Die Grenzgängerin: Roman (German Edition)
Drahtzange, die werden euch gleich gebracht. Nach Beendigung des Einsatzes verlässt du sofort und ohne jede Diskussion den Airport. Für Tobruks Leibgarde steht ein Kleinbus bereit, für euch ebenfalls, weil wir nicht wissen, ob Müller überhaupt gehen kann. Auf ihn wartet ein Ärzteteam in einer städtischen Klinik. In deinem Hotel werdet sowohl ihr wie die Gruppe der Bodyguards untergebracht. Und dann kannst du erst einmal ausschlafen.«
»Ja«, sagte Dehner kühl, »alles verstanden. Aber Ausschlafen ist nicht, ich frühstücke um zehn Uhr mit Atze. Ich freue mich schon drauf.«
»Also, dann nach dem Frühstück. Alles Weitere sehen wir später. Und halte um Gottes willen Frau Takamoto da heraus.«
»Sie wird nur beobachten«, sagte Dehner. »Das können wir ihr nicht verwehren. Over.«
»Jetzt will ich Gregor«, verlangte Krause von Goldhändchen.
»Sofort«, bestätigte der. »Ich sage, wenn er drauf ist.«
Nach zwei Minuten meldete er sich: »Sprechen!«
»Hör zu, noch einmal der aus Deutschland. Reicht das, wenn ich mich für die ausstehende Honorarzahlung der Gruppe verbürge?«
»Das reicht«, sagte Gregor. »Aber das kann ich auch.«
»Das wäre noch besser. Rufst du diesen Bodyguard in der Lounge an?«
»Ja. Wann?«
»Jetzt«, bestimmte Krause. »Und sag ihnen bitte, sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.«
»Okay, mein Alter.«
»Und jetzt den Tobruk«, verlangte Krause.
»Ja, bitte?«, sagte Onkel Tobruk.
»Hören Sie«, sagte Krause. »Sie bekommen gleich eine Maschine vor das Haus gestellt. Sie ist startbereit, die Motoren laufen. Die Kennung der Maschine ist LIBNY 256. Sie fliegen nach Beirut, verlassen dort die Maschine auf dem Runway 25. Sie sind dann vierhundert Meter von der ersten Halle entfernt. Wenn Sie die Halle zu Fuß erreicht haben, folgen Ihnen Ihre Bodyguards, nicht eher. Das ist die Bedingung der Leute in Beirut. Und niemand, ich wiederhole niemand soll eine Waffe schussbereit tragen. Die wollen nur die Taschen und Rollkoffer sehen. Mein Mann bleibt in der Maschine zurück. Und keine Tricks, sonst sind Sie ein toter Mann. Ist das klar? Und ich hoffe, nie mehr etwas von Ihnen zu hören.«
»Ich danke Ihnen«, sagte Onkel Tobruk.
»Sie können mich mal, Sie Arsch«, sagte Krause und unterbrach die Verbindung.
Zu diesem Zeitpunkt schnitten Dehner und der Israeli mit schweren Seitenschneidern rechts und links vom Gebäude B1 den dicken Maschendraht des Zauns durch. Sie machten großzügige Löcher, durch die ein Mann mühelos laufen konnte, ohne an Geschwindigkeit zu verlieren.
Dann bekam der Bodyguard, der ehemalige Marine Gordon Blossom, einen Anruf auf seinem Handy.
Er wandte sich von seinen Kameraden ab und sagte leise: »Ja, bitte?«
»Hier ist die CIA «, sagte Gregor. »Ich weiß, dass Sie in der privaten Lounge des Flughafens in Tripolis sitzen. Ich weiß auch, wer Ihre Kameraden sind. Es ist mir bekannt, dass Sie seit zwei Jahren für den General Mashi, genannt Onkel Tobruk, arbeiten. Er ist ebenfalls in dieser Lounge. Es ist mir bekannt, dass Sie aus Illinois stammen und dass Ihre Eltern eine große Landwirtschaft betreiben. Ich weiß auch, dass Sie unter Colonel Hawkins in Südkorea gedient haben. Die CIA garantiert das Ihnen und Ihren Kameraden zustehende Honorar von sechsundneunzigtausend Dollar. Ich rate Ihnen dringend, sofort aus diesem Job auszusteigen. Ich weiß auch, dass Ihre Gruppe eine Geisel hat. Dem Mann darf unter keinen Umständen etwas passieren. Er ist ein Freund. Reicht das?«
»Ja, Sir«, sagte Blossom leise.
»Dann befehle ich Ihnen und Ihren Männern, sofort den Boden zu küssen, sobald etwas geschieht. Gehen Sie in einem Abstand von fünf Metern. Sie selbst sollten die Geisel tragen, und zwar über der Schulter. Und Sie sollen auf der Position sechs gehen. Mister Tobruk sollte als Vierter das Gebäude verlassen und auf das Flugzeug zugehen. Ist da etwas, das Sie noch nicht verstehen?«
»Nein, Sir, alles klar.«
»Dann freue ich mich, wenn Sie mich bei Gelegenheit hier in Virginia besuchen. Mein Name ist Gregor. Ich wünsche euch allen viel Glück.«
»Ja, Sir.«
Blossom lehnte sich tief in seinen Sitz zurück und gab die Nachricht weiter.
Und weil die Männer allesamt Soldaten gewesen waren, gab es keinerlei Missverständnis, alles war glasklar.
Dehner bekam einen Anruf von Esser: »Pass auf, mein Junge. Tobruk geht an der Position vier. Müller liegt auf der Schulter eines Mannes auf der Position sechs. Over.«
»Tobruk an
Weitere Kostenlose Bücher