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Die Graefin Charny

Die Graefin Charny

Titel: Die Graefin Charny Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandre Dumas
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diesen stoßen die zwölfhundert Reiter, die Brabanter Legion, die vierhundert Schweizer, die dreihundert Verschworenen, zehn-, zwanzig-, dreißigtausend Royalisten, die sich unterwegs mit dem Hauptkorps vereinigen, und der König wird mit Gewalt nach Peronne geführt.«
    »Und was geschieht in Peronne, lieber Herr von Beausire?«
    »In Peronne findet man zwanzigtausend Mann; man unterhandelt über zwanzigtausend Schweizer, zwölftausend Deutsche und zwölftausend Sardinier, die, mit der ersten Eskorte des Königs vereinigt, einen Effektivbestand von hundertfünfzigtausend Mann bilden werden.«
    »Eine hübsche Zahl!« sagte Cagliostro.
    »Mit diesen hundertfünfzigtausend Mann marschiert man endlich gegen Paris; der Fluß wird oben und unten besetzt, um der Stadt die Lebensmittel abzuschneiden; Paris wird kapitulieren, man löst die Nationalversammlung auf und setzt den König, der dann wirklich wieder König ist, auf den Thron seiner Väter.«
    »Amen!« sagte Cagliostro aufstehend. »Lieber Herr von Beausire, Sie haben ein höchst angenehmes Konversationstalent; aber es geht Ihnen wie den größten Rednern: wenn Sie fertig sind, haben Sie nichts mehr zu sagen ... und Sie sind fertig, nicht wahr?«
    »Ja, Herr Graf, für jetzt.«
    »Dann guten Abend, lieber Herr von Beausire. Wenn Sie zehn Louisdor brauchen, – wohlverstanden, immer als Geschenk –, so besuchen Sie mich in Bellevue.«
    »In Bellevue? ... und ich habe nach dem Herrn Grafen von Cagliostro zu fragen?«
    »O nein, man würde nicht wissen, wen Sie meinen. Fragen Sie nach dem Baron Zannone.«
    »Nach dem Baron Zannone?« sagte Beausire erstaunt. »Das ist ja der Name des genuesischen Bankiers, der die zwei Millionen Wechsel Seiner königlichen Hoheit skontiert hat!«
    »Wohl möglich«, sagte Cagliostro.
    »Wie, wohl möglich?«
    »Ja ... Ich mache so viele Geschäfte, daß sich dieses Geschäft unter den übrigen verliert ... Daher kam es, daß ich mich anfangs nicht recht erinnerte; aber jetzt glaube ich mich zu entsinnen.«
    Beausire sah den Mann, der Geschäfte von zwei Millionen vergaß, erstaunt an, und er begann zu glauben, daß es wenigstens in pekuniärer Hinsicht besser sei, dem Darleiher zu dienen, als dem Geldnehmer.
    Aber trotz seiner Verwunderung vergaß Beausire nicht den Ort, wo er sich befand, und er folgte dem Grafen auf dem Fuße. Man hätte sie für zwei Automaten halten können, die durch eine unsichtbare Feder in Bewegung gesetzt werden. Erst außerhalb des Gittertors trennten sich die beiden Körper und bewegten sich unabhängig voneinander.
    »Wohin gehen Sie jetzt, lieber Herr von Beausire?« fragte Cagliostro.
    »Und Sie?«
    »Ich gehe einen Weg, den Sie nicht gehen.«
    »Ich gehe zum Palais-Royal, Herr Graf.«
    »Und ich zur Bastille, Herr von Beausire.«
    Hierauf trennten sie sich, und beide verschwanden in der Finsternis.
     

12. Kapitel
     
    Mit General Lafayettes Erlaubnis hatte der Schlossermeister Gamain mit einem Lehrling freien Zutritt zum König erhalten; wenige Tage, nachdem diese erteilt war, erschien auch schon Gamain, bei dem Graf Louis inzwischen Lehrling geworden war. Man unterhielt sich lange über den Bau eines Schrankschlosses, bis es dem Könige, der den Grafen gleich erkannt hatte, gelang, unter einem Vorwand mit Graf Louis nach seinen Gemächern zu gehen.
    Dieses Mal begab sich Ludwig
XVI.
nicht auf der Haupttreppe, sondern auf einer geheimen, für seinen ausschließlichen Gebrauch bestimmten Treppe in sein Arbeitszimmer.
    »Endlich sind wir allein, lieber Graf«, sagte er. »Vor allem habe ich Ihnen über Ihre Gewandtheit meine Bewunderung und für Ihre Ergebenheit meinen Dank auszudrücken.«
    »Und ich, Sire,« antwortete der junge Graf, »habe um Entschuldigung zu bitten, daß ich in diesem Anzuge vor Eurer Majestät erschienen bin.«
    »Unter Ihrer Kleidung schlägt ein biederes Herz .... Aber wir haben keine Zeit zu verlieren; Ihre Anwesenheit ist ein Geheimnis, selbst die Königin weiß nicht darum, sagen Sie mir geschwind, was Sie hierherführt.«
    Der Graf von Charny überbrachte meinem Vater einen Brief.«
    »Es war ein Einführungsschreiben zum Zwecke einer Unterredung.«
    »Dieses mündlichen Auftrages hat er sich entledigt, Sire, und eben in dieser Angelegenheit bin ich auf Befehl meines Vaters nach Paris gekommen. Ich weiß, daß Eure Majestät die Gewißheit haben möchten, Frankreich in einem gegebenen Augenblicke verlassen zu können.«
    »Und daß ich auf den Marquis von Bouillé

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