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Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06

Titel: Die Gottin des Sternentanzes - Unter dem Weltenbaum 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglass Sara
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zu
fürchten haben.«
Der Krieger wandte sich an Magariz: »Damit könnt Ihr
Euer Land endlich in Besitz nehmen, Prinz von Ichtar.«
Der Fürst verneigte sich. »Danke, Sternenmann.«
Dafür solltet Ihr besser Faraday danken, dachte Axis,
denn sie hat mit ihren neuen Bäumen Gorgraels Eis verbannt.
»Die Feuernacht!« rief Aschure. »Nur noch neun Wochen bis dahin.«
Axis’ Verdrossenheit kehrte sofort zurück, und er
lachte bitter. »Habt Ihr das vernommen, meine Freunde?
Nur noch neun Wochen bis zur Feuernacht. Bis zur dritten Woche des Rosenmondes muß ich das Land von den
Geisterkreaturen befreit haben, damit ich mich mit den
Awaren in ihren Hainen treffen kann.«
Belial sah ihn ebenso wie die anderen Befehlshaber
verwirrt und fragend an.
»Der Sternenmann muß sich zur Feuernacht in Awarinheim einfinden«, erklärte Aschure mit Blick auf ihren
Gemahl, »um dort das Regenbogenzepter entgegenzunehmen. Die einzige Waffe, mit der Gorgrael sich schlagen läßt. Und nur die Waldläufer vermögen, das Zepter
herzustellen.«
»Damit bleibt uns ja wirklich nicht mehr viel Zeit«,
bemerkte Belial und wünschte im selben Moment, er
hätte den Mund gehalten.
Doch der Krieger explodierte nicht, sondern winkte
nur müde ab. »Dann sollten wir auch keine mehr verlieren. Leutnant, wie weit sind unsere Truppen?«
Belial führte ausführlich aus, in welcher Verfassung
sich die Armee befand, erläuterte auf Anfrage die eine
oder andere Einzelheit und besprach noch Unklares mit
dem General. In den Wochen, die die Soldaten am Lebenssee lagerten, waren die Verwundeten genesen und
hatte sich die Moral gefestigt. Man hatte Waffen und
Ausrüstung wieder instand gesetzt, Rekruten angeworben
und sich auch sonst in Form gebracht.
»Wann können wir also aufbrechen?« wollte Axis wissen.
»In zwei Tagen … sofern die Witterungsverhältnisse
es zulassen«, antwortete der Leutnant und sah Dornfeder
fragend an.
»Überall in Ichtar herrscht Tauwetter …« antwortete
der Geschwaderführer sofort.
»Aber ist das Land auch trocken genug?« bohrte Belial nach.
»Ja, weitgehend. Zwar trifft man immer noch größere
Schlamm- und Matschflächen an, aber die Truppen dürften sie leicht umgehen können.«
Der Krieger lehnte sich zurück und streckte die Beine
aus. »Wie steht es mit der Luftarmada, Dornfeder? Soll
ich sie mitnehmen?«
»Wäre es Euch denn lieber, Sternenmann, wir würden
hierbleiben und die Kinder hüten?«
»Wenn siebentausend Greifen über uns herfallen, ehe
Aschure es mit ihnen aufnehmen kann, wird von der
Luftarmada wohl nicht viel übrigbleiben.«
»Wir wollen aber kämpfen«, erklärte der Ikarier.
»Wenn wir dabei zugrunde gehen, dann hat es eben so
sein sollen.«
Axis betrachtete ihn aufmerksam. Die Luftarmada hatte ebenfalls neue Kämpfer angeworben und verfügte heute wieder über knapp zwei Drittel ihrer ursprünglichen
Stärke. Ihr Befehlshaber Dornfeder war allerdings noch
jung und besaß wenig Erfahrung. Durfte er dieses Wagnis eingehen?
Die Vogelmenschen müssen mitkämpfen. Habt Ihr sie
nicht genau für diese Entscheidungsschlacht im Krallenturm ausgebildet? Wollt Ihr sie jetzt, da sie ein paar Verluste erlitten haben, einfach wieder nach Hause schikken? Ihr habt den Ikariern ihren Stolz zurückgegeben,
und den möchtet Ihr ihnen doch jetzt nicht wieder nehmen!
Die Luftarmada hat mehr als nur ein paar Verluste erlitten, Aschure … Aber der Krieger verstand sehr gut,
was seine Liebste ihm sagen wollte. »Einverstanden,
Dornfeder. Ihr sendet Eure Kundschafter nach Gorken
aus. Aber sie sollen auf der Hut sein.«
»Und wir dürfen auch mitkämpfen?«
»Ja, das sollt Ihr sogar. Haltet die Luftarmada bereit.
Ihr fliegt los, vier Tage, nachdem die Bodentruppen ausgerückt sind. Zunächst besteht Eure Aufgabe darin, den
Troß zu schützen.«
Der Geschwaderführer atmete erleichtert auf. »Gut.«
»Dornfeder, habt Ihr irgend etwas vom Krallenturm
gehört?« fragte Aschure.
Er schüttelte voller Bedauern den Kopf. »Tut mir leid,
Zauberin. Ich weiß nur, daß die Mehrheit der Ikarier sicher in Awarinheim eingetroffen ist. Einige aus meinem
Volk sind bei den Waldläufern geblieben, aber die meisten
ziehen zur Zeit nach Süden, zu den Minarettbergen, weiter. Andere wollen nach Nor oder nach Karlon, und einige
zieht es sogar zur Insel des Nebels und der Erinnerung.«
Die junge Frau nickte. Sie fühlte sich verantwortlich
dafür, daß Rabenhorst es vorgezogen hatte, in der Bergstadt zu bleiben. Aber schließlich war das

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