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Die Graefin der Woelfe

Die Graefin der Woelfe

Titel: Die Graefin der Woelfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabella Falk
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um Neueinstellungen bemüht. Selbst als Krysta verstorben war, hatten sich weder sie noch die Gräfin um den Haushalt gekümmert. Dies war nun das Ergebnis.
    Sie rang die Hände, dann straffte sie ihre Schultern. Dies hier war nicht der rechte Zeitpunkt, in Selbstvorwürfe zu verfallen, sie musste sich auf das Wesentliche konzentrieren, einen Schritt nach dem anderen gehen.
    »Die Gräfin hat Hunger. Besorge etwas zu essen.« Ihre Stimme klang selbstsicherer, als ihr zumute war.
    Lucia erhob sich mechanisch. »Wir haben noch Pastete, dazu Schinken und Brot. Für heute Abend werde ich kochen, aber ich bin nicht geübt darin.«
    Marijke nickte beschwichtigend, sie war mit ihren Gedanken schon weiter. »Jelko, reite ins Dorf und versuch, Marthe zurückzuholen. Versuchs auch bei den anderen. Wir werden doch eine Küchenmagd finden und eine Köchin.«
    Jelko schüttelte den Kopf. »Nicht hier, Fräulein von Wertheim. Das ist zwecklos.« Seine Stimme klang ruhig, es gab keinen Zweifel an seinen Worten.
    »Aber was ist denn diesmal geschehen? Ich dachte, es hätte endlich ein Ende.« Seufzend setzte sie sich auf einen der Holzstühle.
    »Sie erinnern sich an die Nacht, in der die Wölfe verschwunden sind?«
    »Ja.« Marijke nickte. Sie war immer der Ansicht gewesen, dass es Amalia war, die die Tiere in die Freiheit entlassen hatte.
    »In dieser Nacht ist die Gräfin auf dem Friedhof gesehen worden.« Jelko blickte die Zofe flehentlich an, als hoffte er, nicht weitererzählen zu müssen, doch Marijkes Blick war noch immer fragend auf ihn gerichtet.
    »Sie war bei dem Jäger. Sie hat auf seinem Grab gelegen.«
    Daher also die frische Erde, die in Amalias Kleidung hing. Marijke bemerkte wohl, dass Jelko gern schweigen würde, aber sie musste wissen, was geschehen war. Sanft bat sie ihn, weiterzusprechen.
    »Sie haben das Grab geöffnet und den Jäger gefunden. Er war nicht verwest. Er hatte Blut an den Lippen. Sie sagen, er sei ein Vampir gewesen. Sie haben ihm …«, hier schwieg Jelko.
    Lucia trat hinter ihren Mann, sie bettete seinen Kopf an ihre Brust. »Wir bleiben, Fräulein von Wertheim. Wir bleiben, solange Sie uns brauchen.« Ihre Stimme war fest.
    Marijke schluckte. Ihr Mund öffnete und schloss sich wieder. Sie wusste, was der Knecht verschwiegen hatte, jeder kannte die Geschichten von Vampirtötungen, sie brauchte keine weiteren Details. Kerzengerade saß sie auf dem Stuhl, spürte, wie ihre Schultern sich strafften. Kein Wort kam über ihre Lippen. Sie versuchte, die Bilder, die sich vor ihrem inneren Auge drängten, wegzublinzeln. Es gelang ihr nicht. Da war das Bild des Jägers in seinem Grab, mit Blut an den Lippen, geschändet. Heftig schüttelte sie den Kopf. Ein dumpfes Dröhnen wurde lauter, als das Blut in ihren Ohren pulsierte. Abrupt stand sie auf. Es musste weitergehen, gerade jetzt, wo die Gräfin auf dem Weg der Besserung war. »Die Gräfin … wir müssen dafür sorgen, dass die Gräfin nichts erfährt.« Klar und deutlich klang ihre Stimme.
    Lucia nickte, froh, eine Aufgabe bekommen zu haben. »Ich kümmere mich um das Essen.«
    »Gut, und ich sorge für die Gräfin.« Marijke straffte noch einmal die Schultern und schickte sich an, die Küche zu verlassen.
    »Fräulein von Wertheim!«
    Marijke blieb stehen. »Ja?«
    »Der Doktor – ich weiß nicht genau – aber der Doktor.« Lucias Augen richteten sich fest auf Marijke. »Ich glaube, der Doktor hat etwas damit zu tun.«
    Für weniger als einen Atemzug erstarrte Marijke, dann raffte sie ihre Röcke. Angst machte sich breit, füllte sie aus und lähmte sie endlich einmal nicht. Sie rannte die Treppen hinauf. Es war allzu offensichtlich, der Doktor und seine Vampirgeschichten. Wie hatte sie nur wieder einmal solcherart versagen können? Leise öffnete sie die Tür. Es war zu spät.
    Amalia lag auf dem Boden, ein dünner Speichelfaden lief an ihrem Mund hinunter. Erasmus stand über sie gebeugt und schlug das Kreuz. Auf seinen Wink hin half sie dem Mediziner, die Wehrlose auf ihr Bett zu legen. Erasmus nahm den Flakon mit der bitteren Flüssigkeit aus seiner Tasche und träufelte Amalia, kaum dass sie aus ihrer Ohnmacht erwachte, ein paar Tropfen auf die Lippen. Nun tat er weitere Tropfen in einen Becher Wein. »Geben Sie ihr davon, sobald sie erwacht. Es wird sie ruhiger machen und ihr gegen die Schmerzen helfen.«
    Mit zitternden Fingern erfüllte Marijke ihre Pflicht. Sie schnürte Amalias Mieder auf, zog ihr das Übergewand aus und setzte

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