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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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leuchteten jetzt in seinem internen visuellen Display die Angaben auf:
    ÜBERPARAMET. FUNKT: B. P. LASTZUNAHME 15 %.
    Er hatte den Anteil an Intertox in seinem Balsam auf ein Fünftel erhöht, erhielt jedoch nach wie vor diese Warnmeldungen. Wie lange er noch durchhielt, ehe er in einen Tank steigen musste, wusste er nicht, aber ihm schien unwahrscheinlich, dass er den Kleinen Flint erreichte, ehe seine Transformation fällig wurde. Ihm wurde klar, wie sehr ihm diese Reifis zuwider waren, die es in dieser Hinsicht besser hatten. Ihm waren ihre wissenden Andeutungen zuwider, ihr mangelnder Respekt vor ihm. Er hatte all dies geschaffen! Das war sein Schiff! Und er weigerte sich, ihnen zu erlauben, dass sie in seiner Gegenwart so lässig, abfällig und verächtlich auftraten. Abrupt stand er auf.
     
    VIRENINFEKT.
    Erneut diese Meldung.
    IDENTIFIZIEREN, befahl er fast mechanisch.
    SPATTERJAY VIRENFORM A1.
     
    Er löschte die Meldung, und sofort tauchte eine andere auf.
    MEMOSPEICHER: 00037.
    Verärgert löschte er auch diese, während er über die ganzen Gefahren nachdachte.
    Strone und seine Anhänger, das waren insgesamt sechsunddreißig Personen – er hatte sie alle identifiziert. Er hätte nun einfach seinen Kladiten befehlen können, sie zu beseitigen, aber das wäre bei den übrigen sechshundert Reifikationen an Bord nicht gut angekommen. Auch waren die Hooper, obzwar primitiv, vorläufig unverzichtbar, und ungeachtet der Automatisierung an Bord der Sable Keech wäre es womöglich töricht, es mit ihnen zu verderben. Die Segel, sogar Zephir, arbeiteten nur für Geld und nichts weiter. Falls sie zu einem Problem wurden, konnte dieses Schiff allerdings auch ohne sie weiterfahren. Es konnte ganz ohne Segel fahren, egal ob lebendige oder nur aus Tuch bestehende. Damit blieben noch Janer Cord Anders und Erlin Taser Drei Indomial, die Bloc auf jeden Fall auf seiner Seite haben wollte. Also keine offene Aktion von ihm, aber er hatte noch eine andere Möglichkeit.
    Bloc schloss die Augen und wandte sich innerlich dem unterteilten Steuergerät zu, mit dessen Hilfe er Aesop und Bones steuerte. Diese beiden Kanäle waren ihm vertraut und leicht zu bedienen. Der dritte Kanal war jedoch etwas ganz anderes: ein roter Tunnel des Wahnsinns. Er ignorierte ihn vorläufig und widmete sich ganz seinen Dienern.
    Bones legte er auf eine Warteschleife, sodass dieser völlig reglos draußen auf dem Flur stand. Aesop rief er herein. Bloc öffnete die Augen, als die Tür auf- und wieder zuging.
    »Lade Ellanc Strone und seine Freunde in die Achterversammlungshalle ein«, sagte er.
    »Sie werden bei ihnen nichts erreichen«, wandte Aesop ein.
    Bloc musterte ihn. »Habe ich nach deiner Meinung gefragt?«
    Aesop schwieg.
    Bloc fuhr fort: »Sieben Uhr heute Abend. Sobald das arrangiert wurde, habe ich eine weitere Aufgabe für dich, die du vor Beginn dieses Treffens zu Ende bringen musst. Ich denke, du weißt, welche es ist.« Er wandte sich ab, aber Aesop ging nicht, sodass er sich ihm erneut zuwandte.
    »Gehe jetzt«, sagte Bloc entschieden.
     
    Als er von der Leiter gestiegen war, blieb Isis Wade stehen und betrachtete forschend seine Hände. Er fand die menschliche Gestalt interessant: ständig kurz davor, von ihren spärlichen zwei Beinen zu kippen, ohne dass das es je geschah. Die Einschränkung von nur zwei Beinen wurde allerdings mehr als ausgeglichen durch die vielschichtige Geschicklichkeit der Hände. Zweifellos hätten Isis Wade viele der übrigen … Körperfunktionen überrascht, falls er einen echten Menschenkörper statt einer mechanischen Konstruktion bewohnt hätte. Er war jedoch ein Golem und hinter all dieser Emulation menschlicher Aspekte etwas gänzlich anderes. Er wandte sich von der Leiter ab und nahm die Bilge in Augenschein.
    Hier unten fand man eine Menge Zeug, das meiste auf Wunsch von Lineworld, einiges auf Wunsch Blocs, und der Golem vermutete, dass noch etwas da war, das niemand haben wollte … vielleicht. Er suchte sich seinen Weg entlang der Gänge und durch versteckte Korridore und näherte sich dem Bug. Als Golem verfügte er über ein ausgezeichnetes Gehör; er konnte ein menschliches Herz schlagen und stehen bleiben hören.
    Wade schüttelte den Kopf – wieder eine menschliche Geste, als könnte man die Gedanken, die einem durch den Kopf gingen, physisch abschütteln. Es funktionierte nicht, denn die Tatsache blieb bestehen, dass er diesen Ablenkungen gestattete, ihn von seiner hauptsächlichen Aufgabe

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