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Die grosse Fahrt der Sable Keech

Die grosse Fahrt der Sable Keech

Titel: Die grosse Fahrt der Sable Keech Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neal Asher
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Flanken ihres Boots herausgebissen worden waren, dass es darüber hinaus verbrannte Stellen aufwies und die Reste eines Rhinowurms darin lagen, von dem sich die beiden offenkundig ernährt hatten. Außerdem war Wasser ins Boot gelaufen. Ambel nickte vor sich hin – sie hatten eine ganze Zeit lang auf dem Meer getrieben und überlebt, zweifellos mit Polisunterstützung. Sobald die beiden Männer an Deck waren und vor Ambel standen, schrie dieser zu Sturmgreifer hinauf: »Dann fahren wir mal weiter!« Das Segel schien ganz gebannt von etwas draußen im Meer, also brüllte er lauter: »Sturmgreifer!« Endlich gehorchte dieser, und unter dem Knattern von Stoffsegeln setzte die Treader ihren Weg fort.
    »Was ist mit dem Boot?« Peck blickte über die Reling.
    »Binde es am Heck an«, antwortete Ambel.
    Peck nahm eine Rolle Tau zur Hand und stieg über die Reling, Verwünschungen dabei brummend.
    »In Ordnung, Jungs, wer von euch hat den Laser?«
    Die beiden blickten unbehaglich drein. Endlich knöpfte der Untersetzte, Davy-bronte, das Hemd auf und zog eine QK-Laserpistole hervor. Er zögerte kurz, drehte sie und hielt Ambel den Griff hin. Der Kapitän packte die Waffe, inspizierte sie kurz und gab sie ihm zurück. Der Ausdruck der Überraschung in Davy-brontes Gesicht machte Ambel heiter und traurig zugleich.
    »Wir sind hier nicht auf der Vignette. Es ist deine Waffe, also behalte sie. Ich möchte nur wissen, wer sie hat, damit ich auch den Richtigen aufrufen kann, falls es mal nötig wird.« Er deutete zur Brücke hinauf. »Unsere Anne da oben hat einen Laserkarabiner. Und das da drüben ist meine.« Er deutete auf die Donnerbüchse an der Kabinenwand. »Und wo wir gerade von der Vignette gesprochen haben, wo genau befindet sich das Schiffjetzt?«
    Nach langem Zögern antwortete Davy-bronte: »Ein paar Kilometer unter uns, vermute ich.«
    Ambel zuckte zusammen. Er hatte für Orbus vielleicht nicht viel übrig, aber kein Kapitän hörte gern von einem Schiffsuntergang. Das Beste, was man für die Mannschaft eines solch unglücklichen Schiffs hoffen konnte, die sich im Wasser wieder fand, war, dass etwas Großes sie packte und schnell tötete, da nur sehr junge Hooper den Luxus genossen, ertrinken zu können. Ambel wusste nur zu gut, was älteren Hoopern widerfuhr, die hilflos im Meer zurückblieben.
    »Und wie kam es dazu, Jungs?«
    »Eine große Prador-Kriegsdrohne hat ein Loch in die Schiffsflanke geschossen.«
    Peck kam gerade über die Reling geklettert, ein Ende des Taus in der Hand, das er gerade am Boot festgemacht hatte. Er sagte: »Verdammter Quietschkraut kauender Scheißkerl!« Dann ging er zum Heck und spannte dabei das Tau an der Reling entlang, während das Ruderboot langsam hinters Schiff trieb.
    Ambel ignorierte sein Gebrumm. »Eine Prador-Kriegsdrohne?«
    Silister war es, der jetzt antwortete: »Sie tauchte aus dem Meer auf. Der Käp’n glaubte erst, es wäre diese andere, die große Polisdrohne, doch dann hat se ihn harpuniert; dann hat’s Segelfleisch geregnet, un’ se hat sich Drooble als Ersten geschnappt …« Er verlor den Faden und schien verwirt, ehe er fröhlich hinzufügte: »Wir waren grade dabei, das Boot zu kalfatern. Wir haben uns versteckt.«
    Ambel tätschelte ihm die Schulter. »Vielleicht fängst du lieber …«
    »Aaargh!«
    Ambel lief an ihnen vorbei zum Heck, noch rechtzeitig, um zu sehen, wie sich Peck schwer zurücklehnte und trotzdem mit den Füßen übers Deck rutschte. Das Tau war auf ganzer Länge gespannt, bis zur Achterreling und von dort aus zum Boot. Ambel trat an die Reling und sah, wie das halb versunkene Boot heftig hin und her wackelte.
    »Lass los, Peck.«
    »Ampf!«
    Das Tau erschlaffte. Das Boot fuhr im Kreis, stieg aus dem Wasser, kippte um und klatschte kieloben zurück. Ein inzwischen bekannter flacher weißer Tentakel stieg dahinter aus den Wellen, schlug heftig zu und verwandelte das Boot in Kleinholz.
    »Haben wir alles an Tuch gesetzt?«, fragte Ambel laut, aber gelassen.
    »Ja, Kapitän!«, schrie Boris. Er war dabei, die Treader rasch zu wenden, damit sie vor dem Wind laufen konnte.
    »Was ist los?«, fragte Silister, der mit seinem Kameraden Ambel gefolgt war.
    »Eins nach dem anderen«, sagte Ambel. »Jetzt erzählt mir noch mal, was mit der Vignette passiert ist.«
     
    Die Riesenwellhornschnecke kaute auf den Holzsplittern und saugte jede Geschmacksnuance aus ihnen heraus. Sie entdeckte und verschlang den leicht ranzigen Brocken Rhinowurm. Sie war

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