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Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)

Titel: Die Grenzgängerin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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ihm doch einen Flieger.«
    »Was soll das denn jetzt?«, fragte Sowinski leicht empört. »Wir haben noch immer keine Landeerlaubnis für Beirut, wir haben eigentlich überhaupt nichts, wenn wir ehrlich sind.«
    »Hoheit hat entschieden«, antwortete Esser.
    »Wir brauchen jetzt den Operationschef des Flughafens Tripolis.«
    Sowinski begann zu lachen und sagte schließlich: »Ich ahne Böses!«
    »Treibt den Mann auf«, sagte Krause, »und zwar schnell! Dann sprechen wir mit Dehner, danach mit diesem Mann von den Bodyguards, dessen Handynummer mir Gregor gegeben hat.«
    Innerhalb von zwanzig Minuten gelang es Goldhändchen, die Nummer des Chief of Operations vom Flughafen Tripolis aufzutreiben. Er hieß Adari, und er war ein freundlicher, zuvorkommender Mann, der im ersten Stock des Towers eine kleine Wohnung hatte.
    »Sie haben ein Problem auf Ihrem Airport, von dem Sie nichts wissen, Mister Adari«, murmelte Krause mit einer Stimme wie auf einem Cocktailempfang. »In Ihrer privaten Lounge für die Mächtigen dieser Erde sitzt der Mann, der auch unter dem Namen Onkel Tobruk bekannt ist, und er wartet darauf, nach Beirut ausgeflogen zu werden. Er hat eine achtköpfige Gruppe von US -Amerikanern bei sich. Und er hat einen Agenten, der verwundet ist und als Geisel benutzt wird. Das ist mein Agent, und ich möchte ihn unter keinen Umständen verlieren. Ich werde mit dieser Geisel erpresst, und darüber bin ich ziemlich wütend.«
    Adari antwortete nicht sofort. Er überlegte kurz und sagte dann hastig: »Das halte ich für ausgeschlossen.«
    »Es ist aber wahr«, sagte Krause sehr ruhig. »Können Sie das überprüfen?«
    »Wir haben eine Kameraleitung, die aber nicht eingeschaltet ist. Sie wurde zur Absicherung der Staatsgäste gelegt. Ich überprüfe das, Sir. Bleiben Sie bitte in der Leitung.«
    »Ich danke Ihnen.«
    Nach zwei Minuten kam Adari zurück: »Sie haben recht, ich zähle insgesamt zehn Männer. Ich hatte wirklich keine Ahnung davon.«
    »Das will ich Ihnen gerne glauben, Mister Adari. Ich könnte jetzt die zivile Leitung und Verwaltung der Rebellen informieren, und Sie hätten in etwa einer halben Stunde ein Massaker. Wahrscheinlich würden alle zehn Männer getötet, also auch mein Mann. Das sollten wir mit allen Mitteln verhindern.«
    Adari schwieg wieder einen Moment und sagte dann: »Sie haben absolut recht. Und wie können wir das vermeiden?«
    »Das ist ziemlich einfach«, erklärte Krause. »Wenn Sie mir zuhören, hätte ich einen Vorschlag.«
    »Aber wie konnte das überhaupt passieren?«
    »Der Vertreter der Rebellen auf dem Flugplatz, ein gewisser Mister Galina, hat sich bestechen lassen.«
    »Ich kenne Galina«, sagte Adari. »Ich mag ihn nicht.«
    »Da haben wir schon etwas gemeinsam«, sagte Krause. »Haben Sie technisches Personal vor Ort?«
    »Das habe ich, Sir. Die komplette Frühschicht. Kann ich Ihren Namen und den Namen der Organisation haben, die Sie vertreten?«
    »Selbstverständlich«, sagte Krause und diktierte Adari, was er wissen musste. »Ich mache Sie darauf aufmerksam, dass ich zwei Leute in Ihrem Airport habe. Das sind mein Agent Thomas Dehner, der sich ausweisen kann, und der Agent des israelischen Mossad namens Moshe Jugo, der sich ebenfalls durch internationale diplomatische Papiere ausweisen kann. Ich bitte Sie, diesen Leuten schwere Drahtzangen zu bringen.«
    »Wieso denn Drahtzangen, Sir, das ist wirklich etwas ungewöhnlich.«
    »Ich erkläre es Ihnen gerne«, sagte Krause geduldig.
    In Tripolis war es um diese Zeit 3.50 Uhr. Der Himmel war von den Stäben der NATO für den zivilen Flugbetrieb freigegeben worden. Alle Luftangriffe der NATO hatten Zielen in Sirte gegolten, weil dort Gaddafi vermutet wurde. Es war seine Geburtsstadt.
    Dehner hielt sich zusammen mit Svenja und Moshe Jugo noch immer in Galinas Büro auf. Sie waren müde, das Warten zerrte an ihren Nerven.
    Dann rief Esser auf Dehners Handy an.
    »Hör zu, wir planen so etwas wie eine abgestimmte Aktion, und damit keine Ungereimtheiten auftreten, legen wir jetzt den Beginn der Aktion für dich auf 4.30 Uhr Ortszeit fest. Du musst zu diesem Zeitpunkt an Ort und Stelle sein. Wir haben entschieden, das Ganze in einer vom Gebäude B1 ausgehenden V-Form zu erledigen, das heißt auf gut Deutsch, du und Moshe Jugo bringt euch links und rechts vor dem Gebäude in Stellung. Ihr agiert also schräg nach vorn, damit kein Fehler passiert und womöglich einer den anderen erledigt. Jeder von euch bekommt eine schwere

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