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Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Die groeßten Faelschungen der Geschichte

Titel: Die groeßten Faelschungen der Geschichte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Fabian
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gerechte Forderungen mit Gewalt durchzusetzen, wobei praktisch jeder, der mit ihr in Berührung kam, seine Hände mit Blut befleckte und starb; der Versuch scheiterte, das angestrebte Ziel wurde nicht erreicht – es kam im Gegenteil ein Tyrann auf den Thron.
    Wir sollten Revolutionen und ihren Befürwortern, sprich all ihren Krakeelern, Demagogen und Hetzrednern, künftig mit äußerstem Misstrauen begegnen und ihnen nicht unser Ohr leihen. Wir sollten weiter darauf bestehen, dass niemand ein Land, eine Stadt oder auch nur ein Dorf leiten darf, der nicht selbst eine weiße Weste besitzt und Mord verdammt. Und schließlich sollten wir das Phänomen Robespierre nie vergessen, der sich als Gutmensch und Saubermann tarnte und trotzdem nichts als ein gewöhnlicher Massenmörder war.
    In diesem Sinne ist die Französische Revolution ein unermesslich wichtiges Lehrstück in Sachen Politik, das unvergessen bleiben muss.

TEIL 1, KARL MARX
    Verlassen wir Frankreich und richten unseren Blick nach Deutschland. Hier werden wir ebenfalls fündig, wenn wir Geschichtsfälschungen auf der Spur sind.
    Eine der prominentesten Figuren der Neuzeit, die über die Gesetze der Geschichte räsoniert und geurteilt haben, ist Karl Marx, dessen Theorien in der Folge auf dem gesamten Planeten Erde Einfluss gewannen. Marx formulierte eine gänzlich neue Geschichtsphilosophie, die Milliarden von Menschen beeinflusste! Gönnen wir uns das Vergnügen, auch Karl Marx unvoreingenommen und ohne Scheuklappen zu untersuchen – und in Erfahrung zu bringen, ob er sich im Rahmen seiner Geschichtsphilosophie nicht einiger Fälschungen schuldig gemacht hat.
    Marx selbst ist ebenfalls ein dankbares Objekt für Fälschungen. Er wurde nach seinem Tod vergöttert, idealisiert und zur Kultfigur hochstilisiert, seine Biografie wurde zurechtgestriegelt, verändert und geschönt. Schließlich brauchten die Kommunisten einen unantastbaren großen Denker, einen Heiligen, einen Guru.
    Skizzieren wir zunächst seine Biografie. Tatsächlich ist die Wahrheit über Karl Marx spannender als jeder Kriminalroman.

    DIE BIOGRAFIE
    Im Prinzip lässt sich die Biografie von Karl Marx in fünf Kategorien schnell beschreiben.
    DER KONKRETE MARX
    Karl Marx wurde 1818 in Trier geboren und starb im Jahre 1883. Er stammte aus einer jüdischen Familie, einige Vorfahren waren berühmte Rabbiner, ausgebildet in Logik und vielschichtigem Denken. Aus Karrieregründen trat der Vater zur evangelischen Konfession über. Marx selbst besuchte ein Jesuitengymnasium, lernte die geschickte Argumentation, lehnte aber später das Christentum und das Judentum gleichermaßen ab. Er heiratete, hatte ein paar Kinder, lebte in Preußen, Frankreich und Thüringen, schrieb einige Bücher, die zu seinen Lebzeiten nur mäßig gelesen wurden, und wurde von zahlreichen Krankheiten geplagt. Er lebte kein gutes Leben, war relativ erfolglos, oft niedergedrückt und nie fröhlich. Karl Marx war im Grunde ein armer Teufel.
    MARX, DER THEORETIKER
    Will man Marx, will man seinen Typus, seinen Charakter verstehen, das Bild, das er Zeit seines Lebens von sich entwarf, will man die Rolle, das Gewand verstehen, in das er kroch, so muss man sich nur Folgendes vor Augen halten: Marx verstand es hervorragend, sich als hochintellektuellen Theoretiker zu präsentieren, als Gelehrten, als tiefgründigen Denker. Das war sein Spiel, das war sein Kapital!
    Er liebte es, Unmengen von Informationen aufzusaugen, aber nur, um damit seinen Gegnern den Garaus zu machen. Anfänglich beschäftigte
er sich noch mit der Juristerei und der Poesie, doch schon bald wandte er sich der Philosophie, der Geschichte und der Ökonomie zu. Jahrelang wandelte er in den Fußstapfen Hegels. Er erlag der Krankheit vieler Theoretiker, denn er diskutierte leidenschaftlich gern, oft verbissen. Dabei stellte er realitätsferne Thesen auf und lebte in seiner eigenen Welt. Gegner suchte er buchstäblich mit Worten zu erledigen. Der Russe Paul Annenkow urteilte über ihn: „Seine Manieren liefen geradezu allen gesellschaftlichen Umfangsformen zuwider. Aber sie waren stolz mit einem Anflug von Verachtung, und seine scharfe Stimme, die wie Metall klang, stimmte merkwürdig überein mit dem radikalen Urteil …, das er fällte. Er spricht nicht anders als in imperativen, keinen Widerstand duldenden Worte … Vor mir stand die Verkörperung eines demokratischen Diktators.“ 1
    Marx trat auf wie ein Prophet. Er allein hatte die Gesetzmäßigkeiten der Welt

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