworben, mein Kaiser.« Von Rüdesheims Stimme barst fast vor Selbstgerechtigkeit, so sehr trumpfte er auf. »Ezechiel ist zu klug, um zu lügen. Er kennt die Folter.«
    Doch von Rüdesheim hatte die Rechnung ohne die Kleine Prinzessin gemacht. »Warum, Legat, sollte die Hexe sich in die Staatsgeschäfte mischen?«, keifte diese jetzt. »Trachten die
bösen Zauberweiber nicht vielmehr danach, dem Teufel die Seelen zuzutreiben, wie man immer hört?«
    Das kaiserliche Bankert schlug gegen den päpstlichen Legaten zurück. Aurelia hätte zu gern Furcht in dessen Stimme vernommen, doch sein Tonfall blieb überraschend ruhig.
    »Gewiss.« Von Rüdesheim räusperte sich. »Doch bedenkt, werte Prinzessin, dass der Teufel sehr viel mehr Seelen in die Krallen bekommt, gelingt es ihm mit Hexenkunst, das Bündnis von Habsburg mit dem Ungarnkönig Matthias Corvinus zu zerstören. Dann hätten die ungläubigen Türken leichtes Spiel mit der Christenheit. Sie könnten ungehindert voranstürmen, die Kirchen und Klöster zerstören. Wer wird dann noch die Säuglinge taufen und die Seelen der ewigen Verdammnis entreißen?«
    »Ungarn steht auf der Seite von Kaiser und Papst!«, rief Fürst Laszlo. »Die Heilige Stephanskrone wird unseren Kampf gegen die Ungläubigen schützen. Des Teufels Ränke sind zerstört.«
    Die Mächtigen drehten sich doch immer alles, wie sie es brauchten.
    »Des Bösen Ränke wohl …« Der Kaiser

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