Die groeßten Faelschungen der Geschichte
Schönheit bei den Römern hieß). Angeblich floh Aeneas aus dem brennenden Troja, erlebte zahlreiche Abenteuer, gelangte nach Italien und vermählte sich mit einer Königstochter der Latiner.
Acht Generationen später suchte ein Eroberer die Nachkommen des Aeneas umzubringen. Aber eine Ur-Ur-Urenkelin des großen Helden wurde von Mars, dem Gott des Krieges, geschwängert. Sie empfing „die Lüft’ im geöffneten Busen“, wie die Befruchtung der Jungfrau beschrieben wird, und wurde mit Zwillingen schwanger. Der Eroberer befahl, die beiden Kinder zu ertränken. Man legte sie auf ein Floß, doch die Zwillinge überlebten, „freundliche Wogen“ trugen sie an Land. Hier nahm sich eine Wölfin ( lupa ) der beiden Kinder an, säugte sie und gab ihnen die Brust. Die beiden überlebten, vertrieben den Eroberer und erbauten ein eigenes Königreich auf den Hügeln Roms. Romulus besorgte seinen Siedlern durch Raub Frauen – und der Rest ist Geschichte.
Selbstredend rankten sich zahlreiche weitere Legenden um Romulus, der immer stärker verklärt wurde: In den späteren Erzählungen
wurde er immer tapferer, listiger und klüger. Und natürlich gab es zahlreiche Varianten dieser Geschichte. Nach einer höchst erfolgreichen Regierungszeit trug ein Wirbelwind Romulus angeblich in den Himmel empor. Er erhielt einen Sitz unter den Göttern und wurde von den Römern fortan als der Gott Quirinus verehrt.
Wir erkennen auch in diesem Fall, dass die Abkunft von einer Göttin (Venus) und das persönliche Eingreifen des Kriegsgottes (Mars) dazu diente, sich selbst zu erhöhen und dem werdenden Rom ein politisches Glaubensbekenntnis zu verpassen: Abgesehen von der Schönheit wurden die Kriegstugenden über alles geschätzt. Hiermit wollte sich Rom identifizieren, und mit dieser politischen Richtlinie eroberte es die halbe Welt.
Nun lächeln wir heute vielleicht ein wenig überheblich über solche Sagen, ohne zu wissen, dass unsere eigene Nation keinen Deut besser ist. Packen wir uns also einmal an die eigene Nase!
TEIL 3: GESCHICHTSFÄLSCHUNGEN IM DRITTEN REICH
Auch die deutsche Geschichtsschreibung ist voller Fehleinschätzungen, die man durchaus als Geschichtsfälschungen bezeichnen könnte. Unseres Erachtens wurden Karl der Große, die Kreuzzüge, viele Päpste, Friedrich der Große, Luther und Bismarck völlig zu Unrecht von vielen Historikern in den Himmel gelobt – bei diesem Blutzoll! Hierauf haben wir bereits in dem Werk Die geheim gehaltene Geschichte Deutschlands 1 aufmerksam gemacht – wir brauchen uns nicht zu wiederholen.
Aber natürlich lassen sich die Geschichtsfälschungen/Fehlinterpretationen über Friedrich den Großen und Bismarck nicht ansatzweise mit den Geschichtsfälschungen vergleichen, von denen wir während des Dritten Reiches (1933–1945) heimgesucht wurden. Keine Zeit war für Deutschland und die Welt so verheerend wie die Periode, als die Nazis in Deutschland die Macht in der Hand hielten. Und nie wurde Historie so verdreht.
Schon vor der Machtergreifung durch den „Führer“ hatte eine Verdrehung der Geschichte stattgefunden. Vergessen wir nicht: Hitler musste zunächst Wahlen gewinnen! Schon in dieser Phase fälschte er gewissenlos die Geschichte.
GROSSLÜGE NR. 1: DIE DOLCHSTOSSLEGENDE UND DER VERSAILLER „SCHANDVERTRAG“
Als Deutschland den Ersten Weltkrieg verloren hatte, hatte die deutsche Oberste Heeresleitung (OHL) nichts Eiligeres zu tun, als wie gedruckt zu lügen und das Märchen vom „Dolchstoß von hinten“ zu erfinden. Deutschland habe angeblich den Krieg gar nicht verloren, seine Soldaten, so tönte die OHL, seien nach wie vor in der freien, offenen Schlacht unbesiegt; vielmehr trügen vaterlandslose Gesellen, vor allem die Sozialdemokraten, die Schuld an der vernichtenden Niederlage. Innere Reichsfeinde – später wurde auch das internationale Judentum beschuldigt – seien für den verlorenen Ersten Weltkrieg verantwortlich.
Hitler griff diese Geschichtslüge begierig auf. Er wetterte in diesem Zusammenhang auch gegen den Versailler Vertrag, den „Schandvertrag“, der Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg aufoktroyiert worden sei und den das deutsche Volk als Knechtung empfinde. Auch das war eine glatte Lüge.
Tatsache ist, dass der Versailler Friedensvertrag von weiten Teilen der Bevölkerung zunächst nicht als Knechtung empfunden wurde. In Wahrheit waren es Hitler und seine Helfershelfer, die in Bezug auf diesen Friedensvertrag einen Stimmungsumschwung und eine
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