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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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setzte er hinzu: »Eigentlich hast du Recht. Die Chance, dass der Prador den Zahnkarpfen überlebte, war gering, aber die, an Bord des väterlichen Schiffs zu überleben, war praktisch nicht vorhanden.«
    »Siehst du?«
    »Also woher stammt der Prador, der angeblich die Vignette versenkt hat?«
    »Ach Quatsch!«, brummte Sniper.
    »Genau wie du sagst: ›Quatsch!‹ Betrachten wir uns jetzt mal die Fakten: Der Golemagent eines uralten Schwarmbewusstseins geht dort unten unbekannten Aufgaben nach. Ist dir noch nicht der Gedanke gekommen, dass hier vielleicht eine Verbindung besteht?«
    »Warum sollte eine Schwarmintelligenz ein Schiff versenken und die Mannschaft entführen?«, fragte Sniper. »Das ist das klassische Verfahren der Prador – die Menschenbesatzung entführen, um sie als Leermenschen zu verwenden.«
    »Ich weiß nicht, aber mir erscheint plausibel, dass da eine Verbindung besteht.«
    »Nee«, entgegnete Sniper stur. »Ich denke nach wie vor, dass es ein Prador war.«
    »Also was schlägst du vor?«
    »Dass wir Ebulans Schiff überprüfen. Ich kann in wenigen Stunden dort sein.«
    Erneut eine lange Pause. Sniper spürte durch die Verbindung so etwas wie Verwirrung. Ihm kam der Gedanke, dass die lange Einsperrung des Hüters dieser KI vielleicht das Selbstbewusstsein geraubt hatte.
    »Na gut, mach es. Aber ich möchte, dass die geologischen Drohnen ihre Suche fortsetzen und dass du dich ihnen sofort wieder anschließt, sobald du die Position des Schiffs festgestellt hast.«
    Der Hüter trennte die Verbindung.
    Sniper versuchte gar nicht zu analysieren, warum der Hüter seine Meinung geändert hatte. Er stürzte wie ein Stein vom Himmel und schaltete die Fusionstriebwerke ein. Im Davonbrausen sendete er an Elf und Zwölf: »Kommt schon, ihr lahmen Enten, werft die Nachbrenner an!«
     
    Als Ambel durchs Fernglas blickte, überraschte ihn das, was er zu sehen bekam, und bei dem Alten Kapitän war das kein häufiges Vorkommnis.
    »Eindeutig ein Rettungsboot, und jemand sitzt darin und winkt«, gab er bekannt.
    »Kann noch nicht lange auf See sein – würde den ersten Rhinowurm nicht überleben, der des Weges käme«, stellte Boris fest.
    »Na ja, dann sammeln wir sie mal ein, ehe einer vorbeikommt«, entgegnete Ambel.
    Boris drehte das Ruder sacht, und Sturmgreifer brachte sich und seine Stoffbrüder in den optimalen Winkel. Die Treader näherte sich dem Boot und zog in der steifen Brise ein schäumendes Kielwasser nach. Die Männer im Boot legten sich kräftig in die Riemen, um dem Schiff entgegenzukommen.
    Während sie zur Brücke hinaufstieg, sagte Anne. »Wir müssen die Segel reffen, um die da an Bord zu nehmen – und dabei werden wir langsamer.« Unten auf dem Deck hatte Peck schon die Schrotflinte ausgewickelt.
    »Wie dem auch sei«, sagte Ambel. »Wir können die Jungs nicht sterben lassen. Außerdem sind wir derzeit auf tiefem Wasser, sodass es keine Probleme mit großen, wütenden Mollusken geben dürfte.«
    »Das ist gut.« Anne drehte sich um und starrte nach hinten.
    Als sie schließlich längsseits zu dem kleinen Boot gingen, schrie Boris Sturmgreifer zu: »Reffe sie!« Denn das Segel schien ihm ein wenig zögerlich. Es brummte vor sich hin, während es die Reffkabel zog und damit die Stoffsegel an ihren Spieren aufwickelte; schließlich kletterte es am Mast hinauf und blickte sich nervös um. Ambel warf ihm einen finsteren Blick zu und stieg zum Hauptdeck hinab.
    »Alles okay mit euch, Jungs?«, fragte er, als er sich über die Reling beugte. Er hatte nur vage Erinnerungen an die beiden Männer im Boot, was wohl hieß, dass sie Junioren waren, denn er hätte jeden Seniorseefahrer eindeutig erkannt. Wie hätte es auch anders sein können, nachdem er sie seit Jahrhunderten kannte?
    »Kapitän Ambel!«, sagte einer der beiden erfreut. Er war ein schmal gebauter Bursche mit blonden Haaren, die er zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte. Der andere zeigte einen untersetzteren Körperbau, und die dunkelblonden Haare bedeckten die Schädelkuppel nur noch ungleichmäßig. Ein paar Jahre mehr, und sie waren wohl alle weg – wie bei Ron.
    »Kenne ich dich?«, fragte der Kapitän.
    »Ich bin Silister, und mein Freund heißt Davy-bronte … von der Vignette.«
    »Ah …«, sagte Ambel. »Dann steigt mal flink an Bord, dann könnt ihr mir alles darüber erzählen.«
    Die beiden Männer kletterten die Strickleiter herauf, die Peck für sie hinuntergelassen hatte. Ambel stellte fest, dass Stücke aus den

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