Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2
Interesse an meinem Werk und den Wunsch bekundeten, mehr davon zu Gesicht zu bekommen. Daraus schließe ich zu meiner Überraschung, dass sie die Annahme der Story ernsthaft in Erwägung zogen – was schwerlich zu erwarten war angesichts ihrer Kriterien, die nach einer Mischung aus Grusel und unausgegorener ›Lebensnähe‹ zu verlangen scheinen.«3 Auch Harry Bates von ST wollte die Story nicht und sandte sie zurück.4
Nachdem August Derleth Smith darauf hingewiesen hatte, dass WT einige Jahre zuvor eine Geschichte mit dem Titel ›Medusa‹ veröffentlicht hatte (›Medusa‹ von Royal W. Jimerson erschien in der WT -Ausgabe vom April 1928), änderte Smith den Titel in ›Medusa’s Head‹ und schlussendlich in ›The Gorgon‹. Wright benutzte die Story als Füllmaterial in der WT -Nummer vom April 1932. ›The Gorgon‹ belegte zusammen mit ›The Venus of Azombeii‹ den dritten Platz in der Anthologie O. Henry Memorial Award Prize Stories of 1932 , herausgegeben von Blanche Colton Williams (New York: Doubleday, 1932).
Smith merkte zu der Geschichte an: »Ich persönlich glaube, dass sie weit von meinen besten Arbeiten entfernt ist. Aber bitte schön! Juroren, Herausgeber, Kritiker, sie alle sind mehr oder weniger bescheuert. Und ich schätze, dass jede Art von unheimlicher Geschichte sich glücklich preisen kann, wenn sie in dieser vom Realismus tyrannisierten Ära offizielles Lob einheimst.«5
1. HPL, Brief an CAS vom 17.10.1930 (Manuskript, JHL).
2. CAS, Brief an AWD vom 23.10.1931 (Manuskript, SHSW).
3. CAS, Brief an HPL ca. 16.11.1930 ( SL 134).
4. Harry Bates, Brief an CAS vom 20.5.1931 (Manuskript, JHL).
5. CAS, Brief an AWD vom 24.11.1932 ( SL 197).
Die Epiphanie des Todes
(The Epiphany of Death)
Übersetzung: Martin Eisele, überarbeitet von Frank Festa
Inspiriert von einer neuerlichen Lektüre der Lovecraft-Geschichte ›The Statement of Randolph Carter‹ ( WT , Februar 1925) schrieb Smith ›The Epiphany of Death‹ innerhalb von etwa drei Stunden am 25. Januar 1930 nieder.1
Am 27. Januar bedachte er HPL mit einer Ausfertigung, die die aktuelle Widmung aufwies, über welche Lovecraft schrieb: »Ich kann gar nicht sagen, wie geschmeichelt ich mich durch die Widmung von ›The Epiphany of Death‹ fühle! Es handelt sich um die eindringlichste & fesselndste Geschichte, die ich seit Äonen irgendwo gelesen habe – & der Stil enthält eine feierlich-düstere, erhabene Musik, die mich an Poe erinnert, als er mich vor langen Jahrzehnten zum ersten Mal beeindruckte. Ich habe immer von dem einzigartigen Entzücken geträumt, auf etwas Neues von Poe zu stoßen – etwas, das ich noch nie gelesen habe, das mir aber den gleichen ursprünglichen Kitzel verschafft, den Poe mir damals, 1897 oder 1898, bescherte. ›The Epiphany of Death‹ kommt der Verwirklichung dieses Ideals bisher von allem am nächsten – & dass die Story mir auch noch gewidmet ist, vermehrt die Freude, sie zu lesen. Wenn die Lektüre von ›Randolph Carter‹ solche Früchte trug, betrachte ich zumindest die Existenz dieser Erzählung als gerechtfertigt!«2
Smith bemerkte gegenüber August Derleth, die Geschichte »könnte Sie ein wenig an Lovecrafts ›Outsider‹ erinnern – doch wurde sie geschrieben, ehe ich diese Story gelesen hatte.«3
Offenbar ließ Smith die Geschichte einige Zeit ruhen. Doch als ein neuer Konkurrent zu WT in Gestalt des Clayton-Magazins Strange Tales of Mystery and Terror auftauchte (zwischen September 1931 und Januar 1933 erschienen sieben Ausgaben), der zwei Cent pro Wort bei Annahme bezahlte gegenüber dem einen Cent oder weniger, den WT bei Veröffentlichung (manchmal auch erst einige Monate danach) zahlte, reichte Smith mehrere Geschichten bei dem Redakteur des Magazins, Harry Bates, ein. CAS berichtete, dass Bates ›The Epiphany of Death‹ mochte, die Story jedoch »aufgrund ihrer Kürze« zurücksandte, dafür aber einige andere Storys von Smith ankaufte. Smith fügte hinzu, Bates habe erklärt, »dass er Schwierigkeiten hat, atmosphärische Sachen zu bekommen.«4
Danach reichte Smith die Story bei Wright ein, der sie ebenfalls ablehnte: »Ich mag sie, doch fürchte ich, unsere Leser würden die Story zu handlungsarm und ein wenig zu vage finden.«5 Nunmehr trat Smith die Geschichte zusammen mit mehreren anderen, die er nicht verkaufen konnte, an Carl Swanson ab, einen Fan aus Washburn in North Dakota, der ein Magazin namens Galaxy herausbringen wollte. Swanson hat die Story nie
Weitere Kostenlose Bücher