Die Grabgewoelbe von Yoh-Vombis - Gesammelte Erzaehlungen Band 2
irgendetwas anderem zu haben. Gott allein weiß, wie viele ich schon umschreiben musste. Gerade habe ich so einen Blindgänger vorliegen – ›Jim Knox and the Giantess‹ (ursprünglicher Titel von ›The Root of Ampoi‹) – dem ich ein nagelneues Ende verpassen muss, wenn er sich jemals verkaufen soll. Dasselbe gilt für meine 10.000 Wörter lange, pseudowissenschaftliche Geschichte ›The Letter from Mohaun Los‹.«3
Smith stellte die Überarbeitung am 29. März 1932 fertig und sandte sie an Wright, der sie über drei Wochen lang behielt, ehe er sie zurücksandte. Jedoch konnte Smith Ende Mai verkünden, dass » Wonder Stories ›The Letter from Mohaun Los‹ angenommen hat. Die Geschichte wird in der August-Nummer erscheinen, unter dem neuen Titel ›Flight into Super-Time‹, der mich nicht vom Hocker reißt. Diese Geschichte enthält ziemlich viel Satirisches, ähnlich wie ›The Monster of the Prophecy‹. Unter anderem gibt es darin einen zum Brüllen komischen Kampf zwischen einem Roboter und einer Zeitmaschine, in dessen Verlauf die beiden technoiden Ungetüme einander erfolgreich den Garaus machen.«4 Später nahm Smith die Erzählung in LW auf. Zu jener Zeit nannte er sie »eine meiner ironischeren Beiträge zu Wonder Stories , doch bin ich sicher, dass die meisten Leser die geballte Ladung an Satire nicht erkannten.«5
Smith arbeitete Elemente früherer Werke in ›The Letter from Mohaun Los‹ ein. Die Schlacht zwischen den verfeindeten Zwergen stammt aus seinem Gedicht ›The Hashish-Eater‹:
Dann
Werd des Nachts ich Zeuge eines Kampfs unter Pygmäen,
Hör das Tappen ihrer Trommeln aus dem Balg von Papageien
Über grenzenlose Weiten, auf denen selbst ein Gott
Für Hunderte von Jahren vom Weg abkommen kann; […] 6
Steve Behrends weist darauf hin, dass die Errettung des verfolgten außerirdischen Gelehrten Tuoquan auf Smiths Handlungsabriss einer geplanten Fortsetzung zu ›The Monster of the Prophecy‹ zurückgehen könnte.7
In ›Vizaphmal in Ophiuchus‹ schreibt Smith: »Tsandai, ein Gelehrter auf Zothique, einem Planeten, der um eine der Sonnen von Ophiuchus kreist, hat sich mit der gesamten lokalen wissenschaftlichen Zunft überworfen. Daher soll er mittels eines Umwandlungsstrahls in ein niederes, hirnloses Ungetüm verwandelt werden. Vizaphmal, der antareanische Magier und Wissenschaftler, der zufällig aus Abenteuerlust seine Apparatur zur Raum-Aufhebung in Betrieb nimmt, erscheint in der Kammer, wo die Umwandlung kurz bevorsteht. Er erfasst die Lage mittels Telepathie, rettet Tsandai und schafft ihn fort in die unbewohnten Äquatorialzonen des Planeten.«8
1. SS 160.
2. CAS, Brief an HPL vom 10.11.1930 ( SL 132).
3. CAS, Brief an AWD vom 18.8.1931 ( SL 160).
4. CAS, Brief an AWD vom 26.5.1932 (Manuskript, SHSW).
5. CAS, Brief an AWD vom 31.4. [sic!] 1943 ( SL 339-340).
6. CAS, ›The Hashish-Eater; or, The Apocalypse of Evil‹. In: The Last Oblivion: Best Fantastic Poems of Clark Ashton Smith (New York: Hippocampus Press, 2002).
7. ›Notes to the Text‹. SS 260.
8. ES 266, SS 143.
Das Gorgonenhaupt
(The Gorgon)
Übersetzung: Heiko Langhans
Unter ihrem ursprünglichen Titel ›Medusa‹ wurde diese Geschichte am 2. Oktober 1930 fertiggestellt. Das Thema faszinierte Smith schon seit jeher, angefangen bei seinen frühesten Gedichtsammlungen: The Star Treader and Other Poems (San Francisco: A. M. Robertson, 1912) enthielt die Gedichte ›Medusa‹ und ›The Medusa of the Skies‹. ›The Medusa of Despair‹ wiederum war sowohl in Odes and Sonnets (San Francisco: Book Club of California, 1918) als auch in Ebony and Chrystal: Poems in Verse and Prose (Auburn, CA: Auburn Journal Press, 1922) enthalten.
Lovecraft nannte die Erzählung »wahrhaft großartig« und schrieb: »(…) ich las sie zweimal mit wachsender Bewunderung. Sie schlagen eine atmosphärische Saite an, für die ich besonders empfänglich bin – das Geheimnis unbekannter, alter & labyrinthischer Straßen – & ich habe noch nie erlebt, dass dieses faszinierende Thema wirkungsvoller behandelt wurde. Wenn Wright nicht zugreift, ist er restlos von Sinnen!«1
Natürlich lehnte Wright die Geschichte ab, die er »nicht überzeugend« fand, doch nahm er sie ein Jahr später, als Smith sie erneut einreichte, an.2 Smith schickte die Geschichte auch an Ghost Stories , die das Manuskript »zurücksandten, nachdem sie sechs Wochen lang darauf gesessen hatten, zusammen mit einem persönlichen Schreiben, worin sie
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